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Wie die Plaffeier Kinder einen etwas anderen Schulbeginn erlebt haben

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Die Zeit von Advent und Weihnachten wird an den Schulen mit vielen Ritualen, Momenten der Besinnlichkeit, aber auch mit Singen, Basteln und anderen Aktivitäten gefeiert. So auch im Schulkreis Plaffeien, wo an fünf Standorten fünf Projekte stattfinden.

Um 7.30 Uhr morgens ist es noch ruhig im Schulhaus Plaffeien. Ruhig und dunkel. In der Eingangshalle steht ein grosser Tannenbaum mit einer Lichterkette. Er hat in den letzten Wochen immer mehr selbst gebastelten Schmuck erhalten, anfangs waren es kleine Tannenbäumchen, dann kamen die bunten Kugeln und am Ende die Tannzapfen-Engel. Von der Decke und an den Wänden und Türen baumeln lustige Wichtelmännchen, und aus einer versteckten Musikbox klingt sanfte Weihnachtsmusik. Draussen finden sich immer mehr Kinder ein und warten auf das Läuten. Es ist der Montag nach dem vierten Adventssonntag und der erste Tag der letzten Schulwoche vor den Ferien.

Die Weihnachtslaternen leuchten den Schülerinnen und Schüler den Weg in die Schule.
Aldo Ellena

Um 7.40 Uhr öffnen sich die Türen, und von allen Seiten strömen die rund 200 Schülerinnen und Schüler herein. Jeder sucht sich ein Plätzchen, die Wacheren rennen schon mal zu ihrem Klassenzimmer und ziehen die Jacken aus und die Finken an. Andere suchen sich im Halbdunkel ein Plätzchen rund um den Baum. Dort haben die Lehrpersonen Rita Baeriswyl, Gilles Dax und Petra Zbinden ihre Instrumente bereitgestellt.

Von Schülerinnen und Schülern angefertigter Weihnachtsschmuck für die Adventszeit im Primarschulhaus Plaffeien.


Foto: FN / Aldo Ellena, Plaffeien, 15.12.2022
Aldo Ellena

Besinnliche Worte

Schuldirektorin Arlette Stalder greift zum Mikrofon und begrüsst die Kinder. «Psst, psst», tönt es aus allen Ecken, und schlagartig verstummt das Lachen und Plaudern. «Ich begrüsse euch in die vierte Adventswoche, bevor die Schulferien anfangen», sagt sie, und ein paar leise «Jaaaaa!» sind zu hören. «Jedes von euch ist anders, und ihr seid alle willkommen. Jedes von euch trägt etwas von sich in die Klasse und auch nach Hause.» Mit ein paar wenigen Sätzen gibt sie der Schar ein paar besinnliche Worte auf den Weg in die Woche und lädt die Kinder dann ein, gemeinsam das Adventslied zu singen. Es handelt passenderweise davon, dass Kinder Licht ins Dunkle bringen und damit Freude in die Welt.

Schülerin Luana Dema liest einen weiteren Teil der Weihnachtsgeschichte um die Maus Ottilie vor.
Aldo Ellena

Zum Abschluss gibt es dann den vorletzten Teil einer Geschichte, die dieses Mal von den Schülern Luana Dema und Nevio Rotunno vorgelesen wird. Sie handelt von der kleinen Maus Ottilie, die im Keller eines Hauses lebt. Die Kinder verhalten sich in all diesen Minuten sehr ruhig und hören zu. Erst, als das Licht wieder angeht und sie klassenweise in die Schulzimmer strömen, steigt der Geräuschpegel wieder. Arlette Stalder sagt:

Die Kinder schätzen es, auf diese Weise in der Schule anzukommen.

Das gelte für die kleinen Knirpse des ersten Kindergartenjahrs genauso wie für die älteren Kinder.

Weihnachtsstimmung für die Kinder einer Schulklasse im Lichtena-Schulhaus.
Krippenfiguren und je ein Geschenk pro Tag im Advent.

Foto: FN / Aldo Ellena, Schwarzsee, 15.12.2022
Aldo Ellena

Fünf Schulen, drei Gemeinden

Seit vielen Jahren ist ein solches oder ähnliches Ritual Teil des Adventsprogramms an der Schule Plaffeien – oder zumindest im Schulhaus Plaffeien. Denn zum Schulkreis Plaffeien-Brünisried-Plasselb gehören vier weitere Standorte. Plaffeien ist mit 200 Kindern und zehn Klassen der grösste. In den Schulhäusern Brünisried, Oberschrot und Lichtena gibt es zwei Klassen, in Plasselb werden drei Klassen unterrichtet. Insgesamt sind für die 400 Kinder 43 Lehrpersonen im Einsatz. Ein grosser Betrieb, der von Arlette Stalder geleitet wird, die ihr Büro im Schulhaus Plaffeien hat.

Die Schuldirektorin sagt:

Jedes Schulhaus ist anders.

Als der Schulkreis 2013 durch den Zusammenschluss mit Brünisried und 2018 mit Plasselb immer grösser wurde, habe man sich überlegt, wie man diesen neuen Schulkreis einigen könnte. «Wir haben festgestellt, dass Grossanlässe nicht dingend notwendig sind. Einerseits, weil die Schüler nicht primär Grossanlässe brauchen, andererseits auch, weil die Organisation fast nicht durchführbar ist.» Also gibt es nur wenige schulkreisumfassende Veranstaltungen im Jahr, einen Leichtathletikhalbtag, mal ein Spielfest sowie den Fasnachtsumzug im Winter. Diese grossen Projekte werden auch vom Elternrat tatkräftig unterstützt.

