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Westschweizer Jodlerfest: «Bösingen verdient es, einmal in den Mittelpunkt gestellt zu werden»

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In einem Monat beginnt in Bösingen das Westschweizer Jodlerfest. Dass der Grossanlass in dieser Gemeinde stattfindet, ist Armin Zollet zu verdanken. Er erzählt, warum ihm das Fest so wichtig ist, worauf er sich freut und was bei der Planung am schwierigsten war.

1200 Jodlerinnen und Jodler, Fahnenschwinger und Alphornbläser werden in genau einem Monat nach Bösingen reisen, um sich zum 30. Westschweizer Jodlerfest zu treffen. Die Organisatoren erwarten rund 20‘000 Besucherinnen und Besucher. Für Bösingen ist es der wohl grösste Festanlass, der jemals im Dorf stattgefunden hat. Für die drei Trägervereine Jodlerklub Cordast, Jodlerklub Edelweiss Flamatt und die Folkloreformation ùbere Schüffenesee sowie das Co-OK-Präsidium mit Nationalrätin Christine Bulliard und Oberamtmann Manfred Raemy waren die letzten Monate nicht gerade einfach. Lange bestand die Unsicherheit darüber, ob der Grossanlass überhaupt stattfinden kann oder Corona-bedingt erneut verschoben oder gar abgesagt werden muss. Doch nun ist die Vorfreude spürbar, auch wenn es in den letzten vier Wochen noch viel zu tun gibt, wie Mitorganisator Armin Zollet, Präsident der Folkloreformation ùbere Schüffenesee, im Gespräch mit den FN erzählt.

Sie sind der Initiant des Westschweizer Jodlerfests in Bösingen. Warum war es Ihnen so wichtig, dass dieser Anlass stattfindet?

Wir haben in unserer Formation eine junge Alphorngruppe und ein Chörli. An und nach den Proben haben wir ab und zu über Jodlerfeste gesprochen und darüber, wie man so einen Anlass in Bösingen organisieren könnte. Als vor etwa fünf Jahren die Ausschreibung für das 30. Westschweizer Jodlerfest kam, habe ich die Vereinsmitglieder gefragt: Machen wir es oder nicht? Ich sagte ihnen: Wenn wir so etwas auf die Beine stellen wollen, dann ist jetzt der richtige Moment, denn sonst bin ich zu alt dazu. An einer ausserordentlichen Generalversammlung hat eine grosse Mehrheit der rund 20 Mitglieder zugestimmt. Sie waren Feuer und Flamme für die Idee.

Wie ging es weiter?

Als Erstes bin ich zur Gemeinde Bösingen gegangen. Denn ohne ihre Hilfe wäre es nicht gegangen. Die Gemeinde sicherte uns die volle Unterstützung zu. Alleine hätte unser kleiner Verein diesen Anlass nicht stemmen können. Also haben wir weitere Vereine gesucht. Wir pflegen einen guten Kontakt zum Jodlerklub Flamatt. Dessen Dirigent Bruno Kilchör war damals auch der musikalische Leiter des Jodlerklubs Cordast. Da war es naheliegend, diese beiden Vereine anzufragen.

Warum ist es Ihnen so wichtig, dass das Fest in Bösingen stattfindet?

Ich bin der Meinung, dass Bösingen immer ein wenig zu kurz kommt. Es ist die unterste oder die oberste Gemeinde im Bezirk, je nachdem, wie man es nimmt. Das Dorf besteht aus vielen Zuzügern aus Bern, die hier wohnen, aber eigentlich ein Leben in Bern haben. Sie, aber auch viele andere wissen gar nicht, wie viel Bösingen zu bieten hat. Zum Beispiel, dass es eines der ältesten Dörfer in der Region ist. Bei Ausgrabungen hat man Nachweise dafür gefunden, dass hier schon im 11. Jahrhundert eine Kirche gestanden hat und dass bereits im 9. Jahrhundert hier Menschen gewohnt haben. Es ist ein schönes Dorf mit einem schmucken Dorfkern und ein paar uralten Häusern und einem historischen Kirchturm. Bösingen verdient es, einmal in den Mittelpunkt gestellt zu werden.

