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Wenn selbst wenige Strafen zu viele sind

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Gottéron ist im Tief und verlor seine letzten fünf Spiele. Ursache dafür waren mitunter dumme Strafen in den Schlussminuten. Dabei sind die Freiburger neben dem EVZ das fairste Team der Liga.

In den fünf letzten Spielen vor der Nationalmannschaftspause mit den Länderspielen der Schweiz in Freiburg ging Gottéron immer als Verlierer vom Eis. Noch ärgerlicher: Zuletzt gegen Biel, Bern und Davos gab das Team von Christian Dubé eine Führung noch preis ­ – gegen den SCB und den HCD gar in den letzten Sekunden. Trotz der Niederlagenserie fällt Raphael Diaz’ Analyse der jüngsten Auftritte seiner Mannschaft nuanciert aus. «Es ist sicherlich so, dass du immer gewinnen willst. Aber man muss auch die Art und Weise anschauen, wie die Niederlagen zustande kamen, das ist entscheidend.» Grundsätzlich sei das Spiel des Teams okay gewesen, so der Routinier. «Es gab in diesen Partien durchaus gute Sachen von unserer Seite. Ein Problem waren aber ganz klar die Strafen, die uns Tore gekostet haben.» Sowohl in Davos als auch gegen Bern kassierten die Freiburger den späten Ausgleich respektive das Game-Winning-Goal in Unterzahl. «Teils waren diese Strafen unglücklich, teils blöd», sagt Diaz, der im Bündnerland der Sünder gewesen war und fehlende Ruhe oder Abgeklärtheit nicht als Ursache dafür sieht. Es seien momentan allgemein ganz einfach zu viele Strafen, die Gottéron hinnehmen müsse. «Wir sind ein Team, das nicht mehr als zwei oder drei Unterzahlsituationen pro Spiel verursachen darf. Aktuell sind es aber fünf bis sechs, das ist zu viel. Irgendwann schlägt es so dann halt hinten ein, und das Momentum wechselt ins Lager der Gegner. Das ist einer der Schlüsselpunkte für die negativen Resultate.»

Je weniger, desto besser

Dass Gottéron laut dem langjährigen Captain der Schweiz zu viele Strafen produziert, vermag insofern zu erstaunen, als dass die Freiburger zusammen mit dem ebenfalls strauchelnden Meister EV Zug das Team mit den klar wenigsten Unterzahlminuten der Liga ist. 193 Strafminuten kassierte Gottéron in seinen 26 National-League-Partien bisher, der Ligaschnitt liegt bei 286 Minuten. Abgesehen von dummen und unnötigen Strafen in der Schlussphase wie zuletzt, könnte nicht grundsätzlich auch eine gewisse fehlende Aggressivität die Ursache für die Baisse der Freiburger sein? «Das kann jeder sehen, wie er will. Ich werte wenige Strafen als ein gutes Zeichen», so Diaz. «Natürlich kann ein gutes Penalty Killing mit geblockten Schüssen Energie freisetzen, aber die Liga und die Überzahlspiele sind inzwischen so gut, dass es auf dem Eis rasch kehren kann.» Er sei deshalb ein grosser Fan von wenigen Strafen, auch wenn es andere Stimmen geben würde. «Für mich gilt: je weniger, desto besser.»

Bei der 2:3-Heimniederlage gegen den SCB kassierte Gottéron zehn Sekunden vor Ende in Unterzahl den entscheidenden dritten Treffer.
Keystone

Vielmehr gehe es darum, einen Vorsprung nach Hause bringen zu können ­­– auch wenn es bis zum Schluss knapp bleibe. «Um das zu schaffen, benötigen wir unter anderem eine bessere Chancenauswertung. Wir haben unsere Möglichkeiten, verwerten die aber nicht», moniert Diaz. Eine Kritik, die durch die ungenügende Schusseffizienz von 8,41 Prozent (das ist der viertschlechteste Wert der Liga) untermauert wird. «Das Überzahlspiel muss ebenfalls besser werden. Das ist ein Faktor, der uns in den letzten Spielen gefehlt hat», erklärt der Verteidiger, der im Januar 37 Jahre alt wird.

Lösungen finden, nicht hadern

Julien Sprunger hatte erst kürzlich gegenüber den FN gesagt, dass die Mannschaft trotz der negativen Tendenz eine gewisse Gleichgültigkeit ausstrahlen würde. «Für mich persönlich ist jedes Spiel wichtig», reagiert Diaz auf die Aussage des Captains und lässt damit zumindest Raum für Interpretation, um dann nachzuschieben: «Alle sind ehrgeizig, alle wollen gewinnen. Wir müssen positiv bleiben und dürfen keinen Frust schieben und dadurch die Klarheit verlieren.» Jeder müsse Selbstkritik üben, seinen Job machen und seine Rolle erfüllen. «Dann bin ich ziemlich positiv gestimmt, dass es gut kommt. Natürlich ist es schön, wenn alles läuft und du Erster oder Zweiter bist. Das Leben ist aber nicht immer so.» Nun gehe es darum, Lösungen zu finden, um aus dem Tief zu kommen, zu analysieren und zu verbessern. «Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir viele Dinge auch gut machen, das müssen wir beibehalten.» Das ändere nichts daran, dass die letzten fünf Spiele alle verloren gingen. «Darauf muss jetzt eine Reaktion erfolgen.»

