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Weshalb Männer auf der Baustelle nichts zu suchen hatten

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Auf dem Gelände der Blue Factory eröffnet am Samstag eine Sauna. Erbaut haben sie 60 Frauen, Trans-Menschen und non-binäre Personen. Hilfe von Männern war explizit nicht erwünscht.

Das Kollektiv des Saunaateliers Freiburg wollte beim Bau seiner Sauna unter sich sein. Sprich: unter Frauen, Trans-Menschen und non-binären Personen. Cis-Männer – Männer, die in einem männlichen Körper zur Welt gekommen sind und sich als Mann fühlen – waren explizit ausgeschlossen. Am Samstag eröffnet die Sauna auf dem Gelände der Blue Factory, eine Gelegenheit nachzufragen, weshalb männliche Hilfe nicht erwünscht war.

«Wir wollten zeigen: Frauen und non-binäre Menschen können das auch», sagt Malekah Al-Muaid, Mitglied des Kollektivs. Es werde einem nicht in die Wiege gelegt, ob man handwerklich arbeiten könne oder nicht. Das sei lernbar.

Malekah Al-Muaid, blaue Arbeitshosen, eine Bauchtasche um die Hüfte und braune Halbmonde unter den Fingernägeln, ist auch am letzten Tag vor der Eröffnung noch fleissig. «Das Projekt hat mir Selbstbewusstsein gegeben», sagt sie. Nicht, weil sie etwas besonders gut könne, sondern um nachzufragen, wenn sie etwas nicht könne.

Sie hatte keine Erfahrung mit Maschinen, Holz und Bauarbeiten. Aber unter den 60 Personen, die mitgearbeitet haben, gab es auch professionelle Handwerkerinnen. Von deren Erfahrungen erzählt Malekah Al-Muaid: Bei Problemen sei ihnen auf anderen Baustellen oft das Werkzeug aus den Händen genommen worden. «Ich zeige es dir schnell», hätten Männer gesagt. Schliesslich hätten die Frauen zugesehen statt dazugelernt.

Professionelle Umsetzung

Das wollte das Kollektiv vermeiden. Neben Laiinnen sollte das Projekt auch Schreinerinnen, Architektinnen und Bauarbeiterinnen die Möglichkeit geben, sich ohne Kollegen zu beweisen. Insbesondere am Anfang war deren professionelle Unterstützung wichtig.

Wir hätten sonst nicht gewusst, wie weit der Ofen von der Wand entfernt sein muss, damit die Sauna nicht abgefackelt wird.

Teamwork

Die Arbeit auf der Baustelle wurde gemeinsam erledigt. Jede hatte gleich viel zu sagen. So hätten Entscheidungen etwas länger gedauert. «Es ging nicht darum, schnell und effizient zu sein», sagt Malekah Al-Muaid. Viel wichtiger sei es gewesen, sich gegenseitig zu unterstützen. Jeden Mittwochabend und samstags haben sich die Interessierten getroffen. Manche blieben von Anfang bis Schluss, andere schnupperten nur rein.

Nach einem Jahr ist die Arbeit fast vollbracht. Auf einem rot lackierten Fahrgestell steht die Sauna mitten auf dem Blue-Factory-Gelände. Dahinter thront eine Badewanne auf Holzpaletten. Nur der Schlauch fürs kalte Wasser reicht nicht bis zu ihr hin. Eine Lösung wird sich finden. Auch das Rauchrohr des Schornsteins steht noch auf einer Sitzgelegenheit. Ein Tag bleibt noch.

Material von Restposten

Die Sauna ähnelt einem Tiny House, einem kleinen Häuschen. Gezimmert ist sie aus Tannenholz. Die Materialien stammen von benachbarten Ateliers, aus Restposten von Fabriken und Abfallprodukten von Entsorgungshöfen. Für die Fenster, die Bullaugen ähneln, benutzte das Kollektiv das Glas alter Waschmaschinentüren. Drei Mal ist das Kollektiv bereits in der Hitze gesessen und hat die Sauna getestet. Dabei habe sich das Holz etwas verzogen, und die Tür müssten sie seither etwas kräftiger zuziehen. 

Voraussichtlich einen Monat wird die Sauna auf dem Gelände der Blue Factory stehen. Geöffnet ist sie dienstagabends und sonntagnachmittags. Vornehmlich steht die Tür Frauen, Trans-Menschen und non-binären Menschen offen. «Die Nacktheit spielt ja doch eine grosse Rolle.» Doch auch Cis-Männern soll der Zutritt nicht verwehrt bleiben.

Definition

Cis, trans und non-binär

Cis-Menschen sind Frauen und Männer, die nicht transsexuell sind. Sie sind also mit jenem Geschlecht geboren, dem sie sich auch zugehörig fühlen. Bei Trans-Menschen stimmt dies nicht überein. Sie identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen aufgrund ihres Körpers bei der Geburt zugeschrieben wurde, empfinden sich jedoch als männlich oder weiblich. Non-binäre Personen definieren ihr Geschlecht nicht ausschliesslich binär, sprich männlich oder weiblich. Grundsätzlich hat das Geschlecht nichts mit der Sexualität von Menschen zu tun. sf

Kommentar (1)

  • 06.11.2021-Peter Promotilicien

    Wie viel Steuergelder wurden dafür benötigt. Kann mir nicht vorstellen das dies privat finanziert wurde.

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