Armin Zollet freut sich, dass sich eine grosse Jodlerfamilie in einem Monat in Bösingen trifft.
Charly Rappo

Die Planung des Jodlerfests war alles andere als einfach. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Es war recht mühsam, weil wir lange Zeit keine Gewissheit hatten, ob wir das Fest durchführen können oder nicht. Es war bereits für Juli 2021 geplant und musste dann verschoben werden. Das hiess, ein Jahr warten und schauen, wie sich die Lage entwickelt, ohne sicher sein zu können, ob es dann klappt.

Gab es Momente, in denen Sie drauf und dran waren, den Bettel hinzuschmeissen?

Nein, dieses Gefühl habe ich nie gehabt. Es gab schon Zeiten, in denen wir uns Grundsatzfragen stellen mussten, innerhalb des Organisationskomitees, aber auch mit dem Vorstand des Westschweizer Jodlerverbands. Zum Beispiel, ob wir das Ganze einfach abblasen sollen. Doch wir haben uns dafür entschieden weiterzuplanen, trotz der Unsicherheit. Wären jetzt noch Corona-Einschränkungen in Kraft, hätten wir allenfalls ein Fest nur für Aktive gemacht. Ich bin grundsätzlich ein positiver Mensch und habe deshalb daran geglaubt, dass es am Ende irgendwie gut wird.

War es einfach, den Planungsrückstand aufzuholen?

Wir haben schon vor Corona sehr viel geplant. Das Konzept stand, und wir waren in den Startlöchern, um es umzusetzen. Als dann klar war, dass es geht, mussten wir vor allem über Varianten diskutieren, so nach dem Motto «Was tun wir, wenn…?». Es gab viele Sitzungen, doch ab März waren wir voller Hoffnung, dass es klappt, und gingen dann voll dahinter.

Was war die grösste Hürde, die das Organisationskomitee überwinden musste?

Die Finanzierung war am schwierigsten. Die grossen Sponsoren, die zu so einem Anlass 50‘000 Franken beisteuern, gibt es praktisch nicht mehr. Das hiess für uns, dass wir viele kleinere Geldgeber finden mussten, solche, die uns 5000, 2000 oder 1000 Franken gaben. Es war eine Hauruckübung, welche das ganze OK seit März stark beanspruchte, weil wir nicht vorher anfangen konnten. Wir sind deshalb allen, die uns unterstützt haben, doppelt dankbar.

Weil es nicht einfach war, Sponsoren zu finden, wurde das Budget redimensioniert. «Es ist auch gut, wieder ein wenig runterzuschrauben», sagt Armin Zollet.
Charly Rappo

Das heisst, Sie mussten das Budget redimensionieren?

Ja, ursprünglich gingen wir von 750‘000 Franken aus. Doch das liegt nicht mehr drin, das Budget wurde fast halbiert. Wir haben vor allem bei den geplanten Infrastrukturbauten gestrichen. So war etwa eine Brücke über die Strasse geplant, ein Zelt über dem Platz, das Leuten Schutz vor Sonne und Regen bieten sollte, und auf dem Platz mit dem roten Belag, auf dem die Alphornbläser auftreten, wollten wir Rasenteppich auslegen. Doch die Entsorgung wäre viel zu teuer geworden. Also haben wir schweren Herzens all dies und noch anderes gestrichen. Wir machen ein einfacheres Fest, weniger pompös. Es ist auch gut, wieder ein wenig runterzuschrauben. Wenn das Wetter mitmacht, werden wir trotzdem ein Bombenfest haben. Wenn nicht, kommen wohl weniger Leute. Auf die 35‘000 Besucherinnen und Besucher, die 2012 nach Plaffeien ans letzte Westschweizerische im Sensebezirk kamen, kommen wir wohl nicht. Wir gehen von etwa 20‘000 Gästen aus.

Es kommen auch weniger Aktive als sonst. Warum?

Viele Jodler, Alphornbläser und Fahnenschwinger konnten in der Corona-Zeit nicht proben. So war es unklar, ob sie trotzdem an einem Verbandsfest auftreten oder nicht. Alle Verbandsfeste stellen diesen Rückgang an Teilnehmenden fest. Normalerweise sind diese Feste dazu da, sich für das Eidgenössische Jodlerfest zu qualifizieren, in dem man bei einem Auftritt die Note 1 oder 2 erzielt. Wegen der aussergewöhnlichen Situation wurde die Qualifizierung geändert. Alle Gruppen und Formationen können am Eidgenössischen teilnehmen. Wer die Note 3 oder 4 erreicht, wird dann zwar nicht klassiert, erhält aber einen Bericht zum Auftritt; nur wer eine 1 oder 2 erzielt, wird klassiert.

