Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Wie ein Sensler Wegkreuz den Weg ins Freilichtmuseum Ballenberg gefunden hat

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am Auffahrtstag hat der Verein Pro Bösingen dem Freilichtmuseum ein neues Sensler Wegkreuz übergeben. Eine stattliche Sensler Delegation – inklusive FN  – wohnte der würdigen Feier bei. Dieser Artikel erzählt, wie es zu diesem Geschenk gekommen.

Bis in die 1970er-Jahre war es im Sensebezirk üblich, dass die Katholiken an den Tagen vor Auffahrt Bittprozessionen veranstalteten. An verschiedenen Stellen, etwa an Wegkreuzen in den Weilern, machte die Prozession jeweils Halt und der Pfarrer erteilte den Wettersegen für Wiesen und Äcker.

Heute werden solche Prozessionen nur noch vereinzelt und meistens verkürzt durchgeführt. Doch die Weg- und Feldkreuze sind erhalten geblieben; man schätzt, dass im Sensebezirk noch rund 150 Kreuze stehen – eine im schweizweiten Vergleich einmalige Dichte.

Prozession der anderen Art

Am Tag von Christi Himmelfahrt vom Donnerstag flackerte die alte Tradition für kurze Zeit wieder auf – und erneut stand ein Wegkreuz im Zentrum des Geschehens. Im Freilichtmuseum Ballenberg ist nämlich ein neues Holzkreuz eingesegnet worden, ein Werk des Plasselber Holzbildhauers Ernest Ruffieux. Für die Feier war denn auch eine stattliche Vertretung aus dem Sensebezirk angereist – sozusagen eine moderne Form der traditionellen Prozession.

Umrahmt wurde der würdige Anlass von einer sechsköpfigen Bläserformation der Musikgesellschaft Bösingen, die wie alle Besucher dem leichten Nieselregen und den kühlen Temperaturen trotzte.

Ein neues statt ein altes Kreuz

Das Wegkreuz ist ein Geschenk des Sensebezirks oder besser gesagt des Vereins Pro Bösingen an das Ballenberg. Den Stein ins Rollen gebracht hat eine Anfrage des Freiburger Bauhistorikers und Volkskundlers Jean-Pierre Anderegg. Er suchte im Auftrag des Freilichtmuseums nach einer Möglichkeit, typische Elemente der Sensler Kulturlandschaft zu organisieren.

Er kam dabei in Kontakt mit Yvonne Jungo. Sie ist Vize-Präsidentin des Vereins Pro Bösingen, der sich seit fast 50 Jahren zur Aufgabe macht, Kulturgut zu erhalten, zu pflegen und zu fördern. «Mit einem Kreuz, das man im Sensebezirk nicht mehr braucht, konnte ich ihm nicht dienen», sagte sie an der Feier von gestern Donnerstag.

Initiantin Yvonne Jungo erklärt, warum es ihr wichtig war, dass ein Sensler Kreuz im Ballenberg steht.
Bild Aldo Ellena

Gut dokumentiert

Doch der Gedanke habe sie nicht mehr losgelassen, zumal dieser Verein alle Wegkreuze von Bösingen gut dokumentiert hat – ein Vermächtnis des 2018 verstorbenen Hobbyhistorikers und Redaktors Anton Jungo. «Ich dachte mir, wenn ein Kreuz auf dem Ballenberg ausgestellt wird, dann muss es eines aus dem Sensebezirk sein, am besten eines aus Bösingen», erklärte sie.

Pro Bösingen erklärte sich in der Folge bereit, ein neues Kreuz zu finanzieren und beauftrage Ernest Ruffieux mit der Ausführung. «Mit der Segnung dieses Kreuzes ist die Arbeit von Anton Jungo um ein Kapitel reicher geworden», sagte Mathias Waeber, Präsident von Pro Bösingen. «Wir sind stolz, es dem Museum übergeben zu dürfen.» Er dankte Yvonne Jungo für ihren Einsatz für das Projekt, sie haben sich «am Telefon, am Computer und mit ihrer Familie am Brätzele-Eisen engagiert.

Mathias Waeber war in zweifacher Funktion im Einsatz: als Musikant und Präsident von Pro Bösingen.
Bild Aldo Ellena

Yvonne Jungo nutzte die Gelegenheit, auch die Arbeit von Jean-Pierre Anderegg zu würdigen. Der Kanton Freiburg habe ihm zu verdanken, dass die ländliche Architektur so gut dokumentiert sei. Zudem sei er auch der Initiant dafür, dass Sensler Bauten im Ballenberg ein neues Zuhause gefunden haben.

