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Wenn schnell sein allein nicht reicht

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Alessio Strollo ist amtierender Schweizer Kart-Meister in der X30-Klasse. Dieser Erfolg nährt den Traum des Bösingers von einer Profikarriere im Motorsport zusätzlich – wenn da nur das liebe Geld nicht wäre.

«Andere kommen mit dem Köfferchen, bringen Helm und Overall mit, fahren Kart – und gehen dann wieder», sagt Alessio Strollo, der neue Schweizer Titelhalter in der X30-Kategorie. Bis zu 100’000 Franken pro Saison sei das diesen Piloten wert. Der Bösinger selbst muss mit weniger Budget auskommen. «Ich hatte einen Kostenaufwand von rund 30’000 Franken, um den Titel zu holen. Das Budget hängt davon ab, was man eben so braucht. Es geht auch günstiger, wenn man Kompromisse eingeht, zum Beispiel, in dem man den gleichen Pneusatz länger fährt», erklärt der 18-Jährige, der zusammen mit seinem Vater ein Mechaniker-Pilot-Team bildet. Im Gegensatz zu den Fahrern mit besagtem Köfferchen richtet das Duo den Kart vor den Rennen her und schaut, dass auch nachher wieder alles instandgehalten ist. «Mein Vater ist in Anführungs- und Schlusszeichen handwerklich», sagt Strollo, der selbst im dritten Lehrjahr zum Polymechaniker steht. «Klar, er musste viele Dinge lernen. Aber eine Schraube lösen oder anziehen konnte er schon vorher», sagt er schmunzelnd.

Alles begann in Muntelier

Alessio Strollo war es, der den Rennsport in die Familie brachte. «Zusammen mit meinem Vater ging ich öfters in Muntelier Kartfahren und bin dort immer Bestzeiten gefahren. Deshalb haben wir uns umgeschaut und einen ersten Kart gekauft. Dann hat alles seinen Lauf genommen.» Strollo startete zunächst bei den Minis, ehe er zu den OK-Junioren aufstieg. Schliesslich folgte der Wechsel in die X30-Kategorie. Keine Option war für den Freiburger die OK-Senioren, da in dieser Klasse die höheren Materialkosten anfallen. «Es gibt auch noch die Schalt-Karts, aber das ist eine Welt für sich. Der Verschleiss ist gross, und das Fahren ist sehr intensiv, mit einer Hand ist man am Lenkrad und mit der anderen am Schalten.»

Alessio Strollo mit seinem Vater Rocco, der gleichzeitig sein Mechaniker ist.
Bild Christian Eichenberger

Fordernd ist auch die X30-Klasse. Gefahren wird mit Einheitsmotoren, die nicht sehr wartungsintensiv sind. «Weil alle das gleiche Material haben, ist der Kampf unter den Piloten gross. «Von Beginn weg war der Meistertitel das Ziel. In den vorherigen beiden Jahren hat es aber an Kleinigkeiten gehapert», so Strollo. Dumme Rennunfälle oder technische Ausfälle hätten immer wieder Punkte gekostet. Trotz dieser Unzulänglichkeiten und der starken Konkurrenz reichte es dem Bösinger letzte Saison im Feld der 20 bis 25 Fahrer zum fünften Gesamtrang.

Es geht um Tausendstelsekunden

Heuer hat es nun funktioniert. In Wohlen sicherte sich Strollo den Titel des Schweizer Meisters. Es war eine spannende Angelegenheit, oftmals entscheiden nur Wimpernschläge über Sieg oder Niederlage. «Im vorletzten Rennen der Saison lagen die ersten zwölf Piloten innerhalb von 0,15 Sekunden, die Poleposition holte ich mir mit fünf Tausendstelsekunden Vorsprung», verdeutlicht Strollo die Ausgeglichenheit im Feld. Die Frage zu beantworten, weshalb er so schnell sei, fällt ihm nicht leicht. «Ich bin es einfach. Vielleicht ist es die Erfahrung, weil ich so viel wie möglich fahre und den Willen mitbringe, mich immer weiter zu verbessern.» Jeder Pilot sei anders, er aber studiere am Abend im Bett daran herum, wo er noch Zeit herausholen könne. Er habe im Gegensatz zu anderen Fahrern keinen Coach und brachte sich alles autodidaktisch bei. «Natürlich steht mir mein Vater zur Seite und analysiert, wie die anderen fahren.» Zudem könne er auf den Rat seines Teamchefs bei MH Racing zählen.

