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Warum sich Diana Schmutz freut, am 1. August auf das Frauenrütli zu reisen 

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Diana Schmutz aus Ueberstorf nimmt am Sonntag auf dem Rütli an einer besonderen Bundesfeier teil: Die Feier steht im Zeichen von 50 Jahren Frauenstimmrecht. Diana Schmutz spricht mit den FN über Heimat, Gleichberechtigung und kleine Fortschritte.

Das Rütli, der geschichtsträchtige Ort am Vierwaldstättersee, wird am Sonntag kurzerhand zum Frauenrütli. Denn die grösste Schweizer Dachorganisation für Frauenvereine, die «Alliance F» (siehe auch Kasten) gestaltet die Bundesfeier mit dem Schwerpunkt 50 Jahre Frauenstimmrecht. Der Anlass mit rund 600 Teilnehmerinnen steht unter dem Motto «Anerkennung, Würdigung, Aufbruch». Dabei sollen die Geschichte der Frauen, ihre Errungenschaften und damit auch die Zukunft gefeiert werden. Auf der Gästeliste stehen unter anderem Pionierinnen der Frauenstimmrechtsbewegung aus der ganzen Schweiz.

Mit dabei ist auch Diana Schmutz aus Ueberstorf. Sie hatte an der Frauensession ihr Interesse an einer Teilnahme an dieser Feier angemeldet. Damals hat es aber nicht geklappt. Doch später hatte sie Glück: Ihr Name wurde bei einer Auslosung gezogen.

Diana Schmutz, was bedeutet Ihnen die Einladung zu dieser Feier?

Ich war überrascht, als ich das Schreiben bekommen habe, und habe mich sehr darüber gefreut. Ich fühle mich geehrt, dass ich stellvertretend für viele Frauen in der Schweiz dort sein darf. Es ist zugleich auch eine Verpflichtung, mich weiterhin für Frauenanliegen zu engagieren. Für mich gab es deshalb auch keinen Zweifel, dass ich die Einladung wahrnehmen will.

Gemäss Einladung werden vor allem Frauen dort sein, die sich 1971 für das Frauenstimmrecht und später für die Anliegen der Frauen eingesetzt haben. Wie engagieren Sie sich?

Ich betreue als Mitglied des Gemeinderats von Ueberstorf das Ressort Soziales und Gesellschaft. Zusammen mit meiner Amtskollegin Ann Buri Geissbühler habe ich die ausserschulische Betreuung aufgebaut, die heute gut läuft. Auch als Mitglied in der Sozialkommission setze ich mich unter anderem für Frauen ein. Beruflich bin ich in der Gewaltprävention tätig und und Mitglied von Pallas, der Schweizerischen Interessengemeinschaft Selbstverteidigung für Frauen und Kinder.

Eine 1. August-Feier auf dem Rütli, das ist sehr traditionsbehaftet. Was bedeutet Heimat für Sie persönlich?

Heimat ist dort, wo ich mich wohlfühle, wo ich respektiert werde und wo meine Liebsten leben.

Sind Sie Patriotin?

Ich bin stolze Schweizerin. Ich finde, die Schweiz meistert viele Dinge sehr gut, auch Krisen wie zum Beispiel die Pandemie oder jetzt auch gerade der Umgang mit Naturkatastrophen. Natürlich kann man immer etwas besser machen, aber ich finde, wir haben in diesem Land viele gute Errungenschaften, auf die wir stolz sein dürfen. 

Apropos stolz: Die Feier auf dem Rütli steht ja im Zeichen von 50 Jahre Frauenstimmrecht. Gibt es aus Ihrer Sicht überhaupt Grund zum Feiern?

Ich finde, wir sind auf einem guten Weg. Wir haben bereits vieles erreicht, aber es gibt noch viel zu tun. Wir dürfen feiern, was unsere Vorfahrinnen erreicht haben. Denn sie mussten hart dafür kämpfen.

Und heute? Geht Gleichberechtigung von Mann und Frau nur über den Kampf?

Die Pionierinnen von damals mussten sicher gegen viele Widerstände ankämpfen. Ob heute der Kampf oder gar ein Streik der richtige Weg ist, bezweifle ich, obwohl ich als Judoka eigentlich von Haus aus eine Kämpferin bin. Ich denke aber, dass wir miteinander mehr erreichen können, als mit verhärteten Fronten: Männer und Frauen, die das gleiche Ziel haben. Denn es gibt auch Männer, die dafür sind, die Gleichberechtigung umzusetzen. Wenn Frauen mehr verdienen, dann gewinnen alle, weil dann mehr Geld in der Familienkasse ist.

