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Was Raphaël Berger vermissen wird – und was sicher nicht

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Er kam als junger Spieler und geht als Generaldirektor: Im Interview erklärt Raphaël Berger, warum er Gottéron nach mehr als zwei Jahrzehnten im Club verlässt.

Im Mai 2000 wechselte ein 21-jähriger Verteidiger Namens Raphaël Berger vom EV Zug zu Gottéron. Mehr als 21 Jahre später verlässt der nunmehr 42-Jährige den Club als gestandener Generaldirektor. Berger gehört bei Gottéron quasi zum Inventar. Zunächst als Spieler, später als Manager und seit 2012 als Generaldirektor hat er den Club in den vergangenen zwei Jahrzehnten mitgeprägt. Spätestens Ende Dezember wird der Jurassier nun aber Direktor bei der Firma WIN Group, die aus der Übernahme der Firma Westiform durch das Freiburger Unternehmen ID Neon hervorgegangen ist und in den Bereichen Leuchtwerbung und Digital Signage operiert. 

Raphaël Berger, wie muss man sich Ihre letzten Wochen vorstellen? Hatten Sie ein paar schlaflose Nächte?

Natürlich fällt es mir nicht leicht, Gottéron zu verlassen. Seit ich 12 oder 13 Jahre alt bin, lebe ich grösstenteils in dieser Eishockey-Welt, seit über zwei Jahrzehnten in derjenigen von Gottéron. Ich mag meinen Job, das Umfeld, die Zusammenarbeit mit dem Personal, den Fans, den Sponsoren und Medien. Das werde ich vermissen. Aber manchmal bekommt man im Leben die Chance auf neue Herausforderungen, die kann man dann packen oder nicht – ich habe mich nun dazu entschieden, die Herausforderung anzunehmen.

Warum gerade jetzt?

Der Zeitpunkt ist ideal, letztes Jahr, als es wegen Corona drunter und drüber ging, hätte ich den Club sicher nicht verlassen. Nun aber hat sich die Situation beruhigt, das Stadion ist fertiggestellt und die Zukunft des Clubs aufgegleist. Auch deshalb war ich offen für das Angebot – von dem ich mich dann natürlich auch geschmeichelt gefühlt habe. Es ist eine schöne Anerkennung für deine Arbeit, wenn eine Firma bei der Personalsuche an dich denkt. 

Sie hätten sich aber auch sagen können: Nach den hektischen letzten Jahren möchte ich nun die womöglich ein wenig ruhigeren ersten Jahre im schönen neuen Stadion geniessen. Ärgert es Sie nicht ein bisschen, das nun nicht tun zu können?

Nein, man kann nun einmal nicht alles haben im Leben. Man entscheidet sich immer für oder gegen ein Gesamtpaket. Das ist in diesem Fall nicht anders. Es gibt Sachen, die ich vermissen werde, und Sachen, die ich nicht vermissen werde.

Was werden Sie nicht vermissen?

Im Sport gibt es wie überall schlechte Momente. Wenn es dem Team nicht läuft, hat das Auswirkungen auf den ganzen Club. Das alles gehört dazu, gehört aber nicht zur Sonnenseite des Berufs.

Sie sind auch in einer sehr exponierten Position, häufig Kritik, teils sogar Anfeindungen ausgesetzt. Ist das ebenfalls ein Grund für den Wechsel?

Nein, es ist ganz klar ein Entscheid für meinen neuen Job, keineswegs einer gegen meinen bisherigen. Ich habe auch mit niemandem im Club Probleme, es gibt keine Unstimmigkeiten. Aber natürlich ist man als Generaldirektor bei Gottéron in einer exponierten Stellung, jeder hat eine Meinung zum Verein, viele denken, es besser machen zu können. Das ist kein Grund für den Wechsel – aber es ist sicher etwas, das ich nicht vermissen werde.

Erzählen Sie von Ihrer neuen Arbeit, für die Sie sich entschieden haben.

Da will ich noch nicht zu sehr darüber sprechen. Es ist alles noch ganz frisch. Der Verwaltungsrat meines zukünftigen und meines jetzigen Arbeitgebers werden auch noch schauen müssen, wann ich den Job dann genau wechsle. Der kommunizierte 31. Dezember ist der Kündigungstermin. Möglicherweise wechsle ich bereits ein bisschen früher. Das kommt darauf an, wie sich die Suche nach meinem Nachfolger entwickelt.

So eine Übergangsphase ist nicht leicht. Wie stellen Sie sich die kommenden Monate vor?

Ich werde mich voll ins Zeug legen, damit der Übergang so sanft wie möglich verläuft. Bis Ende September werde ich aber ohnehin noch voll dran sein, die nächste Saison vorzubereiten und aufzugleisen. Wenn das dann einmal gemacht ist, wird man sehen, wie lange ich womöglich noch bei der Einarbeitung helfe.

Und in Zukunft wird man Sie als Saisonabonnent im Stadion antreffen?

Mein neuer Arbeitgeber ist ja ein Sponsor von Gottéron. Man wird mich deshalb sicher ein paar Mal im Stadion antreffen. Der Club liegt mir selbstverständlich weiter am Herzen.

Hubert Waeber: Zunächst geschockt, nun aber zuversichtlich

«Ich war schon sehr überrascht und kurz geschockt», beschreibt Gottérons Präsident Hubert Waeber den Moment, als ihm Raphaël Berger letzte Woche mitteilte, er werde den Club verlassen. «Zunächst dachte ich, es sei ein Witz.» Dass es das nicht war, wusste Waeber spätestens, als er mit dem Verwaltungsratspräsidenten von Bergers zukünftigem Arbeitgeber telefonierte. «Das ist ja auch ein Sponsor von Gottéron, er wollte sichergehen, dass wir nicht wütend sind, weil er uns quasi den Generaldirektor weggeschnappt hat.»

«Neue Impulse und neue Ideen»

Verärgert ist Waeber aber nicht. «Ich freue mich für Raphi – und gleichzeitig ist eine Veränderung immer auch eine Chance für einen Club. Das kann neue Impulse und neue Ideen bringen.» Das sei hier ebenfalls der Fall, obwohl Berger hervorragende Arbeit leiste. «Er war entscheidend daran beteiligt, dass im Club professionelle Strukturen aufgebaut wurden, hat sehr viel gute Arbeit in die neue Eishalle investiert, ist loyal und gut in der Personalführung. Er kommt aus dem Eishockey und versteht viel von Finanzen – er ist wirklich eine Idealbesetzung.»

Hubert Waeber: «Zunächst dachte ich, es sei ein Witz.»
Charly Rappo 

Auf der Suche nach einem Macher

Aber es sei ein attraktiver Job, an Interessenten mangle es definitiv nicht. Gottéron hat auch bereits erste Kandidaten für die Nachfolge kontaktiert. Das Profil? «Einen Klon von Raphaël Berger gibt es nicht, deshalb müssen wir nun schauen, was der Markt hergibt. Einige werden mehr Kenntnisse vom Eishockey haben, andere von Finanzen und Personalführung, andere vielleicht von allem.» Was der Club sicher nicht brauche, sei jemand, «der in erster Linie die Röhre aufmachen will», wie Waeber sagt. «Wir brauchen einen Macher, der anpackt und auch mit Leuten umgehen kann.»

In Eile ist der Club nicht, sagt Waeber. Wenn Bergers Nachfolger bis Oktober gefunden sei, sei das früh genug.

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