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Wenn sich Menschen stechen lassen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Tätowierungen gibt es wohl, seit es Menschen gibt», sagt Jordie Doubt in seinem Tattoo-Studio an der Ryf in Murten. Doubt stammt ursprünglich aus Kanada. Dieses Jahr sind es fünf Jahre, dass er in Murten lebt und nahe des Murtensees ein Tattoo-Studio betreibt. «Ich freue mich auf die nächsten fünf Jahre–die schöne Aussicht auf den See gebe ich nicht so schnell her», sagt der Tätowierer in fliessendem Schweizerdeutsch mit leichtem Akzent, lacht und blickt durch die verglaste Eingangstüre des ehemaligen Gewölbekellers Richtung Murtensee. Sein Geschäft ist mit Sorgfalt eingerichtet: Tattoo-Zeichnungen zieren die Wände, ein Motorrad Triumph Thruxton 900 steht im Eingangsbereich neben einem Kinderwagen aus den 60er-Jahren; eine Gitarre ist an die Wand gelehnt, und Rockmusik ertönt aus Lautsprechern. Ein Buch mit Fotografien seiner Werke liegt auf einem Tischchen bereit.

Die Sonne als Startschuss

Weiter hinten im Gewölbekeller ist der Ort des Schaffens von Jordie Doubt: Tätowierwerkzeuge, Farbe, Liege und Desinfektionsmittel stehen bereit. «Mir gefällt seine Kunst», sagt die Kundin Sylvia Richard aus Gurmels. Blumen in verschiedenen Farben zieren ihren Arm. Noch ist das Tattoo nicht fertig. Rund vier Stunden lang werde sie sich heute für das Werk stechen lassen. Die Schmerzen seien erträglich: «Ich habe mich daran gewöhnt», sagt Richard. Und es sei auch gut, dass es ein bisschen weh tut, «so überlegt es sich jeder gut, ob und was er sich stechen lassen will.» Angefangen habe alles mit einer Sonne am Handgelenk: «Ich habe damals noch zu Jordie gesagt, dass ich danach bestimmt nicht mehr will.» Nun sei es doch anders gekommen, sagt Richard und lacht. Ihr ganzer Arm wird zu einem Kunstwerk, auf der Innen- und auf der Aussenseite, «sonst habe ich keine Tätowierungen». Doubt ist konzentriert bei der Arbeit.

 Hoch entwickelte Kulturen

Wieso lassen sich die Menschen stechen? «Es gibt so viele Gründe, sich tätowieren zu lassen, wie es Tätowierungen gibt», sagt Doubt. Die einen hätten tiefgründige Absichten, wie über den Verlust einer geliebten Person oder eines geliebten Tieres hinwegzukommen. «Zum Verarbeiten lassen sie sich den Namen oder oft ein Symbolbild stechen.» Andere wollten einfach etwas für sich allein, «und wieder andere bekunden mit Tattoos ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe». Heute trauten sich immer mehr Leute, ihren Ideen nachzugehen und sich ein Tattoo stechen zu lassen. Seine Kunden kämen aus der ganzen Schweiz, sagt Doubt. «Vom Arbeitslosen über den Versicherungsvertreter bis zum Top-Manager.» Auch immer mehr Frauen seien unter seinen Kunden, und gerade auch solche, die sich etwas Grosses stechen liessen. «Die Geschichte zeigt, dass sich in hoch entwickelten Kulturen mehr Menschen Tätowierungen machen lassen», sagt Doubt. In seiner Freizeit beschäftige er sich gerne mit Tattoo-Geschichte, sagt Doubt.

Rund eine Woche daure der Heilungsprozess nach dem Stechen. Zu sehen ist das Tattoo bis zum Tode des Menschen: «Es soll nicht nur heute gut aussehen, sondern bis die Menschen sterben», sagt Doubt.

«Es soll nicht nur heute gut aussehen, sondern bis die Menschen sterben.»

Jordie Doubt

Tätowierer

Zur Person

Japanische Tattoos und «Old school»

Jordie Doubt kam bereits vor 13Jahren aus Kanada in die Schweiz. «Meine Frau und ich haben uns in Vancouver kennengelernt, durch sie habe ich in der Schweiz Fuss gefasst», erzählt Doubt. In Kanada habe er Trickfilmzeichner gelernt. Doch diesem Beruf nachzugehen sei schwierig gewesen in der Schweiz. Bereits im Alter von 15 Jahren habe er jedoch davon geträumt, Tätowierer zu werden. Dass er den Traum verwirklichen konnte, habe er seiner Frau Geraldine und seinem Mentor Filip Leu zu verdanken. Zu den Vorlieben des Murtner Tätowierers mit kanadischen Wurzeln zählen die japanischen und die traditionellen Old-School-Tattoos. Jordie Doubt ist 39 Jahre alt und Vater einer elf Monate alten Tochter.emu

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