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Wie nordische Künstler Israel vom ESC ausschliessen wollen 

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Zwei Israeli gegen einen Palästinenser, Tausende Protestierende, Terrorabwehr: Der Eurovision Song Contest in Schweden dürfte politisch und sehr unruhig werden.

«Douze points!» Wer kann im Mai die meisten Punkte hamstern? In den meisten Ländern laufen die internen Auswahlverfahren oder die Qualifikations-Events mit Tausenden kreischenden Fans für den Eurovision Song Contest (ESC). Nach dem Sieg von Loreen letztes Jahr findet der grösste Musikanlass der Welt diesmal im südschwedischen Malmö statt. Doch für Tausende vor allem nordische Künstlerinnen und Künstler geht es im Moment gar nicht um Musik. Sie verlangen, dass Israel vom Singwettbewerb ausgeschlossen wird.

Der Grund: Das Vorgehen der israelischen Armee in Gaza. «Kriegsverbrechen», «Verstösse gegen die Menschenrechte», lauten die Vorwürfe – deshalb sei ja auch Russland vom ESC ausgeschlossen worden. In Finnland haben 1400 Künstler die Forderung unterschrieben, Israel müsse zu Hause bleiben – oder aber Finnland solle den ESC boykottieren. In Norwegen protestieren einige hundert Musikerinnen und Musiker, während in Island über 10’000 Personen in einer Petition fordern, das Land solle wegen Israel nicht am ESC auftreten.

Auch im Veranstalterland Schweden, das besonders ESC-verrückt ist, haben über tausend Musiker protestiert – wobei wie in den anderen Ländern die Kritik an Israel zentral ist, nicht die Gewalt der Hamas. Zu den Unterzeichnern gehören bekannte Namen wie Anna Ternheim, First Aid Kit, Robyn – und Malena Ernman, die Mutter von Greta Thunberg. Die Sängerin nahm 2009 selbst am ESC teil, erreichte allerdings nur den wenig schmeichelhaften 21. Rang. In der Israel-Frage teilt die 53-Jährige die Meinung ihrer weltberühmten Tochter: Greta hat mehrfach an Klima-Demos lautstark gegen die israelische Besatzung protestieren lassen, was ihr auch interne Kritik eingebracht hat.

Terrorrisiko auf zweithöchster Stufe

Die öffentlich-rechtlichen Sender, die für die Teilnahme ihrer Länder verantwortlich sind, ducken sich. Finnland, Schweden und Norwegen schieben die Verantwortung auf die Europäische Rundfunkunion (EBU), die den ESC organisiert.

Die Organisation mit Sitz in Genf will Israel bisher nicht ausschliessen, da der Gesangswettbewerb unpolitisch sei und «das Publikum auf der ganzen Welt durch Musik vereinen soll». Der Unterschied zu Russland wird so erklärt, dass die internationale Kritik an Israel nicht gleich einhellig sei – Israel werde auch nicht von Sportanlässen ausgeschlossen.

Der schwedische Sender SVT scheint sich vor allem um die Sicherheit zu sorgen. Das Land hat das Terrorrisiko letztes Jahr auf die zweithöchste Stufe angehoben und ist von Bandengewalt geprägt. Nur schon Demonstrationen oder Störaktionen könnten Probleme bereiten, die ESC-Halle dürfte im Mai einer Festung gleichen.

Insofern hofft Schweden vielleicht insgeheim, dass Island nicht teilnimmt. Denn einer der Qualifikationsfavoriten in Reykjavik ist der Palästinenser Bashar Murad, der früher in der isländischen Band Hatari spielte. Diese sorgte 2019 beim ESC in Tel Aviv – ohne Murad – mit einer Palästinenserflagge für Ärger. Murad hat in früheren Songs die Unterdrückung der Palästinenser angeprangert, tritt aber auch für Gleichstellung und LGBT-Rechte ein. Gleichzeitig schickt Luxemburg eine in Israel geborene Sängerin ins Rennen, ihr Produzent ist ebenfalls Israeli. «Der ESC wird ein Minenfeld», sagt der norwegische ESC-Experte Anders Tangen.

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