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Wie ein geschenkter Rollstuhl Franz Rullo zu neuer Freiheit verhalf

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Vor bald einem Jahr ist für Franz Rullo aus Courgevaux ein sehnlicher Traum in Erfüllung gegangen. Er erhielt in der Fernsehsendung «Happy Day» einen elektrischen Rollstuhl. Das Fahrzeug hat ihm neue Freiheiten geschenkt.

Franz Rullo tippt auf sein Smartphone. Die Bodenstützen fahren aus. Er drückt erneut auf den Bildschirm und der Motor hebt den Rollstuhl in die Höhe, bis Franz Rullos Hand die Deckenlampe erreicht. Jetzt kann er ohne Mühe die kaputte Glühbirne im Wohnzimmer auswechseln. Die Vorführung beeindruckt nicht nur den Besucher, sie zaubert auch einen Ausdruck von Erfüllung auf Franz Rullos Gesicht.

Der Rollstuhl stellt für ihn etwas ganz Besonderes dar. Zum einen, weil das elektrische Gerät weitere Funktionen bereithält, die seinen Bewegungsradius vergrössern. So verfügt der Rollstuhl über Raupen, mit denen er selbst Treppen überwinden kann, und eine Federung, die es ermöglicht, über Stock und Stein zu fahren, ohne dass der transportierten Person speiübel wird. Auch längere Strecken lassen sich mit ihm problemlos zurücklegen. Zum anderen ist der Rollstuhl für Franz Rullo mit einer «Bombenexplosion an Emotionen» verbunden, wie er selbst sagt. Denn es handelt sich um ein Geschenk, das der 44-Jährige Anfang Jahr in der Fernsehsendung «Happy Day» erhalten hat.

Franz Rullo erzählt, wie sich sein Alltag mit dem neuen Rollstuhl geändert hat.
Bild: Charles Ellena

Unerreichbar erschienen

«Ich war platt vor Glück», erklärt Franz Rullo, wenn er an jenen kalten Wintertag zurückdenkt, als er im Hof des Schlosses Murten den Rollstuhl in Empfang nehmen konnte:

Ich bin ein grosser Fan von ‹Happy Day›, und ich liebe Röbi Koller als Moderator.

Er schaue jede Sendung und freue sich mit den Menschen, deren Wünsche erfüllt würden, fährt Franz Rullo fort. Dass er dereinst ebenfalls zum Kreis der Beschenkten gehören könnte, wäre ihm nicht im Traum eingefallen.

Der neue Rollstuhl ist mit vielen technischen Extras ausgestattet.
Bild: Charles Ellena

Dabei trug er höchstselbst dazu bei, dass das Fernsehen auf ihn aufmerksam wurde. Franz Rullo hatte nämlich in einem Interview für eine Zeitschrift erwähnt, dass er sich immer wieder vorstelle, wie Röbi Koller eines Tages an seiner Türe klingeln und ihm einen elektrischen Rollstuhl mitbringen würde. Ein Rollstuhl übrigens, den Franz als Prototyp hatte ausprobieren können und von dem er auf der Stelle begeistert gewesen war. Ein Rollstuhl aber auch, der für ihn unerreichbar schien. Denn die Invalidenversicherung habe sein Finanzierungsgesuch für das hoch entwickelte Gerät abgelehnt, wie Franz Rullo ausführt. Die Enttäuschung darüber ist in seiner Stimme noch heute hörbar.

Wie ein Fussgänger

Umso mehr beglückt es ihn jedes Mal, wenn er sich in seinen elektrischen Rollstuhl setzen und die damit gewonnenen Freiheiten auskosten kann:

Es ist unbezahlbar, das Gerät ermöglicht mir jeden Tag, spazieren zu gehen.

Franz Rullo erzählt, dass er im Sommer regelmässig von seiner Wohnung am Rand von Courgevaux nach Murten fahre, im Migros-Restaurant einkehre und sich anschliessend an den See begebe. «Ich schaue gerne aufs Wasser hinaus oder lese ein Buch.» Er tippt wieder auf sein Smartphone, die Zahl 1010 erscheint. So viele Kilometer hat Franz Rullo seit Januar mit dem Rollstuhl schon zurückgelegt.