Erwartet wird die in den drei verbleibenden Partien vor der Weihnachtspause, angefangen am Dienstag zu Hause gegen Lugano, dann am Donnerstag in Zürich und zum Abschluss am 23. Dezember wiederum in der BCF-Arena gegen Servette. «Drei Spiele innert vier Tagen sind eine Herausforderung. Es wird intensiv gegen drei starke Gegner. Wir müssen unser Spiel über die 60 Minuten durchziehen, clever sein, keine unnötigen Strafen nehmen und die Spiele nach Hause bringen», sagt Diaz. «Zunächst nehmen wir aber mal die Partie gegen Lugano in Angriff. Wir müssen alles daran setzten, dass wir als Sieger vom Eis können.»

Letzte drei Spiele vor Weihnachten: Juuso Vainio fällt verletzt aus

Connor Hughes, Christoph Bertschy, Killian Mottet, Victor Rask, Jacob de la Rose, Marcus Sörensen, Janne Kuokkanen und Juuso Vainio – sie alle fehlten am Montag im Training von Gottéron, nachdem sie am Wochenende für ihre jeweiligen Nationalteams im Rahmen der Swiss Ice Hockey Games in Freiburg im Einsatz gestanden waren. Trainer Christian Dubé gönnte den Internationalen einen Ruhetag. Nicht ganz trifft das auf den finnischen Verteidiger Vainio zu. Er verletzte sich im Nationaldress am Ellbogen und fällt bis Ende Jahr aus. Damit hat sich die Frage nach dem überzähligen Ausländer für das Heimspiel vom Dienstagabend gegen Lugano, das die Freiburger in dieser Saison zweimal bezwingen konnten, erübrigt. Der enttäuschende Rask kann in den drei Partien gegen die Tessiner, die ZSC Lions und Servette zeigen, dass er imstande ist, eine Verstärkung zu sein.

Juuso Vainio verletzte sich im Kreise der finnischen Nationalmannschaft.
Corrine Aeberhard/a

Ein Duo Sörensen/de la Rose?

In Abwesenheit der zahlreichen Nationalspieler waren die Trainingsmöglichkeiten für Dubé letzte Woche selbstredend eingeschränkt. «So ist es eben. Wir haben das Toreschiessen geübt, Taktisches blieb indes auf der Strecke.» Während sich Verteidiger Benjamin Chavaillaz in der Natipause von seiner Oberkörperblessur erholen konnte, fällt Goalie Reto Berra weiter aus. Ob sein Ersatz, der Neo-Internationale Connor Hughes, alle drei verbleibenden Partien im Jahr 2022 bestreiten wird, oder ob Jeffrey Meier eine Spielgelegenheit erhalten wird, wollte Dubé noch nicht sagen. Wahrscheinlich ist hingegen, dass er die Schweden Sörensen und de la Rose, die letzten Donnerstag gegen die Schweiz den Siegtreffer herausgespielt hatten, erstmals auch bei Gottéron zusammen in einer Linie laufen lässt.

Klar ist ebenfalls, dass der Trainer von seiner Mannschaft eine Reaktion sehen will. «Wir brauchen Punkte und können es uns nicht erlauben, mit einer Reihe von weiteren Niederlagen in die Weihnachtspause zu gehen.»

Profivertrag auch für Etter

Neben dem Eis bastelt Dubé in seiner Funktion als Sportchef weiter an der Zukunft. Nachdem letzte Woche bereits der zurzeit in Schweden spielende Junior Kevin Nicolet seinen ersten Profivertrag mit Gottéron unterschieben hat, ist nun die Reihe an Namensvetter Kevin Etter. Der 19-jährige Center kam letzte Saison bei der U20-Elit auf 45 Skorerpunkte in 43 Spielen der Regular Season und wurde heuer im Verlauf der Meisterschaft in die Swiss League an den HC Thurgau ausgeliehen, wo er nach 22 Partien bei je zwei Toren und zwei Assists steht. Auch nächste Saison wird Etter mit seinem ersten Profivertrag in der Tasche seine Ausbildung beim Partnerteam fortsetzen.

Fakten zum HC Lugano

• Seit sechs Runden wechseln sich bei Lugano die Siege und Niederlagen ab. Geht die Serie weiter, wäre in Freiburg wieder ein Sieg an der Reihe.

• Mit einer Schusseffizienz von 8,28 Prozent liegen die Tessiner ligaweit an drittletzter Stelle.

• Miserabel ist das Powerplay von Lugano: Eine Erfolgsquote von 15,91 Prozent ist der schlechteste Wert der Liga.

• Topskorer ist der kanadische Stürmer Brett Connolly mit 8 Toren und 15 Assists.

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