Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Weihnachten früher: «Die Kirche war gestossen voll»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Agnes Bielmann, Josef Neuhaus und Cécile Cosandey wohnen im Pflegeheim Bachmatte in Oberschrot und sind im ländlichen Sensebezirk aufgewachsen. Sie werfen für die FN einen Blick zurück auf frühere Zeiten, als Weihnachten noch ganz anders gefeiert wurde. 

Ein ausgelassenes Lachen ertönt, manchmal huscht beim Erzählen ein Lächeln übers Gesicht. Im Alters- und Pflegeheim Bachmatte sitzt an diesem Morgen im Dezember eine fröhliche Runde zusammen: Die zwei Bewohnerinnen Agnes Bielmann und Cécile Cosandey und Bewohner Josef Neuhaus hocken am grossen Tisch und erinnern sich, wie Weihnachten früher war.

«Ich war ein leidenschaftlicher Langläufer», erzählt Josef Neuhaus (77). Seine schönste Kindheitserinnerung an Weihnachten ist denn auch, als er als Geschenk Skier zu Weihnachten bekam. Sein Vater hat diese selber gemacht. Auf die Frage, wie er in der Kindheit Weihnachten gefeiert hat, antwortet er: «Ganz normal», das heisst: mit Züpfe und dem Gang an die Mitternachtsmesse.

Josef Neuhaus ist 1946 geboren und in Neuhaus bei Plasselb aufgewachsen.
Bild Aldo Ellena

Züpfe, Tee und Baumnüsse

Daneben sitzt Agnes Bielmann (89) und nickt. Sie wuchs in den Dreissiger- und Vierzigerjahren in Alterswil auf. An Heiligabend um zehn Uhr habe sich die Familie bereit gemacht, um an die Mitternachtsmesse zu gehen, erzählt sie. Früh genug, damit es noch Platz hatte, denn «die Kirche war gestossen voll», sagt sie. Sie erinnert sich noch gut, wie auf dem Weg der Schnee unter den Füssen krachte.

Als Weihnachtsmenü am 25. Dezember gab es auch bei ihr Züpfe. «Es war das einzige Mal, sonst hat es das ganze Jahr Brot gegeben.» Dazu gab es Tee und die einheimischen Baumnüsse. «Spanische Nüssli habe ich erst mit 20 kennengelernt.» Auch die Geschenke waren bescheidener:

Wir haben ein Nastuch oder Strümpfe geschenkt bekommen, einfach, was man brauchen konnte, und dazu einen kleinen Lebkuchen.

Agnes Bielmann
Seniorin
Agnes Bielmann ist 1934 geboren und in Alterswil aufgewachsen.
Bild Aldo Ellena

Stundenlang geschlittelt

Cécile Cosandey (91) stimmt zu, auch sie erinnert sich an die bescheidenen Geschenke: ein Bleistift, ein kleiner Block für die Schule oder eine Schokolade. Sie wuchs auf in den Dreissigerjahren, als es noch keinen Fernseher, kein Radio, ja nicht einmal eine mit Strom betriebene Lampe gab. «Das erste elektrische Licht wurde bei uns erst 1948 installiert», erinnert sie sich. Langweilig wurde ihr trotzdem nicht, mit einem begeisterten Lächeln sagt sie:

Wir sind stundenweise schlitteln gegangen, es war so schön!

Cécile Cosandey
Seniorin

Als Weihnachtsmenü gab es bei Cécile Cosandey in der Familie jeweils Cuchaule. Und auch die Mitternachtsmesse gehörte dazu. Als sie selber Kinder hatte, ist sie mit ihnen jeweils am Nachmittag in die Kirche gegangen, um die Krippe anzuschauen.

Cécile Cosandey ist 1932 geboren und in Oberschrot aufgewachsen.
Bild Aldo Ellena

An ein Erlebnis erinnert sie sich besonders gut, denn als die Familie zurück zum Haus lief, erkannten sie einen Brand in der Stube. «Wir haben eine Kerze brennen lassen», erzählt sie. Der Deckel des Klaviers sei verbrannt gewesen, doch Schlimmeres konnten sie verhindern. «Ich glaube, eine Viertelstunde später wäre alles verbrannt gewesen. Das vergesse ich nie!»

Jetzt ist Zurücklehnen angesagt

Die Bedeutung von Weihnachten hat sich für Cécile Cosandey verändert, schon nur, weil es weniger zu tun gibt. Sie erklärt: «Als ich eine Familie hatte, hab ich viel mehr gearbeitet. Jetzt kann ich nur geniessen, das ist auch schön.» Sie bemerkt aber auch, dass Weihnachten nicht mehr die gleiche Bedeutung hat wie damals, als sie jünger war:

Früher ging man eher in sich und hat vielleicht dem Glauben mehr Gewicht gegeben, mehr gebetet.

Cécile Cosandey
Seniorin

Ist man glücklicher, wenn man weniger hat? Cécile Cosandey wägt ab: «Wir haben es nicht anders gekannt», sagt sie. Heutzutage sei es schwierig, für die Grosskinder ein Geschenk zu finden: «Sie haben ja alles. Das ist doch auch nicht schön.»

FN-Adventskalender

Jeden Tag ein Türchen

Kommen Sie mit auf diese vorweihnachtliche Reise durch den Kanton: Die FN machen für ihre Leserinnen und Leser jeden Tag ein Türchen auf und präsentieren so kleine und grosse Deutschfreiburger Geschichten rund um den Advent.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema