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Warum Pro Senectute in Tafers ein neues Angebot für Sozialberatung schafft

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Pro Senectute baut das Angebot im Sensebezirk aus. Ab Januar gibt es auch eine Beratungssprechstunde in Tafers. Eine Sozialarbeiterin hilft bei Alltagsproblemen, eine andere Mitarbeiterin gibt Tipps für ein aktives Alter.

Eine 82-jährige Frau möchte sich für die Booster-Impfung gegen Corona anmelden, weiss aber ohne Mobiltelefon nicht, wie sie zu einem Termin kommt. Ein 77-jähriger Mann ist nicht sicher, ob er Anrecht auf Ergänzungsleistungen hat und wo er sie allenfalls beantragen kann. Diese zwei Beispiele sind zwar fiktiv, gehören aber zu den Fragen, mit denen Franziska Brand, Sozialarbeiterin bei Pro Senectute, tagtäglich konfrontiert ist. Gerade das Ausfüllen des komplizierten Formulars für Ergänzungsleistungen überfordere nicht nur die Seniorinnen und Senioren, sondern oft auch die Angehörigen, sagt sie.

Darüber hinaus ist der Themenbereich, den sie mit ihrer Sozialberatung abdeckt, sehr breit. «Es geht zum Beispiel um die Finanzierung eines Pflegeheimplatzes, um das Abfassen einer Patientenverfügung, um Fragen rund um AHV und zweite Säule, um Unklarheiten mit dem Erbe oder um allgemeine Familienprobleme», erklärt sie. Wenn dies gewünscht sei, dann setze sie für die Klientinnen und Klienten auch ein Schreiben an eine Amtsstelle auf.

Bald auch in Tafers

Bisher hat Franziska Brand Leute aus dem Sensebezirk am Telefon beraten, sie zu einem Gespräch in den neuen Räumlichkeiten von Pro Senectute in der Cardinal-Unterführung in Freiburg empfangen oder ist zu ihnen nach Hause gegangen. Seit kurzem bietet die Fach- und Dienstleistungsorganisation für das Alter auch Sprechstunden im Bezirk an. Am Montagnachmittag findet diese in der Gemeindeverwaltung von Wünnewil statt.

Ab 10. Januar kommt nun ein zweiter Halbtag dazu. Von diesem Zeitpunkt an gibt es am Montagvormittag im Amtshaus Tafers die Möglichkeit, mit oder ohne Termin in Kontakt mit der Sozialarbeiterin zu kommen (siehe auch Kasten). «Das heisst, dass der Montag zum Pro-Senectute-Tag im Sensebezirk wird», fasst Franziska Brand zusammen.

«Wir wollen damit besser für die Leute aus dem Sense-Oberland und -Mittelland erreichbar sein», erklärt sie diesen Schritt. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass ältere Leute nicht mehr gerne nach Freiburg reisen oder dass sie Mühe haben, sich am Telefon auszudrücken, unter anderem, wenn die Kommunikation wegen eines Hörgeräts schwierig sei. «Die Leute schätzen den persönlichen Kontakt.» Tafers sei mit dem Bus gut erreichbar und der Raum im Amtshaus ideal für die Beratungsgespräche. Pro Senectute möchte mittelfristig einen dritten Standort im Sense-Oberland anbieten.

Tiefere Hemmschwelle

Pro Senectute arbeitet eng mit der Koordinationsstelle des Gesundheitsnetzes Sense zusammen, deren Hauptaufgabe es ist, verschiedene Akteure rund um Dienstleistungen und Unterstützungsangebote zum Thema Gesundheit im Alter zu vernetzen. «Für uns ist es wichtig, dass wir Anrufer mit bestimmten Anliegen gezielt weitervermitteln können, damit sie nicht weitere Stellen kontaktieren müssen», erklärt die Leiterin des Gesundheitsnetzes, Christine Meuwly. «Für viele Leute ist es schon ein Riesenschritt, überhaupt zum Hörer zu greifen.» Neu wird deshalb das Gesundheitsnetz auch gleich Termine für Beratungsgespräche bei der Pro-Senectute-Sozialberatung vereinbaren. «Dadurch ist die Hürde, Hilfe anzufordern, noch etwas niedriger angesetzt.»

Sie unterstreicht die Wichtigkeit dieses niederschwelligen Angebots. Gerade die zunehmenden administrativen Aufgaben überforderten ältere Menschen. «Es gibt viele Leute, die nicht gut lesen oder schreiben können oder es sich nicht zutrauen», sagt Christine Meuwly. «Es ist tragisch, dass es zwar etliche Hilfsangebote gibt und doch viele Leute nicht wissen, wo sie anklopfen können, um sie in Anspruch zu nehmen.»

Solche Sprechstunden, wie sie jetzt im Sensebezirk angeboten werden, organisiert Pro Senectute in anderen Bezirken schon länger. Im Seebezirk zum Beispiel ist die Organisation ebenfalls einen Tag pro Woche in Murten präsent.