50 Jahre dauert der Kampf für die Gleichberechtigung schon. Wo liegt Ihrer Meinung nach das Hauptproblem?

Ein grosses Hindernis ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Viele Frauen sind zeitlich durch ihre familiären Verpflichtungen derart eingespannt, dass sie keine Zeit haben, sich auch noch politisch zu engagieren. Viele Frauen trauen es sich zudem auch nicht zu, für ein Amt zu kandidieren, obwohl sie durchaus die Fähigkeiten dazu hätten. Wir müssen das Selbstbewusstsein der Frauen stärken.

Wo setzt man da an? Ist Frauenförderung allein Sache der Politik?

Nein, das muss im Kleinen anfangen, in den Familien, in den Schulen, überall. Indem man Mädchen früh fördert und junge Frauen zum Beispiel ermuntert, in Kommissionen mitzuarbeiten. Wichtig ist auch, dass Frauen sich besser vernetzen.

Sind Quoten das richtige Mittel, um Frauen zu fördern?

Das ist eine schwierige Frage. Im Moment habe ich das Gefühl, dass eine Aufbruchstimmung deutlich zu spüren und dass Frauenförderung stattfindet. Sollte das in ein paar Jahren nichts fruchten, dann braucht es vielleicht doch Quoten.

Sehen Sie sich als Feministin?

Der Begriff ist heutzutage etwas negativ behaftet. Aber wenn Feministin zu sein bedeutet, sich für die Gleichheit von Frau und Mann einzusetzen, dann ja, bin ich Feministin.

Glauben Sie persönlich, dass Mann und Frau je gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhalten?

Als Mutter einer Tochter und eines Sohnes habe ich den Wunsch, dass man eines Tages nicht mehr von Geschlechtern spricht, sondern von Menschen und ihren Fähigkeiten, von Persönlichkeiten, die sich für die Gesellschaft einsetzen. Es ist viel am Tun. Gerade von den Jungen kommen neue Impulse und Forderungen, dass sich Dinge ändern. Ich denke, Schritt für Schritt kommen wir vorwärts. Das macht Hoffnung.

Was hoffen Sie, wo diese Entwicklung in zehn Jahren sein wird?

Ich wünsche mir, dass dann die Vereinbarkeit von Beruf und Familie selbstverständlich ist, dass es weniger Altersarmut bei Frauen gibt und dass auch Bäuerinnen finanziell abgesichert sind. Und ich wünsche mir, dass dann der Anteil von Frauen und Männern in politischen Ämtern ausgeglichen ist.

Worauf freuen Sie sich bei der Feier auf dem Rütli am meisten?

Dass ich ganz viele spannende Frauen kennenlerne und dass wir zusammen feiern, was wir bisher erreicht haben. Ich freue mich auch, dass meine Tochter mich bei diesem Anlass begleitet. Selina ist 23 Jahre alt und studiert Medizin. Als Mutter habe ich ihr mit auf den Weg gegeben, dass es wichtig ist, sich für die Gesellschaft allgemein und für die Frauen im Speziellen einzusetzen.

Zur Person

Diana Schmutz ist Gemeinderätin und Mutter von zwei Kindern

Diana Schmutz ist 53 Jahre alt und wohnt in Ueberstorf. Dort ist sie seit zwei Amtsperioden als Vertreterin der Mitte links – CSP im Gemeinderat, als eine von zwei Frauen. Im Herbst kandidiert sie für einen Sitz im Grossen Rat. Sie engagiere sich in der Politik, weil sie gerne etwas bewege und auch gerne mit Menschen zu tun habe, sagt Diana Schmutz. Bereut habe sie diesen Einsatz noch nie, auch wenn es nicht immer leicht gewesen sei. Beruflich arbeitet Diana Schmutz in der Gewaltprävention und bietet unter anderem seit über zwanzig Jahren Selbstverteidigungskurse für Mädchen an. Diana Schmutz ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern. im

«Alliance F»

Die politische Stimme der Schweizer Frauen

Die Bundesfeier auf dem Rütli organisiert alljährlich die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft. Die Programmgestaltung hat diese Gesellschaft dieses Jahr «Alliance F» übertragen. Diesem überparteilichen Dachverband sind über 100 Organisationen (unter anderem Berufsverbände, Frauenzentralen, Parteisektionen, Wirtschaftsnetzwerke und Frauenunternehmen) mit gesamthaft über 100’000 Mitgliedern angeschlossen. Aber auch 500 Einzelpersonen, darunter aktive und ehemalige National-, Stände- und Bundesrätinnen, gehören zu den Mitgliedern. Die Vereinigung ist bereits 121 Jahre alt. Sie wurde am 26. Mai 1900 in Bern als Bund Schweizerischer Frauenvereine gegründet und heisst seit 2001 «Alliance F». Als Stimme der Frauen in der Schweizer Politik betreibt die Organisation Interessenvertretung, um die Gleichstellung von Frau und Mann zu realisieren – in der Gesellschaft, in der Wirtschaft und in der Politik, wie es auf der Homepage heisst. im

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