Unlängst konnte sich Alessio Strollo in Wohlen als Schweizer Meister feiern lassen – inklusive obligater Champagner-Dusche.
Bild Zamir Loshi

Fünf Rennwochenenden standen in der Saison 2023 auf Strollos Programm, neben Wohlen waren es Starts in Frankreich und Italien. Damit ist es jedoch nicht getan. «Es ist nicht so, wie es sich viele Leute vorstellen: Reinsetzen und fahren. Es steckt viel Arbeit und Vorbereitung dahinter. Einerseits trainiere ich den Körper, bin viel im Fitnessraum, andererseits muss das Material gewartet werden, was viele Stunden in Anspruch nimmt.» Und schliesslich gilt es, auf der Rennstrecke zu trainieren. «Die Woche vor dem Rennen sind wir jeweils auf der gleichen Strecke, um zu testen. Auch sonst sind wir über das Jahr hinweg immer wieder unterwegs. Es gibt aber auch Piloten, die jedes Weekend fahren. Das ist dann aber wieder eine Frage des Budgets.»

Bis zu einer halben Million Franken

Dass Motorsport teuer ist, ist kein Geheimnis. Folglich ist die Geldfrage für Strollo allgegenwärtig. «Als ich 2016 mit dem Kartfahren begonnen habe, war es ein Traum von mir, als Pilot leben zu können.» Die Umsetzung dieses Traums sei realistisch gesehen indes schwierig. «Leider Gottes.» Strollo konnte bereits Testtage im Porsche GT3 Cup und der Formel 4 absolvieren. «Es waren durchaus positive Tests, und ich habe mich auf die Suche nach Sponsoren gemacht. Fündig wurde ich bisher aber nicht, und ich habe das Projekt vorerst auf Eis gelegt.» Trotz Förderungsprogramm muss man für ein Fahrzeug im Porsche GT3 Cup rund 300’000 Franken hinblättern. «Für die Rennen und die Trainings muss man nochmals 200’000 bis 250’000 Franken aufwerfen. Eine halbe Million braucht man schon.» In der Formel 4 seien die Boliden zwar eine Spur günstiger, dafür koste die Rennserie mehr. «Mit 400’000 Franken ist man dabei, allerdings ohne Förderungsprogramme.» Es sind Beträge, die ohne weitere Sponsoren nebst denen, die dem dankbaren Bösinger schon jetzt unter die Arme greifen, nicht zu stemmen sind.

Ein Highlight in der bisherigen Karriere von Alessio Strollo: Testfahrten im Porsche GT3 Cup mit dem Team von Marcel Fässler.
Bild zvg

Den Traum will Strollo trotzdem noch nicht begraben, auch wenn seine unmittelbare Zukunft weiter im Kartsport liegen wird. «Ob ich in der X30-Kategorie bleibe oder ich einen Klassenwechsel vollziehe, ist noch unklar. Wir haben in der Familie noch nicht gross darüber gesprochen.» Vorgenommen hat er sich auch wieder ein paar Trainingstage in einem Porsche, wenn es finanziell möglich sei. Keine Frage: Viel lieber als die Konkurrenz mit Handgepäck wäre Alessio Strollo – und dieses Los teilt er mit so manchem Fahrertalent – dass unverhofft ein Sponsor mit dem Geldköfferchen im Fahrerlager auftaucht.

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