Mehr Einsamkeit

Konkrete Fragen zu ganz spezifischen Themen bilden einen Teil der Gespräche der Sozialberaterin mit den Kundinnen und Kunden. «Manchmal geht es auch nur darum, den Leuten ein wenig zuzuhören», sagt Franziska Brand. «Wir spüren die Einsamkeit der Leute sehr stark.» Diese habe sich in Corona-Zeiten verstärkt, ist sie überzeugt. Bei vielen Leuten komme bei den Hausbesuchen deutlich zum Ausdruck, dass sie es grundsätzlich schätzen, dass wieder einmal jemand vorbeikommt. «Die Einsamkeit war vielleicht schon vorher da, doch durch die Pandemie ist sie noch mehr zum Vorschein gekommen.»

Dies bestätigt auch Andrea Michel, die die Hotline der Koordinationsstelle des Gesundheitsnetzes Sense betreut. «Das Telefon klingelt teilweise nonstop», sagt sie. Kleinere Fragen seien oft rasch geklärt, doch würden die Leute die Gespräche an sich schätzen (siehe auch Kasten).

Auch direkte Hilfe

Manchmal melden sich auch ältere Leute in finanziellen Nöten bei Pro Senectute. Zum Beispiel, wenn sie die Leistungsabrechnungen der Krankenkasse nicht bezahlen können, wenn die Anschaffung eines Treppenlifts zu teuer ist, um ihn selber zu finanzieren, oder wenn eine Zahnprothese notwendig ist, die nicht über die Ausgleichskasse finanziert wird. «Damit keine Rechnungen liegen bleiben, helfen wir ihnen aus eigenen Mitteln oder mit Geld von verschiedenen Stiftungen», sagt Franziska Brand.

Zahlen und Fakten

Zwei Organisationen im Dienst für ältere Leute

Pro Senectute ist eine Fach- und Dienstleistungsorganisation, die in der ganze Schweiz tätig ist und in Freiburg in Form einer Stiftung organisiert ist. Die Gesundheitsdirektion hat Pro Senectute für die Durchführung der Sozialberatung ein Mandat erteilt. Die Hilfsorganisation finanziert sich hauptsächlich durch die Einnahmen der Kundinnen und Kunden, die vom Angebot des Reinigungsdiensts oder des Hilfsmitteldiensts sowie vom Sport-, Freizeit- und Kulturangebot Gebrauch machen.

Die Koordinationsstelle des Gesundheitsnetzes Sense ist seit März 2019 in Betrieb. Sie nimmt Anfragen aus allen Bereichen rund um das Thema Gesundheit im Alter entgegen. Themen sind zum Beispiel Heimwechsel, Pflegeheim-Anmeldung, Ferienbett, Fragen zu Pauschalentschädigung, Dringlichkeit auf Warteliste oder Fragen zur Demenzstation Magnolia. Allein im November 2021 hat die Stelle 78 Anrufe entgegengenommen und 141 E-Mail-Anfragen beantworten. Zwischen Mai und Oktober 2021 wurden jeweils zwischen 84 und 133 Anrufe sowie bis zu 262 Mails verzeichnet. Gemeldet hatten sich Betroffene, Familienangehörige, Berufsbeistände, Sozialdienste sowie die Sozialberatungsstellen der Spitäler. im

Kurse von Pro Senectute

Schneeschuhlaufen mit Pro Senectute ist seit 20 Jahren ein Hit

Neben den kostenlosen und vertraulichen Sozialberatungsgesprächen informieren die Mitarbeitenden von Pro Senectute auch über Angebote, die im Bereich Sport, Bildung und Kultur angeboten werden. Regelmässig finden zum Beispiel Kurse in Aqua-Fitness, Gymnastik, Welttänze, Feldenkrais sowie Wanderungen und Velotouren statt. Wer diese Angebote nutzt, zahlt einen Beitrag. Bei der Gymnastik sind es beispielsweise sieben Franken pro Lektion.

Geführt im Schnee

Seit 20 Jahren ist das Schneeschuhwandern ein Dauerbrenner des Pro-Senectute-Angebots. Mittlerweile sind im Winter mehrere Gruppen unterwegs. Sie werden geführt von acht Leitern, die diese Verantwortung zwar in Freiwilligenarbeit übernehmen, jedoch eine Ausbildung in Erwachsenensport und Nothilfe haben sowie regelmässig Auffrischungskurse besuchen. Die rund vierstündigen Touren führen an den Schwarzsee oder in andere Regionen der Voralpen. Die Saison 2021/2022 hat am 14. Dezember angefangen. In den letzten Jahren haben sich jeweils rund 150 Personen für eine der Gruppen vom Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag eingeschrieben. «Viele sind seit Jahren dabei», sagt Beat Poffet, seit 2009 mit Leib und Seele als Leiter dabei und zugleich Verbindungsmann zwischen dem Leiterteam und Pro Senectute. «Es geht nicht nur darum, durch sportliche Aktivität fit zu bleiben, sondern auch um den Geist.» Sich auszutauschen, zusammen etwas zu erleben, danach ein Fondue zu geniessen, gehöre dazu. «Und es darf auch mal einer sagen, wenn es ihm nicht gut geht.» im

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