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Wie aus der alten Jauner Kirche ein Mekka für Musikliebhaber wurde

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Das Cantorama in Jaun startet am Sonntag in seine 30. Konzertsaison. Stiftungspräsident Berthold Buchs hat den FN erzählt, wie aus der Kirche ein Konzerthaus wurde und warum sie bei Musikern besonders beliebt ist.

Berthold Buchs steht mitten im leeren Raum der alten Kirche von Jaun, über sich die zarten Wandmalereien, hinter sich den Chor aus dem Mittelalter, vor sich die Empore mit der restaurierten Orgel aus dem 18. Jahrhundert. «Wir werden in den nächsten Tagen die Stühle für das erste Konzert des Jahres aufstellen. Mit Abstand natürlich», sagt der Stiftungspräsident des Cantoramas. Dieses veranstaltet jedes Jahr Konzerte in der alten Kirche – seit 1992. 

Für das Cantorama ist die aktuelle Konzertsaison eine spezielle, es ist nämlich seine 30. «Wir haben sieben statt wie üblich sechs Konzerte geplant und das Budget erhöht, damit wir dem Publikum wirklich ein gutes Programm bieten können», so Buchs. Doch die Corona-Pandemie hat dem Cantorama wie so vielen anderen Kulturveranstaltern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Von den sieben Konzerten im Jubiläumsjahr konnten die ersten drei nicht stattfinden, und beim vierten musste das Programm angepasst werden (siehe Kasten). 

Panflöte, Cello und Piano statt Chöre

Ursprünglich hätte dieses Wochenende das vierte Konzert der Cantorama-Saison stattfinden sollen, und eigentlich hätte der Cäcilienchor Düdingen zusammen mit der Groupe Choral Intyamon gesungen. Doch weil die Chöre wegen der Corona-Bestimmungen lange gar nicht proben konnten und bisher keine Konzerte stattfinden durften, ist alles anders. Das Konzert am Sonntag ist nun das erste der Saison, und die Chöre treten nicht auf. Stattdessen spielen das Duo Rythmosis auf Panflöte und Cello sowie Christophe Sturzenegger am Piano. Das Konzert ist ausverkauft. nas

2021 und auch 2020 dürften die schwierigsten Jahre in der Geschichte des Cantoramas gewesen sein. Auch finanziell, wie Berthold Buchs sagt: Trotz abgesagten Konzerten fielen Kosten an. Und die ehrenamtliche Musikkommission hatte trotz weniger Konzerten mehr zu tun, weil sie das Programm immer wieder umstellen musste. Immerhin gebe es Hilfe vom Amt für Kultur, so Buchs.

Stiftungspräsident Berthold Buchs im Cantorama.
Corinne Aeberhard

Aus dem Mittelalter

Es ist eine nie da gewesene Situation – und das für eine Kirche, die über die Jahrhunderte schon einiges gesehen hat. 1228 wurde erstmals eine romanische Kirche in Jaun in Urkunden erwähnt. Über die Jahrhunderte wurde sie mehrmals verändert; die letzte Vergrösserung zu ihrer jetzigen Form datiert von 1810.

Doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es immer enger in der Kirche von Jaun. Die Jauner beschlossen, eine neue Kirche zu bauen. Auch, weil die alte so weit unten im Tal steht, dass im Winter mehrere Wochen kein Sonnenstrahl zu ihr gelangt und es deshalb ziemlich kalt wird darin. Oben im Dorf bauten die Jauner eine neue Kirche, die 1910 in Betrieb genommen wurde.

Blick von der Empore der alten Kirche.
Corinne Aeberhard

Und die alte Kirche? «Während des Krieges war die Armee einquartiert», erzählt Berthold Buchs. Teils sei sie auch als Turnhalle gebraucht worden. Über die Jahrzehnte litt die alte Kirche jedoch immer mehr. Bis die Gemeindeversammlung in den 1970er-Jahren beschloss, das Gebäude zu sanieren. Es gab Überlegungen, aus ihr ein Museum zu machen – schliesslich wurde sie aber zu einem Zentrum für die Freiburger Chöre.

Ideenbörse für Dirigenten

«Zu Beginn der 1990er-Jahre war die Idee, dass Chordirigenten sich im Cantorama austauschen könnten, es sollte eine Art Ideenbörse mit Tonträgern sein», erzählt Berthold Buchs. Mit dem Aufkommen des Internets sei dies aber hinfällig geworden. 

Seither ist das Cantorama da für Konzerte – und ist wegen der Akustik sehr beliebt bei Musikerinnen und Musikern, wie Berthold Buchs verrät. In der Regel startet die Saison am Karfreitag, und bis Silvester finden ingesamt sechs Konzerte statt. Nach wie vor treten viele Chöre auf. Und mindestens einmal im Jahr erklingt die restaurierte Orgel auf der Empore.

Die restaurierte Orgel im Cantorama.
Corinne Aeberhard

Blaue Orgel

Auch mit ihr ist eine spezielle Geschichte verbunden: Sie datiert von 1786 und war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts in Gebrauch. Danach wurde sie abmontiert; Teile der Holzverschalung sind später im Estrich der neuen Kirche aufgetaucht. «Die Orgelpfeifen aus Metall sind wahrscheinlich eingeschmolzen worden», sagt Berthold Buchs. «Aber zum Glück scheint man in der Vergangenheit keinen Bedarf für das Holz gehabt zu haben, sodass es einfach liegen blieb.» In den 1990er-Jahren wurde die Restaurierung der Orgel in Angriff genommen.

2011 hatten die Orgelbauer der Firma Goll aus Luzern ihre Arbeit beendet, und seither erklingt die Orgel wieder. Sie hat auch noch die Originalfarbe: ein eigentümliches Blau, das der alten Kirche einen ganz eigenen Charakter verleiht.

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