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Wie weiter mit den Freiburger Lottos?

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«Das könnte der Tod für die Freiburger Lottos sein», sagt Bernard Michel. Der Präsident der Intersociété, welche die Festhalle St. Leonhard verwaltet, wo jeden Sonntag Lottos stattfinden, spricht vom neuen Geldspielgesetz. Das Schweizer Stimmvolk hatte dieses vergangenes Jahr angenommen, seit 1. Januar gilt es; jedoch mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren, in denen die Kantone ihre Gesetzgebung anpassen müssen. Und in diesen zwei Jahren wird sich auch entscheiden, wie es mit den Freiburger Lottos weitergeht. Denn mit dem neuen Geldspielgesetz dürfen diese nicht mehr wie heute durchgeführt werden.

Vereine zu klein

Lottos sind beliebte Mittel für Vereine, um ihre Finanzen aufzubessern. Sportklubs, Chöre oder Musikgesellschaften führen sie durch. Doch die einzelnen Vereine sind oftmals zu klein, um ein Lotto zu organisieren, an dem doch mehrere Hundert Leute teilnehmen. In der Stadt Freiburg können sie deshalb auf die Equipe von «Lotofribourg» zurückgreifen. Diese Leute sind bezahlt, wie Bernard Michel von der Intersociété sagt. Es sei sinnvoll, dass eine feste Equipe sich um die Organisation kümmere. Denn: «Die Lottos werden mit einem elektronischen System durchgeführt. Wie dieses System funktioniert, lernt man nicht einfach an einem Abend.»

Eine Lotto-Hochburg ist auch Muntelier: Im Expodrom finden seit rund zehn Jahren Lottos statt, derzeit viermal pro Woche. Die Vereine sind für die Durchführung verantwortlich, können aber auf die Infrastruktur und das Team von ­Brigit Krummenacher zählen, die sich um das EDV-System und den reibungslosen Ablauf des Abends kümmert.

Keine Defizitgarantie

Gemäss dem neuen Geldspielgesetz dürfen nur noch gemeinnützige Organisationen Lottos für Dritte, also die Vereine, organisieren. Das schreibt Alain Maeder, Chef der Freiburger Gewerbepolizei, auf Anfrage. «Loto­fribourg», welche die Lottos in der Festhalle organisiert, ist aber keine gemeinnützige Organisation. Sie bot bisher auch eine Defizitgarantie für die Vereine; so dass diese auch profitieren, wenn ein Lotto einmal nicht so gut läuft. Eine solche Defizitgarantie ist aber mit dem neuen Gesetz nicht mehr erlaubt.

Es schreibt überdies vor, dass die Gewinne aus einem Lotto nur für gemeinnützige Zwecke verwendet werden dürfen und ein Organisator maximal zweimal pro Jahr «kleine Lotterien» – unter diese Kategorie fallen die Lottos in der Festhalle oder in Muntelier – organisieren darf. Überdies müssen in Zukunft die Hälfte der eingenommenen Gelder in Form von Preisen an die Lottospieler zurückbezahlt werden. Heute ist das rund ein Viertel, wie Alain Maeder sagt. Wenn ein Verein in Zukunft selbst ein Lotto organisieren möchte, muss er mit einem Finanzplan eine Bewilligung beim Oberamt beantragen, die von der Eidgenössischen Spielbankenkommission geprüft wird.

«Dieses Vorgehen ist viel zu kompliziert», kritisiert Bernard Michel von der Intersociété. Unter anderem deshalb glaubt er, dass das Gesetz das Ende für die heutigen Lottos bedeuten könnte. Es trägt überdies zum Ende der Intersociété bei: Diese löst sich 2021 auf. Denn dann darf sie keine Lottos mehr organisieren und gibt zudem die Verwaltung der Festhalle ab (siehe Kasten).

