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Was macht es mit uns?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Was macht eigentlich die Corona-Krise mit uns und aus uns? Aus Ihnen und mir? Sind wir noch dieselben wie im Februar? Wohl kaum. Was passiert mit Menschen, die über viele Monate von morgens früh bis abends spät mit dem «neuartigen» Coronavirus, Fallzahlen, Maskenpflicht, Quarantäne und Isolation, Horrorbildern, labormässig hochgerechneten Schreckensszenarien und realen, traurigen Schicksalen Betroffener konfrontiert werden? Nichts?

Ich nehme eine zunehmend schärfere und gehässigere Polarisierung in unserer Gesellschaft wahr. Beide Pole – «Corona-Gläubige» und «Corona-Skeptiker» resp. «Covidioten» – bezeichnen sich gegenseitig als Lügner, Psychopathen und Wahnsinnige, beide Pole glauben, die Wahrheit zu kennen, oft ungeachtet der Fakten. Hüben und drüben. Wohin das führt, weiss ich nicht, hoffe aber sehr, dass der Rank zur Mitte doch noch gefunden wird.

Beim Schreiben dieser Kolumne berichten die Medien stündlich von steigenden Fallzahlen. Grund zur Panik ist das auch heute nicht, Grund zur Vorsicht hingegen schon. Und so ist es dann doch wenig verwunderlich, dass man sich die Ärmel über die Hände zieht, bevor man den Einkaufswagen berührt, und danach im Auto die Hände gründlich desinfiziert. Es ist auch normal – und angenehm – geworden, dass es beim Einsteigen in den Zug keine Gedränge mehr gibt, weil man Distanz zueinander hält.

Angst sei ein schlechter Begleiter, sagt man. Nur kann man sie zunächst kaum beeinflussen, auf leichten Füssen, unangekündigt und ungewollt ist sie auf einmal einfach da. Da überkommen einen plötzlich komische Gefühle, nur weil das Gegenüber im Zug leicht in die Maske hüstelt und der Verkäufer hinter dem Plexiglas ins Räuspern kommt. Und die seit Jahren wiederkehrende Herbsterkältung des Nachbarn nimmt man dieses Jahr auch irgendwie anders wahr. Man achtet akribisch darauf, dass einem andere nicht zu nahe kommen, und wenn es mal kurz weniger als eineinhalb Meter sind, fällt einem das Wort Depp viel schneller ein als früher. Gerade in dieser Zeit ist die Angst halt da, dauerhaft und unterschwellig, auch wenn sie geleugnet wird. Und manchmal kommt sie an die Oberfläche und führt zu skurrilen Verhaltensweisen wie dem Wegsperren alter Menschen, Besuchsverboten in Altersheimen, Waldspaziergängen mit aufgesetzter Maske und Hamsterkäufen von Klopapier, obwohl Corona gar kein Magen-Darm-Virus ist.

Ja, Angst ist ein schlechter Ratgeber. Und wir sind erst noch nicht auf dieser Welt, um Angst zu haben. Auch in Corona-Zeiten nicht. Furcht und Respekt ja, Angst nein. Wir können lernen, sie zu beherrschen. Einerseits indem wir sie akzeptieren. «Ja, ich habe Angst, na und?» Das ist schon die halbe Miete. Andrerseits indem wir uns bewusst machen, wovor genau wir Angst haben und weshalb uns dieses Etwas Angst macht. Dann können uns die täglichen Dosen Angstberieselung durch Politik und Medien nicht mehr viel anhaben. Das scheint mir enorm wichtig. Denn Angst schaltet Denken und Urteilsvermögen aus, macht uns zu leicht manipulierbaren, willenlosen Zombies, die auch den offensichtlichsten Blödsinn nicht mehr hinterfragen. «Wem es gelingt, den Menschen Angst zu machen, wird der Gebieter ihrer Seelen.» Das darf nicht passieren. Denn letztlich geht es um unsere Würde und Freiheit als Menschen. Virus hin oder her. Dafür verantwortlich ist indessen jede und jeder Einzelne für sich selbst.

Beat Brülhart wohnt in Düdingen. Er ist Unternehmensberater und Trainer für Führungskräfte sowie Referent am Schweizerischen Institut für Unternehmensschulung. Als Mitglied des Gewerbeverbandes Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

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