Das Fahrzeug hat ihm auch sonst im Alltag ein Stück der Autonomie zurückgegeben, die er durch die Querschnittslähmung als Folge eines Unfalls vor acht Jahren verloren hatte. Mit der Liftfunktion kann Franz beispielsweise beim Einkauf auch Produkte erreichen, die sich zuoberst auf einem Regal befinden. So geringfügig diese Erleichterung erscheinen mag, so elementar ist sie für Franz Rullo:

Es gibt Momente, in denen mir nicht danach ist, jemanden um Hilfe zu bitten.

Franz Rullo wechselt vom normalen Rollstuhl zum geschenkten Gefährt.
Bild: Charles Ellena

Aus psychologischer Sicht bietet ihm der Rollstuhl einen Nutzen, den er selbst nie vermutet hätte. Trifft er unterwegs eine Person, kann Franz seinen Sitz so weit nach oben fahren, dass das Gespräch mit dem Fussgänger auf Augenhöhe stattfindet. Die Folge: «Die Leute realisieren gar nicht mehr, dass ich im Rollstuhl bin.» Alle diese Pluspunkte rücken jedoch in den Hintergrund, wenn Franz Rullo beschreibt, welche Empfindungen er hat, sobald er sich in den Rollstuhl setzt und losfährt:

Ich fühle mich wieder als Fussgänger.

Franz Rullo präsentiert den Rollstuhl, den er Anfang Jahr durch die TV-Sendung «Happy Day» geschenkt bekam.
Bild: Charles Ellena

Schwer angeschlagen

So glücklich er sich schätzt, den elektrischen Rollstuhl zu besitzen, so wenig kann dieser darüber hinwegtäuschen, dass Franz Rullo körperlich schwer angeschlagen ist. Es gab Phasen in seinem Leben, da ereilten ihn die Schicksalsschläge fast im Akkord. Die Gewaltausbrüche des Vaters in seiner Kindheit, eine Hirnblutung und ein Gehirntumor als junger Erwachsener, danach Speiseröhrenkrebs, ein Burnout, Fehlfunktionen der Bauchspeicheldrüse, Bandscheibenprobleme – alles begleitet von unzähligen Operationen und anhaltenden Schmerzen. 2015 erlitt er einen Velounfall, dessen Folgen zur Querschnittslähmung führten und ihn in den Rollstuhl zwangen. Seither ist sein Alltag stark geprägt von Therapien, Medikamenten und Ruhephasen, damit er seinen fragilen Körper nicht überanstrengt.

Seit einigen Monaten plagen ihn auch noch Blasenprobleme, Franz wird sich in nächster Zeit wohl einen Bauchdeckenkatheter legen lassen müssen. Woher nimmt ein Mensch den Willen, all diesen Widerwärtigkeiten zu trotzen und sich nicht unterkriegen zu lassen? «Es ist immer wieder ein Krampf», gesteht Franz Rullo, «doch ich liebe das Leben». Zu jammern ist sowieso nicht seine Sache:

Anderen geht es schlechter als mir, etwa Menschen, die unter einem Krieg oder an Hunger leiden.

Der Rollstuhl ist ein technisches Wunderwerk.
Bild: Charles Ellena

Neue Quelle der Freude

Halt geben ihm Tiere, zu denen er einen besonders engen Bezug hat, und sein Assistent, der ihn im Alltag unterstützt. «Ohne ihn wäre ich längst nicht mehr hier», sagt Franz Rullo, ohne weiter auszuführen, was er mit dem Satz genau meint. Vor ein paar Wochen hat zudem eine neue Quelle der Freude in seinen Haushalt Einzug gehalten: Sämi, ein junger Mischling der Hunderassen Jack Russell Terrier und Chihuahua. «Er ist quirlig und gibt mir Kraft für den täglichen Lebenskampf.» Franz’ Augen leuchten, wenn er von dem Tier spricht. Als ob er darauf gewartet hätte, stürmt Sämi ins Zimmer, hüpft auf den Schoss seines Besitzers und beginnt, ihm das Gesicht zu lecken.

Weihnachten steht vor der Tür, hat er noch einen Wunsch, nachdem sein grosses Anliegen zu Beginn des Jahres Wirklichkeit geworden ist? Franz Rullo muss nicht lange überlegen: «Ich möchte 80 Jahre alt werden. Meine Karosserie ist noch intakt, die Innenteile sind halt verbogen, doch wenn ich sie weiterhin gut pflege, kann ich das Ziel erreichen.»

Per Knopfdruck und Touchpad bedient Franz Rullo das Display des Hightech-Rollstuhls.
Bild: Charles Ellena


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