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Wenn Grossrat Brönnimann sprach, trug er das Herz auf der Zunge

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Als die SVP im Saanebezirk am Boden war, wurde Charles Brönnimann aktiv und auf Anhieb in den Grossen Rat gewählt. Dort hat er auf seine Art Spuren hinterlassen. Nun trat er zurück.

Am 26. Dezember, dem traditionellen Knechte-Tag, feiert die Familie Brönnimann in Onnens 100 Jahre, seit der Bauernhof in Familienbesitz überging. Charles Brönnimanns Grossvater sei Knecht gewesen und habe den Hof von seinem Meister übernehmen können: «Uli der Knecht» im Freiburger Saanebezirk.

Mittlerweile lebt die fünfte Generation Brönnimann auf dem Hof, und immer war es klar, dass die nächste den Hof übernimmt. «Wir waren beim Abendessen drei Generationen an einem Tisch und sprachen dabei über alles.»

Auch Politik war ein Thema in der Stube. «Mein Vater war Gemeindepräsident für die FDP», sagt Charles Brönnimann. «Als ich ihm später beichtete, dass ich der SVP beigetreten sei, sagte er, das sei doch keine Partei.»

«Ich wollte eigentlich nie politisch aktiv werden», sagt der heute 65-Jährige. Aber 1996 hatte die SVP im Saanebezirk keinen einzigen Grossrat mehr. So hat sich Brönnimann mit Bauernkollegen zusammengetan, eine Liste aufgestellt, und auf Anhieb wurden drei SVP-Leute gewählt: Edgar Schorderet, Claire Peiry und er selber.

So sass der zweisprachig aufgewachsene Brönnimann ab 2001 im Kantonsparlament und blieb bis diesen Herbst. Auf die letzten kantonalen Wahlen hin trat er nicht mehr an. Er habe nie irgendein Wahlplakat von sich aufgestellt, sagt er. Dennoch wurde er immer mit einem hervorragenden Resultat wiedergewählt. «Ich habe stets mit den Leuten auf dem Terrain gesprochen und konnte sie durch mein Mandat unterstützen.» Er machte in der Musikgesellschaft mit, war Präsident einer Mühle und einer Käserei. Zudem führt seine Frau eine Bauernhofbeiz. «Ich habe immer versucht, das Dorfleben zu bewahren», so Brönnimann. 

Leidenschaftliche Auftritte

Als er in den Grossen Rat gewählt wurde, herrschten dort noch andere Sitten. Das Parlament bestand aus 130 Mitgliedern, und Staatsrat René Aebischer berief die Neugewählten per «Aufgebot» zur Vereidigung ein. «Er instruierte, wie man sich im Rat zu benehmen habe, wie man das Wort ergreift und wie man sich im Rathaus kleidet», so Brönnimann.

Das war verfluchter als im Militär. Aber mir hat das gefallen.

Für die Landwirtschaft

Als Grossrat hat Brönnimann die Anliegen der Landwirtschaft verteidigt und meldete sich immer dann zu Wort, wenn er den Eindruck hatte, dass die Politiker nicht recht wussten, wie die Arbeit auf dem Hof und auf den Äckern wirklich aussieht. «Ich bin dann interveniert, wenn ich den Eindruck hatte, dass etwas nicht stimmt.» Frei und ohne Notizen – aber die Aufmerksamkeit des Plenums war ihm bei seinen leidenschaftlichen Auftritten sicher. 

Doch die letzten zehn Jahre amtierte Charles Brönnimann als Stimmenzähler, weshalb er weniger an den Debatten teilnehmen konnte. Dennoch habe ihm dieses Amt gefallen; er waltete direkt als Diener des Volkes. Manchmal habe ihm ein Whatsapp vom Fraktionschef im Kämmerlein beim Stimmenauszählen gezeigt, welchen Knopf er in der nächsten Abstimmung drücken solle.

Mit der modernen Technologie wie Smartphone und den digitalen Dossiers mochte sich der SVP-Grossrat nicht so anfreunden. Doch er hatte sich angepasst, und nun sagte ihm sein Fraktionschef: «Jetzt hast Du es endlich begriffen, und nun hörst Du auf?»

In der historischen Uniform

Eine weitere Leidenschaft von Charles Brönnimann war das Noble Kontingent der Grenadiere. Er hatte im Militär beim Regiment 7 als Infanterist gedient, von wo ihn zwei Götti für die Aufnahme in die Freiburger Ehrengarde empfahlen. Er leistete viele Tag Dienst in der historischen Uniform mit dem Rucksack und dem Langgewehr. Er war auch zweimal auf dem Bundesplatz dabei, um bei der Wahl eines Freiburger Bundesrats eine Ehrensalve in die Luft zu schiessen. Doch das eine Mal wurde Urs Schwaller knapp nicht gewählt, und bei Alain Berset fiel die Ehrensalve einem plötzlich aufkommenden Herbststurm zum Opfer.

Und doch erlebte Brönnimann als Grenadier viele Höhepunkte: in Buenos Aires, in Moskau auf dem Roten Platz und in Havanna, wo Fidel Castro eine Rede hielt. Der Freiburger Grenadier kam ins Staunen: «Nom de bleu! Der Fidel Castro redet ja wie der Brönnimann: ohne Notizen, aber viel besser. Und viel länger.»

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