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Wie sich ein Monat Zertifikatspflicht auf die Gastrobranche ausgewirkt hat

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Seit rund einem Monat darf nur noch in Restaurant-Innenräume, wer ein Covid-Zertifikat hat. Die FN haben die Freiburger Wirtinnen und Wirte gefragt, wie die Zertifikatspflicht ihre Arbeit beeinflusst.

«Generell ist das Echo nicht so schlecht», sagt Christoph Zwahlen. Der Wirt des Hotel Restaurants Jura in Kerzers ist Co-Präsident der Sektion Sense-See von Gastro Freiburg. «Als die Zertifikatspflicht eingeführt wurde, haben wir einen Einbruch registriert. Aber jetzt hat sich die Situation stabilisiert.» Klar, man sei nicht auf demselben Niveau wie vor der Pandemie. Aber grundsätzlich sei das Wirten momentan «machbar».

Nach wie vor kämen kaum mehr Vereine in die Beiz. «Wenn einige das Zertifikat nicht haben, kommt die ganze Gruppe nicht.» Auch viele Bankette seien abgesagt worden, als die Pflicht Mitte September eingeführt worden sei. Doch Zwahlen beobachtet, dass einige Unternehmen wieder Firmenessen planten. «Sie sagen sich: Wir wollen wieder etwas machen, und wer nicht geimpft ist und sich nicht testen lassen will, der kann eben nicht kommen.» 

Komplizierter in Bars

«Es läuft ziemlich gut», sagt Julien Bützberger, Wirt des Restaurants Gypsera in Schwarzsee. «Bei uns ist es sehr wetterabhängig, bei gutem Wetter läuft viel.» Die Terrasse ist beliebt – und die ist zu allen Jahreszeiten offen, das war bereits vor Corona so.

Das Checken des Covid-Zertifikats hat sich in den Betrieben mittlerweile eingebürgert. Einige machen das direkt am Tisch, andere am Eingang. Viel Aufwand sei es nicht, sind sich Bützberger und Zwahlen einig. Und die Gäste machten gut mit. «Viele zeigen es von sich aus», sagt Bützberger. Zusätzliches Personal brauche es für die Kontrollen nicht.

Kontrollieren des Zertifikats gehört dazu.
Corinne Aeberhard

Komplizierter ist die Situation in Bars, wo die Gäste nicht an fixen Plätzen sitzen, wie Brigitte Mouthon sagt. Sie betreibt das Pub Banshees Lodge in der Freiburger Unterstadt. Grundsätzlich werden die Gäste dort am Eingang kontrolliert und, wenn wenig los ist, auch direkt beim Bestellen an der Bar. Die Leute machten gut mit. «Bisher haben wir die Kontrollen bewältigen können. Aber wenn an den Wochenenden wieder mehr los sein sollte, wird es schwierig, den Überblick zu behalten. Da brauchen wir eine zusätzliche Person nur für Kontrollen.»

Unsicherheit hält an

Der Winter bereitet allen Befragten Kummer. Für den Wirt in Schwarzsee hängt das Wintergeschäft davon ab, ob die Seilbahnen ein Covid-Zertifikat verlangen werden oder nicht. Momentan plant Bützberger wie für einen normalen Winter. «Wenn die Leute kommen, müssen wir bereit sein.» Wenn es aber massiv weniger Gäste gebe wegen der Zertifikatspflicht, müsse er vielleicht wieder Personal in Kurzarbeit schicken. «Ich hoffe, dass das nicht passiert.»

Christoph Zwahlen weiss, dass einige Restaurants ihre Terrassen auch im Winter offen lassen wollen und Heizpilze oder Zelte angeschafft haben. «Es ist sehr unterschiedlich, wie sich die Betriebe vorbereiten.» Zwahlen selbst wird seine Terrasse den Winter über nicht öffnen. «Auch meinen Angestellten zuliebe. Wenn sie ständig raus und rein müssen, werden sie deswegen noch krank.» Vielleicht werde er deswegen Verluste einfahren. «Mir ist es wichtig, die Gäste und die Angestellten zu schützen. Die Zertifikatspflicht gibt eine gewisse Sicherheit.»

Bei Sonnenschein lässt es sich auf den Terrassen noch aushalten – aber wie lange noch?
Corinne Aeberhard

«Menschlich schwierig»

Der Pub Banshees Lodge hat nur wenige Sitzmöglichkeiten vor dem Eingang, welche die Wirtin den Winter über beibehalten will. Sie fügt an: «Viele unserer Stammgäste, die nicht geimpft sind, holen Getränke zum Mitnehmen und setzen sich in der Altstadt an ein schönes Plätzchen. Im Winter dürfte das abnehmen.» Der Winter ist Hochsaison im Pub, das auch Konzerte organisiert. Diesbezüglich hält sich die Wirtin momentan aber noch zurück – einerseits wegen der Planungsunsicherheit, andrerseits, weil sie weiss, dass ein Teil der Kundschaft nicht kommen darf.

Für sie sei die Situation menschlich schwierig. «Das Banshees sollte für alle offen sein. Ich finde es nicht leicht, einen Teil der Gäste ausschliessen zu müssen.» Sie beobachtet, dass die Pandemie auch einen Einfluss auf die Stimmung im Pub hat. «Die Leute sind weniger ausgelassen. Es ist eine ganz andere Atmosphäre.»

Brigitte Mouthon hofft, dass die Zertifikatspflicht bald fällt. Christoph Zwahlen sagt: «Alle wollen zurück ins normale Leben.» Nicht nur die Wirte, sondern auch die Gäste.

Kontrollen

130 Gaststätten kontrolliert, aber keine Anzeige

Die Freiburger Kantonspolizei kontrolliert, ob die Zertifikatspflicht in den Gaststätten eingehalten wird.  Gäste ohne Zertifikat müssen eine Busse von 100 Franken zahlen. Der Wirt oder die Wirtin wird bei Nicht-Befolgen der Zertifikatspflicht in seinem Betrieb bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. So weit ist es aber noch nicht gekommen. Wie Polizeisprecher Bertrand Ruffieux auf Anfrage schreibt, wurden seit dem 13. September rund 130 Gaststätten kontrolliert. Manche Verantwortliche seien an das Gesetz und die Empfehlungen erinnert worden, doch Anzeigen oder Schliessungen von Gaststätten habe es nicht gegeben. «Die Kantonspolizei möchte die gute Zusammenarbeit und die Bereitschaft, es richtig zu machen, hervorheben», schreibt Ruffieux. nas

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