Projekte pro Schulhaus

So haben auch die Schulhäuser und Klassen ihre eigenen Adventsrituale. Dazu gehören neben den Santiklous-Feiern meistens ein grosser Tannenbaum und geschmückte Gänge und Schulzimmer. In Oberschrot zum Beispiel malen Kinder bei Weihnachtsmusik und Lichterketten zehn Minuten ein Mandala aus. Das «Adventskind» darf dann die Kerzen am Adventskranz anzünden, es wird gesungen, und die Weihnachtsgeschichte darf nicht fehlen. Für den Freitagmorgen ist ein gemeinsamer Anlass der Schulhäuser Oberschrot und Plaffeien geplant. In der Schule Lichtena steht eine Roratemesse mit gemeinsamem Frühstück auf dem Programm, und es gibt einen Adventskalender.

Für jeden Tag in der Adventszeit ein Säckli im Kindergarten von Plasselb.
Aldo Ellena

Die Schule Brünisried hat ihren Adventsanlass letzten Mittwoch durchgeführt. Wetterbedingt musste der Anlass vom Buechechäppeli in die Turnhalle verlegt werden. Mit den Erzeugnissen aus dem «Guetzlischulbacktag» und vielen Liedern wurde es trotzdem ein besinnlicher Anlass. In Plasselb durfte an jedem Tag im Advent ein anderes Kind ein Türchen des Adventskalenders öffnen. Die Klassen haben gesungen und Geschichten aus anderen Ländern und Kulturen gelauscht.

Das Primarschulhaus Oberschrot ist mit Weihnachtsschmuck geziert, der von Schülerinnen und Schülern angefertigt worden ist.
Aldo Ellena

Apropos andere Länder: Zum Schulkreis Plaffeien-Brünisried-Plasselb gehören auch mehrere fremdsprachige Kinder:

Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir andere Kulturen respektieren, das ganze Jahr über und auch zur Weihnachtszeit.

An den Feiern werde der Fokus vor allem auf das Zusammenleben, auf gegenseitige Wertschätzung und auf das Verständnis dafür, dass jemand vielleicht nicht oder anders Weihnachten feiere (siehe auch Kasten), gelegt.

Weihnachtsstimmung im Lichtena-Schulhaus.
Aldo Ellena

Teils grosse Klassen

Die fünf Standorte bedeuten in mehrfacher Hinsicht eine zusätzliche Herausforderung für die Schuldirektorin. Zum Beispiel, wenn es darum geht, die Klassen ausgeglichen zusammenzusetzen, auch wenn es in den einzelnen Dörfern eine unterschiedliche Zahl von Kindern gebe. Das führe dann dazu, dass an einzelnen Standorten sehr grosse Klassen geführt werden müssen. Dazu kommt, dass im Schulkreis drei verschiedene Gemeinderäte involviert sind. Arlette Stalder betont, dass alle Gemeinden der Primarschule gegenüber sehr wohlwollend sind.

Im Prinzip leitet Arlette Stalder fünf Schulen. Dieser Mehraufwand ist mit 15 Stellenprozenten in ihrem Pensum von 95 Prozent berücksichtigt. Sie versuche, für alle Lehrpersonen und Schulkinder da zu sein. «Aber es ist schwierig, diesem Anspruch immer gerecht zu werden. Jedes Lehrerteam an den Standorten übernimmt Verantwortung, sei dies mit wertvollem Engagement während des regulären Schulbetriebs oder mit ausserordentlichem Einsatz an Projekten», windet sie dem Team ein Kränzchen.

Leitfaden für Lehrpersonen

Religiöse und kulturelle Vielfalt in der Schule

Advent und Weihnachten sind an den Freiburger Schulen sehr präsent. Doch längst pflegen nicht mehr alle Familien diese christlichen Traditionen oder gehören einer anderen oder keiner Religion an. Wie die Lehrpersonen und Schulbehörden mit dieser Situation umgehen sollen, ist in einem Leitfaden der Erziehungsdirektion beschrieben. Traditionelle Schulfeiern mit christlichem Hintergrund seien erlaubt, heisst es darin. «Sie müssen jedoch den in den Lehrplänen festgelegten Zielen folgen, die religiöse Neutralität der Schule respektieren und dürfen andersgläubige Schülerinnen und Schüler zu keiner ungewünschten, religiösen Handlung zwingen.» Dies bedeute beispielsweise, dass andersgläubige Schüler und Schülerinnen nicht verpflichtet werden dürfen, religiöse Lieder mitzusingen. Ein Anspruch darauf, nicht mit den religiösen Handlungen anderer (auch religiösen Gesängen) konfrontiert zu werden, bestehe hingegen auf Grundlage der Glaubensfreiheit nicht.

Traditionelle Schulfeiern mit christlichem Hintergrund wie etwa auch die Santiklousfeier seien erlaubt, heisst es im Leitfaden.
Aldo Ellena

Die Schule verfolge einen Bildungs- und Integrationsauftrag, der auf der christlichen Tradition und der Achtung seiner Grundrechte beruht. Dies bedinge, dass alle Kinder dazu ermuntert werden, sich mit den kulturellen Werten und Traditionen der Gesellschaft, in der sie leben, vertraut zu machen. «Dass einzelne Traditionen und Bräuche kulturell-religiösen Ursprungs sind, stellt die grundsätzliche religiöse Neutralität der Schule nicht infrage», heisst es im Leitfaden. im 

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