Für so ein Fest braucht es auch viele helfende Hände.

Ja, es werden etwa 500 Helferinnen und Helfer im Einsatz stehen. Wir haben noch nicht ganz alle zusammen, vor allem für das Fest selber, die Festwirtschaft und die Aussenstände. Wir haben die Dorf- und die Nachbarvereine angefragt. Doch viele von ihnen hatten in den letzten zwei Jahren auch kaum Aktivitäten und müssen nun neu starten.

Und wie lief es im OK mit drei Trägervereinen und einem Co-OK-Präsidium?

Unter uns Trägervereinen lief es sehr gut. Heinz Tschannen vom Flamatter Jodlerklub und Ueli Burri vom Jodlerklub Cordast sind zwei Reisser, die ihre Mitglieder überzeugen konnten. Wir haben gut zusammengearbeitet, da wir auf der gleichen Wellenlinie sind und einander gegenseitig mit Respekt begegnen. Natürlich gab es auch mal unterschiedliche Ansichten, aber die konnten wir gut ausdiskutieren. Das Organisationskomitee ist eigentlich viel zu klein für so einen Anlass. Als die Pandemie kam, sind einige abgesprungen, die vorher dabei waren. Es war schwierig, neue Leute zu finden. Wir sind rund 20 Leute in der Kerngruppe und haben ein erweitertes Team. Jeder musste seine Aufgabe erfüllen und auch ressortübergreifend arbeiten, damit es am Ende klappt. Das lief sehr gut.

Das Motto lautet «Chùm cho ggùgge». Was gibt es denn zu «ggùgge» in Bösingen?

Eine grosse Vielfalt von Trachten aus der ganzen Schweiz zum Beispiel, das wird eine ganz bunte Sache. Und natürlich den wunderschönen Dorfkern von Bösingen.

Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?

Dass es endlich losgeht! Wir Jodler, Alphornbläser und Fahnenschwinger sind so eine grosse Familie. Ich kenne sehr viele Leute aus verschiedenen Klubs. Ich freue mich darauf, sie wiederzusehen, mit ihnen zu plaudern und es lustig zu haben. Wir mussten so lange darauf verzichten. Es wird sicher eine super Stimmung herrschen und viel gesungen.

Vorschau

Ein paar Highlights aus dem Programm

Das Westschweizer Jodlerfest findet vom 8. bis 10. Juli in Bösingen statt. Am Freitagabend tritt das Quartett Waschächt mit dem bekannten Musiker Frowin Neff auf. Am Samstag gibt die Trachtenkapelle Düdingen ein Konzert. Nachts ist dann noch eine spezielle Aktion geplant: Der Mitternachtsjutz, an dem alle Jodler und Alphornbläser teilnehmen. Bevor dieser aber losgeht, gibt es noch eine Balkonstafette: Von einem Balkon zum nächsten bis hin zum Kirchturm geben Sänger und Alphornbläser im Dorfkern von Bösingen eine Melodie weiter – mal eine Gruppe, mal ein Duett. Das Ganze endet mit einem Auftritt des Gesamtchors. Am Sonntag ist ein ökumenischer Gottesdienst geplant sowie ein Auftritt der drei Trägervereine zusammen mit der Musikgesellschaft Bösingen. Dabei kommt es zur Uraufführung des Stücks «Chomm ggùgg de Sùnetag», den Armin Zollet komponiert hat und der vom Musiker Benedikt Hayoz arrangiert worden ist. Ein Höhepunkt ist der grosse Festumzug durchs Dorf mit rund 30 Sujets. Zudem wird Bösingen auch im Schweizer Fernsehen zu sehen sein, denn ein Fernsehteam begleitet Armin Zollet am 8. Juli während ein paar Stunden. im

Zahlen und Fakten

1200 Aktive und 20‘000 Gäste werden in Bösingen erwartet

Für das Westschweizer Jodlerfest vom 8. bis 10. Juli in Bösingen haben sich 43 Jodlerklubs, vier Jugendgruppen und 38 Kleinformationen, vom Quartett bis zum Solisten, angemeldet. Bei den Alphornbläsern sind 19 Gruppen dabei sowie eine Jugendgruppe und 129 Kleinformationen. Bei den Fahnenschwingern werden 42 Einzelteilnehmer und 13 Duette auftreten. Das Organisationskomitee rechnet mit rund 1200 Aktiven und rund 20‘000 Gästen. im

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