Vereine sind besorgt

Bernard Michel betont, wie wichtig die Lottos für die Vereine sind: «2018 nahmen die Vereine mit den Lottos in der Festhalle insgesamt rund 350 000 Franken ein.» Dieses Geld fehle in Zukunft. Auch ­Brigit Krummenacher, die die Infrastruktur für die Lottos in Muntelier zur Verfügung stellt, sagt: «Die Vereine machen sich grosse Sorgen und wissen nicht, wie sie ohne die Lotto-Einnahmen überleben sollen.»

Mehr als hundert Vereine organisieren in Muntelier Lottos, darunter viele aus Deutsch­freiburg. Rund 250 bis 400 Spielerinnen und Spieler kommen pro Abend, aus dem ganzen Seeland, Freiburg, dem Jura, Biel, Bern bis Thun. «Die meisten Lotto-Spieler sind ältere Damen, für die das Lotto auch ein sozialer Anlass ist», sagt Brigit Krummenacher.

Loterie Romande als Lösung?

Sie klärt derzeit ab, inwieweit sie die Lottos in Muntelier in Zukunft noch durchführen kann. Sie ist überrascht, dass die Lottos nicht schon im Vorfeld der Abstimmung über das Geldspielgesetz Thema waren. «Niemand wusste davon, es ging immer nur um die Casinos.» In der Stadt Freiburg könnte die Loterie Romande die Lottos retten.

Jean-Luc Moner-Banet, Generaldirektor der Loterie Romande, kündigte das in einem Interview mit der Tageszeitung «La Liberté» an. Die Loterie Romande würde dafür eine Schwesterorganisation gründen, welche die Organisation der Lottos für die Vereine übernimmt. Das wäre dann auch eine gemeinnützige Organisation – diese Regelung entspräche also dem neuen Geldspielgesetz. «Sie würde natürlich keinen Gewinn anstreben», sagt Moner-Banet im Interview. Doch diese Aktivität würde das Image der Loterie Romande stärken.

Für eine Schwesterorganisation mit der Infrastruktur von der Loterie Romande im Rücken dürfte es einfacher sein, die Lottos zu organisieren als für die kleinen Vereine. Definitiv ist aber noch nichts: Nächstes Jahr will die Loterie Romande erst prüfen, ob das Projekt Lotto machbar wäre.

Neues kantonales Gesetz

Derweil arbeitet eine Arbeitsgruppe eine neue kantonale Gesetzgebung aus, um das neue Geldspielgesetz auf kantonaler Ebene umzusetzen, wie Alain Maeder von der Gewerbepolizei sagt. Vor dem Sommer 2020 soll diese vor den Grossen Rat kommen – denn am 1. Januar 2021, zum Ende der Übergangsfrist, muss sie spätestens in Kraft treten.

Festhalle

Noch ist unklar, wo die Lottos künftig stattfinden

Die Intersociété verwaltet seit 1997 die Festhalle St. Leonhard in Freiburg. Dort finden nicht nur Lottos statt, sondern auch Universitätsprüfungen, Hochzeiten und andere Anlässe. Die Stadt Freiburg möchte die Halle aber in Zukunft für den Sport nutzen (die FN berichteten).

Sie hat den Pachtvertrag mit der Intersociété deshalb gekündigt, wie dem Mitteilungsblatt «1700» zu entnehmen ist. Die Stadt übernimmt die Verwaltung auf 1. Januar 2021. Auf dieses Datum hin löst sich auch die Intersociété auf. Wo die Lottos danach stattfinden, ist noch unklar. Zunächst stand ein Umzug ins Forum im Raum – dazu hätten die Räumlichkeiten dort aber angepasst werden müssen. Diese Lösung sei vorerst abgeschrieben, sagt Bernard Michel.

Er fügt an: «Die Lottos könnten in Zukunft in der Festhalle stattfinden, falls die Gemeinde damit einverstanden ist.» Dazu liefen momentan Gespräche. Fix sei noch nichts.

 

 

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