Ein Bezirk für den ganzen Kanton

«Ich bin stolz, dass der Sensebezirk auf dem Ballenberg den ganzen Kanton Freiburg repräsentiert», sagte der Sensler Oberamtmann Manfred Raemy, der mit seiner Familie an der Feier teilnahm. Das werde er der Regierung in Freiburg wohl einmal unter die Nase reiben müssen, meinte er mit einem Lachen.

Für ihn schloss sich mit der Einsegnung des jüngsten Sensler Wegkreuzes ein Kreis, denn er hat auch einen persönlichen Bezug zum ältestes Wegkreuz des Bezirks. Dieses stammt aus 14. Jahrhundert und stand einst in Friseneit (Gemeinde Bösingen, Pfarrei Schmitten) auf dem Land der Familie Grossrieder – jener Familie, aus der seine Frau Myriam stammt.

Kennt das älteste und das jüngste Sensler Wegkreuz: Oberamtmann Manfred Raemy.
Bild Aldo Ellena

Ein Vierer-Ensemble

In der Tat stehen in der Freiburger Ecke des Ballenbergs vier Gebäude aus dem Sensebezirk: das Tentlinger Bauernhaus mit Jahrgang 1790, das Ofenhaus aus Heitenried aus dem 19. Jahrhundert, der Kornspeicher aus Heitenried aus dem Jahr 1652 und der Kabiskeller, der im 19. Jahrhundert in Oberschrot gestanden hat. «Das Wegkreuz als wertvolles Objekt, das in der Ausübung der Religion einen wichtigen Stellenwert hat, wird dieses Ensemble bestens ergänzen und bereichern», sagte Bernadette Hänni an der Feier. Die Murtnerin ist Vizepräsidentin des Stiftungsrates Ballenberg.

Das Kreuz passe bestens zum Zweck der Institution, nämlich Geschichte, Lebensweise, Wohnen und Arbeiten zu bewahren, erforschen und vermitteln. Sie hat das Geschenk von Pro Bösingen im Namen des Museums entgegengenommen und verdankt. Sie hoffe, dass der eine oder andere Besucher beim neuen Wegkreuz innehalte und vielleicht daraus ein wenig Kraft schöpfen könne.

Die Vizepräsidentin des Stiftungsrates, die Murtnerin Bernadette Hänni, nahm das Geschenk im Namen des Museums entgegen.
Bild Aldo Ellena

Von der Kraft, die von diesen Wegkreuzen ausgeht, sprach auch Pfarrer Paul Sturny bei der Segnung. Er wies darauf hin, dass Wegkreuze Zeichen des Glaubens und des Dankes seien. Sie wurden früher beispielsweise an Weggabelungen und Feldern, zu besonderen Gelegenheiten wie etwa einer Priesterweihe oder auch als Dank vor der Verschonung von Seuchen aufgestellt. «Sie waren unter anderem auch Wegzeichen für Wanderer und Pilger.»

Pfarrer Sturny tauft das neue Wegkreuz.
Bild Aldo Ellena

Für ihn sei es eine Ehre und eine Selbstverständlichkeit gewesen, bei der Feier dabei zu sein. «Ich bin zwar nicht mehr in Bösingen tätig, aber ich komme immer wieder gerne zu den Bösingern zurück», sagte er mit der ihm eigenen aufgestellten Art.

Das Kreuz ist aus einer alten Sensler Eiche geschnitzt

Der Holzbildhauer und Steinmetz Ernest Ruffieux aus Plasselb hat das neue Wegkreuz geschnitzt. Krankheitshalber konnte er an der Einsegungsfeier nicht teilnehmen. Er habe etwa eine Woche am Kreuz gearbeitet und dabei Material aus der Region, nämlich das Holz einer alten Eiche, verwendet, sagte der 64-Jährige auf Anfrage. Das Kreuz ist knapp 2,50 Meter hoch mit dem Sockel und hat ein kleines Dach – wie das bei vielen Holzkreuzen im Sensebezirk üblich ist.

Ernest Ruffieux aus Plasselb hat das Kreuz geschnitzt.
Bild Yvonne Jungo

Kommentar (1)

  • 07.08.2021-Brunner-Wyss Roland

    Hallo zusammen
    Das Wegkreuz auf dem Ballenberg gefällt mir sehr gut. Das Kreuz wurde sehr schön gemacht.

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema