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Warum im Plasselbschlund verrostete Flugzeugteile liegen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Vor 52 Jahren ist im Plasselbschlund ein Kleinflugzeug abgestürzt. Die Reste der Unglücksmaschine sind erst drei Monate später zufällig gefunden worden. Wrackteile zeugen noch heute vom damaligen Unglück mit drei Toten. Die FN auf Spurensuche.

Ein Teil einer Flugzeugtür an einem Hang, Überbleibsel eines Motors zwischen Baumwurzeln, undefinierbare Metallteile, von Moos überwachsen – im Plasselbschlund liegen auch heute noch die Reste von dem, was vor 52 Jahren ein Sportflugzeug war. Sie sind Zeitzeugen eines Unglücks, das damals für Schlagzeilen sorgte. Eigentlich kommt man nicht zufällig an der mutmasslichen Absturzstelle vorbei. Sie liegt in einem sehr steilen, schwer zugänglichen Hang in der Nähe von Poffetsrain. Das ist wohl auch der Grund, warum bei der Bergung damals nicht alle Überreste der abgestürzten Cessna-170 HB-CMB geborgen wurden.

Über drei Monate vermisst

Heute Montag, 12. Juli, ist es auf den Tag genau 52 Jahr her, dass ein Plasselber an einem Samstagnachmittag das Flugzeugwrack entdeckt und den Behörden gemeldet hat. Vorher galt es rund drei Monate lang als vermisst, die Suchtrupps hatten ihre Bemühungen bereits aufgegeben. Denn die Absturzstelle wurde ganz woanders vermutet als ausgerechnet in den Freiburger Voralpen. Es gab Meldungen über eine Absturzstelle im Gebiet von Trubschachen und am Bodensee, die sich als nicht stichhaltig erwiesen.

Was war geschehen? Die FN haben sich auf Spurensuche begeben. Bis heute ist nicht ganz genau geklärt, warum das Kleinflugzeug abgestürzt ist. Die Experten sind in ihrem Untersuchungsbericht zum Schluss gekommen, dass verschiedene Faktoren mitspielten. Im Bericht heisst es:

Es war eine Kombination aus menschlichem Versagen und schlechten Wetterverhältnissen.

Drei Personen

Fakt ist, dass die Privatmaschine am 2. April 1969 um kurz nach acht Uhr morgens vom Flughafen Genf gestartet ist. An Bord waren der Pilot und zwei Passagiere. Ihr Ziel war der Flughafen Altenrhein in St. Gallen. Der Grund für den Flug war geschäftlicher Art. Bei den Passagieren handelte es sich um einen Chefmonteur und einen Elektriker, die für einen dringenden Reparaturauftrag nach Genf gerufen worden waren.

Der Chefmonteur war ein deutscher Staatsangehöriger, der dafür extra aus Hannover in die Schweiz gereist war. Er suchte nach einer Möglichkeit, sich zusammen mit dem Mechaniker die lange Autofahrt nach Genf zu ersparen. Dies geht aus dem Untersuchungsbericht hervor, der bis vor einigen Jahren im Oberamt des Sensebezirks gelagert war.

Es kam ganz anders

Eine Frau aus der Auftragsfirma erzählte dem Chefmonteur, dass ihr Mann Pilot sei und dass er die beiden durch die Schweiz fliegen und am selben Abend wieder zurückbringen könnte. Dieses Angebot nahm der Chefmonteur an.

Doch dann kam alles ganz anders: Am Abend vor der Rückreise war das Wetter so schlecht geworden, dass an einen Rückflug nicht zu denken war. Wohl oder übel mussten die drei in Genf übernachten. Ihr Plan war es, am nächsten Morgen loszufliegen.

Es gab Warnungen

Im Bericht heisst es weiter, dass der Pilot an diesem Morgen vor dem Abheben von der Wetterberatung den Hinweis bekommen habe, dass die Wolkenuntergrenze bei 800 Fuss liege, dass diese in den Voralpen noch tiefer sein könnte und dass mit Schneefall zu rechnen sei. 

Der Pilot, von Beruf eigentlich Schreiner, hatte noch nicht viel Erfahrung, da er das Flugbrevet erst etwa zwei Jahre zuvor erworben hatte. Doch er hatte schon einige Flüge hinter sich. Gemäss den Unterlagen hat er den Verantwortlichen der Wetterberatung geantwortet, dass er es trotzdem versuchen wolle.

Offenbar hat er auch gesagt, dass es am Nachmittag zu spät wäre. Warum diese Antwort, ist nicht klar. Man kann aber vermuten, dass wohl auch seine Passagiere auf eine Rückkehr drängten, zumal der Chefmonteur zurück in seine Heimat nach Deutschland wollte. Das Letzte, was die Flugbehörden vom Piloten hörten, war, dass er die Schweiz kenne und dass er – sollte es nicht gehen – auf dem nächsten Flugplatz landen werde.

Zu schwierig für Sichtflug

Die Cessna stürzte auf ihrem Weg zwischen Genf und St. Gallen im Kanton Freiburg ab. Die Untersuchungsbehörden haben später aufgrund der Lage des abgestürzten Flugzeugs versucht, die Unfallursache zu rekonstruieren. Sie kamen zum Schluss, dass der Pilot wohl den Flug ungenügend vorbereitet hatte. «Die Wetterlage war zu schwierig für einen Sichtflug», heisst es, und vielleicht sei der Pilot auf eine schlechtere Wetterlage gestossen, als er erwartet hatte. Im Bericht heisst es auch sinngemäss:

Das Flugzeug war weder ausgerüstet noch war der Pilot ausgebildet, um nur mit den Instrumenten zu fliegen.

Die Untersuchungsbehörden nehmen weiter an, dass der Pilot bald die Orientierung verloren hat. Auch Eisbildung, etwa an der Windschutzscheibe, wurde als möglich erachtet.

Man nimmt an, dass die Maschine wohl zuerst Tannenwipfel berührt hat und dass dabei die beiden Ende der Flügel beschädigt worden sind. Der Rumpf und das Leitwerk sind beim Absturz äusserlich unbeschädigt geblieben. Die Kabine jedoch wurde stark zusammengestaucht, und die Türen waren aus der Halterung herausgerissen.

Grausiger Fund

Diesen Anblick hatte der Mann, der das Wrack zufällig entdeckte, gut drei Monate später vor sich. Je nach Quelle ist es ein Pilzsammler oder ein Alphirt gewesen. In Plasselb und in der Region war der Fund natürlich Dorfgespräch. «Viele Leute sind damals zur Absturzstelle gegangen», erinnert sich ein Zeitzeuge. «Der Flieger sah sehr stark zerstört aus.» Nicht nur das Unglück allein, vor allem auch der Anblick der drei teils schon verwesten Leichen oder schon allein die Schilderungen davon hätten ein Schaudern ausgelöst.

Ein Teil des Wracks hat das Büro für Flugunfalluntersuchungen damals für technische Untersuchungen abtransportiert. Viele Maschinenteile sind aber bis heute liegen geblieben. Bei diesem Flug kamen der 27-jährige Pilot aus Hiltisau, ein 24-jähriger Elektriker aus Winterthur sowie ein 42-jähriger Mann aus Celle bei Wienhausen in Deutschland ums Leben.

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