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Wie Osteopathie Kühen hilft, mehr Milch zu geben

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Tierärztin Andrea Stark bietet osteopathische Behandlungen für Kühe an – und Landwirt Urs Schranz aus Courtepin schwört darauf. Die Methode hat einigen seiner Kühe mehr Lebensjahre geschenkt.

«Kannst du mir heute wieder eine Kuh flicken?», fragt Landwirt Urs Schranz aus Courtepin. «Klar», antwortet Tierärztin und Osteopathin Andrea Stark, die gerade in ihren Kittel schlüpft. Während die beiden in den Stall zur Patientin gehen, erklärt Urs Schranz, die Kuh Maira sei ausgerutscht und habe mit den Hinterbeinen eine Grätsche gemacht. Sie habe zwar wieder aufstehen können und könne gehen, habe aber dennoch Schmerzen. «Kein Wunder, solche Unfälle können schwerwiegende Folgen haben», sagt Andrea Stark.

Die dreieinhalbjährige schwarz-weisse Maira steht in einem abgetrennten, dick mit Stroh eingestreuten Stallteil. Als Andrea Stark zu ihr geht, weicht sie erst einmal aus. «Die kennen den Kittel, und wenn ich sie am Hals anfasse, wissen sie genau, dass es eine Spritze geben könnte.» Sie streichelt die Kuh, Urs Schranz steht daneben, und so beruhigt sich das Tier rasch.

Nach einem solchen Unfall erhält die Kuh Schmerzmittel. «Das behebt die Symptome, aber nicht den Ursprung des Problems», sagt Andrea Stark. Sie setzt zusätzlich auf eine osteopathische Behandlung. Die Kenntnisse dafür hat sie in einer dreijährigen Zusatzausbildung gewonnen. «Ich betrachte den Körper der Kuh als Ganzes. Man muss sich das vorstellen wie ein Uhrwerk: Wenn irgendwo ein Rädchen nicht läuft, ist alles blockiert. Ich versuche nun, dieses Rädchen zu finden und das Problem zu beheben.»

Reden durch Körpersprache

Zunächst tastet sie den Rücken von Maira ab. Unter ihren Fingern spürt sie die Verspannungen oder Wirbel, die nicht so stehen, wie sie sollten. Als sie ihre Hand an eine Stelle an der Lende der Kuh legt, hebt diese das Bein und tritt zur Seite, aber an der Therapeutin vorbei. «Aha, hier tut es weh», konstatiert diese. Sie mag Kühe, weil sie immer gleich Rückmeldung geben, wenn ihnen etwas weh tut. «Oft bewegen sie sich unter meinen Händen auch gleich in die Richtung, die es braucht. Sie spüren das.» 

Andrea Stark betrachtet den Rücken der Kuh genau.
Aldo Ellena

Zwischen den Hinterbeinen, wo Maira nach der Grätsche wohl Verletzungen in den Muskeln und ziemlich Schmerzen hat, fährt Andrea Stark mit ihrer Hand nur kurz durch. Sie konzentriert sich danach vielmehr auf die Schultern, den Rücken. Denn: Die Muskeln sind in Ketten miteinander verbunden und in Faszien eingepackt. Aus diesen versucht die Osteopathin, die Spannung herauszuarbeiten. «Man kann sich das vorstellen wie einen Plastiksack, der zerknüllt wurde, und den ich wieder glattstreiche.»

Bei Schmerzen weniger Milch

Landwirt Urs Schranz hat Andrea Stark schon oft arbeiten sehen. Warum gönnt er seinen Kühen diese Behandlungen? Das Tierwohl ist ihm wichtig, sagt er.

Meine Kühe müssen Milch geben. Das ist eine grosse Leistung und dafür müssen sie gesund sein und dürfen keine Schmerzen haben.

Andrea Stark ergänzt: «Diese Kühe sind Spitzensportlerinnen.» Die rund 60 Kühe, die auf seinem Hof in einem Laufstall leben und von einem Roboter gemolken werden, kennt er vor allem vom Hinterteil und Euter, und weniger vom Kopf. «Das Hinterteil ist das, was mich interessiert», sagt er mit einem Lachen. Er scherzt, doch die Tierärztin weiss: Der Landwirt kennt den Charakter aller seiner Tiere genau. Manche sind schüchterner, andere selbstbewusster.

Und er sehe auch gleich, wenn es einer Kuh nicht gut gehe. «Das tun die allermeisten Landwirte.» Rund einmal pro Woche erhält Andrea Stark eine Anfrage für eine osteopathische Behandlung bei Kühen, meist kurzfristig, zum Beispiel nach einem Unfall. «Viele Anfragen kommen von Landwirten, die mich bereits als Tierärztin kennen, und wissen, dass ich auch solche Behandlungen anbiete. Andere rufen an, weil ein Kollege oder eine Kollegin mich weiterempfohlen hat.»

Schulmedizinisch und osteopathisch

Sie sieht es als Vorteil, dass sie auch Tierärztin ist. «Wenn eine Kuh nicht gut läuft, weil sie eine Entzündung in der Klaue hat, nützt es nicht viel, wenn ich den Rücken anschaue. Dann muss ich die Klaue schulmedizinisch behandeln. Und das kann ich als Tierärztin ja auch.»

Urs Schranz schätzt ihre Arbeit. «Es gibt manche Kühe, die dank Andreas Behandlung zwei, drei Jahre länger gelebt haben.» Kühe behandelt Andrea Stark besonders gerne, auch wenn sie die Osteopathie auch für Kleintiere und Pferde anwendet. Die Ausbildung war denn auch nicht spezifisch auf Kühe ausgerichtet. «Vieles ist ‹learning by doing› und Erfahrung. Und die Kühe muss man einfach ein bisschen kennen, da sie ganz anders reagieren als zum Beispiel Pferde, die sich den Umgang mit Menschen eher gewohnt sind.» Die Rückmeldungen seien direkter. Aber genau das mache die Arbeit auch einfacher.

Eine Massage zum Schluss

Andrea Stark hat die Behandlung von Maira mittlerweile fast beendet. Diese ist während der Behandlung ruhig dagestanden, hatte teilweise die Augen halb geschlossen. Andrea Stark stellt sich hinter die Kuh und schaut über ihren Rücken. «Jetzt steht sie viel gerader.» Sie stellt sich wieder an die Seite der Kuh, fährt wie am Anfang über den Rücken. An der Stelle an der Lende, an der die Kuh zuvor getreten hat, reagiert sie jetzt nicht mehr. Ein Teil der Schmerzen ist weg.

Zum Schluss gibts noch eine Massage mit Salbe für die verspannten Rückenmuskeln. «Das Chassis habe ich gerichtet, aber die Muskeln müssen sich dem erst wieder anpassen. Das kann ein paar Tage dauern.» Landwirt Urs Schranz nickt und zeigt bereits auf eine weitere Kuh, die sich Andrea Stark anschauen soll. 

Am Schluss der Behandlung gibts noch Salbe für die schmerzenden Muskeln.
Aldo Ellena

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