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Wildtiere halten immer wieder Überraschungen bereit

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Für den Wildhüter Elmar Bürgy ist klar: Wildtiere haben die gleiche Berechtigung zu leben wie Menschen. 

Im Rahmen der Versammlung der Waldbesitzervereinigung des Seebezirks am Dienstagabend in Cressier erzählte der Wildhüter und Fischereiaufseher Elmar Bürgy von seiner Arbeit. Insgesamt 16 Wildhüter sind im Kanton unterwegs, jeder betreut bis zu 130 Quadratkilometer. Mit 21 Jahren in diesem Job sei er mittlerweile der Dienstälteste. So viele Jahre in Deutschfreiburg unterwegs, hat Elmar Bürgy einige Anekdoten bereit für die Waldbesitzer. 

In seinem Arbeitsalltag habe er es mit Fischsterben wegen eines Lecks im Heizöltank oder mit Autos in der Sense zu tun. Ganz übel sei, wenn jemand Schilfzonen anzündet oder altes Heu verbrennt. 

Aber wir haben nur eine Kugel, tragen wir also Sorge zu ihr. 

Elmar Bürgy
Wildhüter und Fischereiaufseher

Doch auch lustige Geschichten gibt es im Alltag eines Wildhüters: Jahr für Jahr legt eine Ente ihre Eier in einen Blumentopf in der Altstadt von Murten, pünktlich zur Solennität. «Es ist wohl immer dieselbe Ente», erzählt Elmar Bürgy und schmunzelt. «Ich bringe die Ente mit ihren Jungen dann jedes Jahr zum See.»

Im Grossen Moos unterwegs, begegnete der Wildhüter einem jungen Keiler. «Das Feld mit Häppere war nicht gut eingezäunt.» Bei der Wildsau habe es sich um einen Teenager gehandelt, wie er am Verhalten und der Grösse habe erkennen können: «Er hat kurz überlegt, ob er angreifen soll, als er mich gesehen hat, hat es sich dann aber anders überlegt. Er ist davon gerannt.» Am nächsten Morgen war das Häppere-Feld auf einem Abschnitt umgepflügt. Der Landwirt erhalte dafür eine Entschädigung. 

Auch Hasen und Rehe bedienen sich am Gemüse im Grossen Moos. «Wenn der Salat nicht gut wäre, wären auch die Hasen nicht drin.» Doch es harmoniere gut mit den Landwirten, sagt Elmar Bürgy. «Manchmal muss ich aber schon ein Machtwort sprechen gegenüber den Landwirten oder auch den Tieren.» Auch Abschüsse liessen sich nicht immer verhindern. 

Die Todesstrecke

Auf der Strasse zwischen Ins und Galmiz entlang des Naturreservats Chablais am Murtensee konnte Elmar Bürgy mit dem Nachtsichtgerät beobachten, wie drei Wildschweine bei einer Böschung warteten, bis der Weg über die Strasse frei war: «Sie schauten, gingen zurück, als sie ein Fahrzeug daherkommen sahen, wieder vor, um die Lage abzuchecken – sie blieben stehen, bis kein Auto mehr kam.» Auf dieser Strasse seien besonders viele Wildtiere unterwegs. Es handle sich um einen Wildtierkorridor von nationaler Bedeutung. Aber längst nicht alle Tiere haben die Strasse im Griff: «Es ist die Todesstrecke des Kantons», sagte Bürgy. 

Dem Biber konnte der Wildhüter helfen: «Damit er nicht mehr die Strasse überqueren muss und überfahren wird, haben wir eine Rampe gebaut.» Seither habe an dieser Stelle auf der Strasse zwischen Ins und Sugiez kein Biber mehr als Opfer des Strassenverkehrs geendet. «Der Biber ist ein genialer Renaturierer, und er baut erst noch gratis.» Es gehe darum, Lösungen zu finden für einen intakten Lebensraum des Bibers. Auf Aufnahmen des Wildhüters mit der Wärmebildkamera ist ein Biber im Bach zu sehen, jedoch nur seine Augen und Ohren leuchten: «Er ist so gut isoliert mit seinen rund 20‘000 Haaren pro Quadratzentimeter». 

Eine Rampe für den Biber zwischen Ins und Sugiez, damit er nicht die Strasse überqueren muss. 
zvg

Auch ein Goldschakal wurde auf dieser Strecke Opfer des Strassenverkehrs. Vor einem Monat sei vermutlich einer in Lurtigen unterwegs gewesen. Das sei jedoch nicht gesichert. Zwischen Cudrefin und Mont Vully sei jedoch auf jeden Fall ein Goldschakal unterwegs. 

Im Hühnerstall gefangen

Als ihn ein Besitzer von Hühnern anrief und von einem Vogel im Hühnerstall berichtete, sei er einmal mehr losgefahren, ohne genau zu wissen, was ihn erwartet. Vor Ort habe er nicht schlecht gestaunt, erzählt Elmar Bürgy: «Auf dem Stängeli neben den Hühnern sass ein Sperber. Er konnte nicht mehr raus.» Lustigerweise habe es sich bei den Hühnern um die Rasse Sperberhuhn gehandelt. Diese sind ähnlich gefleckt wie der habichtartige Wildvogel. 

Der Sperber hat sich in den Hühnerstall verirrt und konnte nicht mehr raus. 
zvg

Vor rund einer Woche habe er ein Luchsweibchen filmen können. Das sei zustande gekommen, weil sie einen Kadaver an einem Pfosten anbrachten. Das Luchsweibchen trage einen Sender und habe sich morgens um 5 Uhr zu dem Aas begeben. «Luchse sind unglaublich schöne Tiere», sagt der Wildhüter und zeigt den Anwesenden ein Luchsfell. 

Der Luchs wie auch der Wolf ist ein wichtiger Partner: Wo die Jäger nicht gut jagen können, regulieren sie den Rehbestand.

Elmar Bürgy
Wildhüter und Fischereiaufseher

Das sei gerade für die Waldbesitzer wichtig wegen des Wildverbisses von jungen Bäumen. Bei den Rothirschen zeichne sich ein Spitzenjahr ab: «Wir haben über 700 im Greyerzbezirk.» 

35 Kilogramm Pilze

Aus dem Gebiet Schwarzsee weiss Elmar Bürgy zu berichten, dass Pilzsucher bei einer Kontrolle weit über das erlaubte Mass Pilze gesammelt haben: «Einige hatten 35 Kilogramm dabei, erlaubt sind zwei Kilogramm.» Je nach Fall folge eine Meldung an die Staatsanwaltschaft, «wir haben auch eine Polizeifunktion». Auch seltene Pflanzen würden immer wieder ausgegraben, «obwohl diese im eigenen Garten in tieferen Lagen keine Chance haben, zu überleben». 

Pilzsammler bedienten sich im Wald weit über das erlaubte Mass hinaus. 
zvg

Abfall im Wald ist ein weiteres Problem, mit welchem ein Wildhüter konfrontiert ist. Von aufgebrochenen Tresoren über Bildschirme bis zu Matratzen ist auf den Bildern von Elmar Bürgy alles zu sehen. 

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