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«Wir haben gespart, wo wir konnten»

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«Es ist entmutigend, frustrierend und demotivierend, auf dieser Basis ein Budget zu erstellen.» Ernst Gerber, Leiter des Pflegeheims Bachmatte in Oberschrot, fand an der Delegiertenversammlung vom Montagabend klare Worte, um zu beschreiben, wie schwer ihm das Ausarbeiten des Budgets 2019 gefallen ist. Es habe ihm gar schlaflose Nächte beschert.

Abbau bei den Leistungen?

Der Voranschlag, den der Vorstand den Delegierten der Trägergemeinden aus Plaffeien, Plasselb und Brünisried präsentierte, weist ein Defizit von 431 000 Franken aus. «Wir haben gespart, wo wir nur konnten», so der Heimleiter. Aber es gebe einfach zu viele Ausgaben, die das Heim und der Verband nicht beeinflussen könnten. Was die Pflege betreffe, sei der Kanton Freiburg sehr gut, die Qualität sei hoch. «Aber bei den Pensionspreisen für die Bewohner der Pflegeheime liegt Freiburg weit unter dem Niveau anderer Kantone.»

Ernst Gerber machte klar, dass nur noch drastische Massnahmen das Minus korrigieren könnten: «Wir müssten Qualität abbauen: in der Küche, bei der Reinigung der Zimmer, bei der Wäsche oder bei den Aktivitäten – anders geht es nicht. Aber das wollen wir eigentlich nicht, weil es unserer Berufsethik widerspricht.»

Problem bleibt

Der eine Franken mehr Pensionstaxe, den der Grosse Rat voraussichtlich nächste Woche beschliesst (die FN berichteten), sei nur ein Tropfen auf den heis­sen Stein. Für das Heim Bachmatte macht diese Erhöhung von 103 auf 104 Franken jährlich 17 000 Franken aus. Damit könne man nie auf ein vernünftiges Niveau kommen. «Wir sind höflich und sagen Danke dafür», sagte Verbandspräsident Armin Jungo. «Es ändert aber nichts am Grundproblem.» Allein die Stufenerhöhung der Löhne des Pflegepersonals ohne Teuerung würden für den Verband nächstes Jahr Mehrausgaben von 25 000 Franken ergeben.

Von den Delegierten sorgten das hohe Defizit und das Gefühl der Machtlosigkeit für Ärger. «Was können wir nur tun?», fragte der Plasselber Ammann Jean-Daniel Feller. «Alle Heime sollten sich zusammentun und in die Opposition gehen.» Dieses Sparen auf dem Buckel der Gemeinden sei einfach nicht nachvollziehbar. «Uns sind die Hände gebunden», sagte auch der Plaffeier Gemeinderat Bruno Zbinden. «Denn wir wollen nicht bei den Leistungen und der Qualität sparen, haben aber die Löhne nicht in der Hand.»

Antrag aus Plaffeien

Die Delegierten lehnten das vom Vorstand vorgelegte Budget ab und nahmen den Vorschlag des Plaffeier Gemeinderates an. Dieser hatte beantragt, dass der – noch nicht beschlossene – Zusatzfranken für die Pensionstaxen bereits ins Budget aufgenommen wird und dass der Beitrag für die Feier zum 30-jährigen Bestehen des Heims von 20 000 auf 10 000 Franken gesenkt wird. Präsident Armin Jungo sagte, das Konzept für das Jubiläumsfest stehe noch nicht im Detail fest. «Wir wollen sicher keine Luxusfeier veranstalten.» Da das 25-Jahr-Jubiläum mitten in der Umbauphase gefallen ist und deshalb nicht gefeiert wurde, wolle man nun wenigstens das 30-jährige Bestehen auf gute Art feiern. Geplant ist ein Tag der offenen Türen.

Der Vorstand könne aber mit den Einschränkungen durch den Antrag des Plaffeier Gemeinderates leben, so Armin Jungo weiter. Das Defizit verringert sich nach Annahme des Antrags um knapp 27 000 Franken auf rund 404 000 Franken, bei Einnahmen von 5,65 Millionen Franken. Der Plasselber Syndic regte an, die Gesundheitsdirektorin, so sie denn an der Feier nehme, «nicht nur zu beweihräuchern, sondern mit ihr auch kritische Themen zu besprechen».

Die Versammlung hat am Montagabend ebenfalls Gemeinderat Michael Rumo neu in den Vorstand gewählt, als Ersatz für die zurückgetretene Lenka Pagano, Vertreterin aus Plasselb.

«Alle Heime sollten sich zusammentun und in die Opposition gehen.»

Jean-Daniel Feller

Ammann von Plasselb

Versammlung

Heim Bachmatte ist voll belegt

Heimleiter Ernst Gerber informierte an der Delegiertenversammlung vom Montagabend über den Zwischenabschluss per Ende Juni 2018. Dieser sieht auf den ersten Blick gut aus: Das Defizit ist um rund 100 000 Franken tiefer als budgetiert. Doch müsse das mit Vorbehalt behandelt werden, da die eigentliche Abrechnung der Pflegeausgaben über den kantonalen Topf immer wieder für negative Überraschungen sorgen könne. Das Heim mit 47 Plätzen ist voll belegt. «Wir könnten mehr Betten brauchen. Auf einen freien Platz haben wir vier Anmeldungen», so Ernst Gerber. Er sei glücklich, dass auch alle offenen Stellen besetzt werden konnten und dass es beim Personal rundlaufe.

Die Umstellung auf das neue Medikamentenverteilsystem habe das Team auf Trab gehalten. Rund 1600 Franken pro Monat kostet die vom Bund angeordnete Änderung. «Das neue System funktioniert gut, doch ist es mit einem grossen Verschleiss verbunden.» Er zeigte ein Beispiel eines Pillenblisters, das täglich für jeden der 47 Bewohner anfällt und nach Gebrauch in den Abfall geht.

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