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«Wir repräsentieren den Sensebezirk»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

Sie fallen bei ihren Auftritten auf, die Mitglieder des Sensler Harschts. Nicht in erster Linie wegen ihrer aussergewöhnlichen Darbietungen, sondern vor allem wegen ihrer Tracht und der langen Hellebarde. Die blau-schwarze Uniform ist dem Sensler Bub nachempfunden. Die Ausstattung samt Dolch, Schwert und Fahne sind getreue Nachahmungen aus dem 15./16. Jahrhundert. Der Verein möchte mit seinen Auftritten Deutschfreiburg repräsentieren, in der eigenen Heimat, aber auch ausserhalb, wie Präsident Bruno Fasel in einem Gespräch erklärt.

Bruno Fasel, viele offizielle Anlässe werden durch Ehrendamen in Tracht umrahmt. Könnte man sagen, dass der Sensler Harscht das männliche Pendant ist?

Nein, wir sehen uns eher als Pendant zu den Freiburger Grenadieren. Wir vertreten den Sensebezirk beziehungsweise den deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg. Wir nehmen also eine Repräsentationsfunktion wahr. Wir sind bei weltlichen und kirchlichen Anlässen und Feiern dabei, Jubiläen, Fahnenweihen, Eröffnungsfeiern, Bundesfeiern sowie Umzügen.

Unser Ziel ist es, diszipliniert aufzutreten und den Anlass farbenprächtig zu umrahmen.

In den letzten zehn Jahren sind wir insgesamt 139 Mal aufgetreten.

Üben Sie diese Disziplin im Auftreten?

Ja, wir haben mindestens drei feste Übungen pro Jahr und je nach Anlass zusätzliche. Neue Mitglieder werden speziell ausgebildet. Der Umgang mit der 2,8 Meter langen Hellebarde muss trainiert werden, damit es nicht zu Verletzungen kommt, und auch die Schwertträger müssen die rund acht Kilo schwere Waffe handhaben können.

Das disziplinierte Auftreten bedeutet zum Beispiel auch, dass alle die Waffe auf die gleiche Art in der Hand halten.

Die Anordnung der Truppe ist Sache unseres Kommandanten Josef Brülhart. Je nach Auftritt weist er jedem Mitglied seinen Platz in der Formation zu. Momentan wenden wir etwa fünf Choreografien an. Es ist geplant, weitere einzustudieren.

Kneifen die Hosen nicht?

Nein, es ist hundertprozentige Baumwolle und sehr angenehm zu tragen. Allerdings kann man im Sommer ziemlich heiss bekommen, während sie im Herbst und Winter angenehm warm halten. Die Uniform wird für jedes Mitglied massgeschneidert. Aus Kostengründen muss jeder sich verpflichten, mindestens fünf Jahre dabeizubleiben und Sorge zur Ausrüstung zu tragen. Für die Anreise zu einen Anlass haben wir ein Tenü B, bestehend aus dunkler Hose sowie Krawatte mit dem Emblem des Vereins.

Welche Voraussetzung muss jemand erfüllen, um im Sensler Harscht mitmachen zu dürfen?

Er muss zumindest die Rekrutenschule absolviert haben. Wir verlangen eine gewisse Disziplin, es muss sich also jemand dem Verein und seinen Statuten unterordnen können. Und er muss bereit sein, die Kameradschaft zu pflegen, das ist für uns sehr wichtig. Interessierte werden zu einem Gespräch eingeladen. Oft werden sie auch durch einen Paten vermittelt.

Dann haben Frauen also keine Chance mitzumachen?

Nein. Der Sensler Harscht ist ein historisches Auszugs-Kontingent, das es Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts tatsächlich gegeben hat. Wir versuchen, uns in Sachen Uniform und Ausrüstung so weit als möglich auf die tatsächlichen geschichtlichen Hintergründe zu stützen. Und damals waren halt einfach keine Frauen in diesen Diensten.

Das heisst aber nicht, dass dieses Thema nicht irgendwann einmal in Zukunft aktuell wird.

Welches waren die schönsten Auftritte in diesen zehn Jahren?

Vor allem die Auftritte an den Feldschiessen, aber auch am Eidgenössischen Musik- und Jodlerfest. Oft waren wir auch an politischen Empfängen, beim damaligen Bundesrat Samuel Schmid sowie bei den Empfängen nach der Wahl von Ständerat Urs Schwaller, Staatsratspräsident Beat Vonlanthen oder Grossratspräsident Ruedi Vonlanthen.

Wir möchten in Zukunft gerne weitere Auftritte ausserhalb des Kantons wahrnehmen und so unsere Region verstärkt gegen aussen vertreten.

Doch am Feldschiessen 2010 in Tafers waren Sie nicht erwünscht?

Das Organisationskomitee war der Ansicht, es wäre nicht angebracht, wenn wir auftreten. Dies zum einen, weil die Musikgesellschaft Tafers praktisch die gleiche Uniform trägt wie wir. Ausserdem gab es persönliche Gründe, die ich nicht näher erläutern möchte.

Wir haben diesen Entscheid bedauert, aber respektiert.

Der Sensler Harscht hat auch viele Kritiker, die sich fragen, ob es so einen Verein wirklich braucht. Was sagen Sie dazu?

Ich weiss, dass es Leute gibt, die finden, wir hätten keine Berechtigung. Wenn wir in dieser modernen Zeit nicht in der Lage sind, Traditionen aufrechtzuerhalten, dann gehen wir schwierigen Zeiten entgegen für unsere Nachkommen.

Im Sensler Harscht sind alle möglichen Berufsgattungen vertreten: vom Jurist über den Geschäftsführer bis zum Landwirt. Das zeigt doch auch, dass er im Bezirk verankert ist. Es ist kein Verein, der auf irgendwelchen Fantasien aufgebaut ist. Das historische Auszugs-Kontingent samt Bewaffnung, Fahne und Uniform ist historisch nachgewiesen. Bei der Gründung des Vereins war dies einer der wichtigsten Grundgedanken: Brauchtum und Tradition für unsere Nachkommen aufrechtzuerhalten.

Kritiker stören mich nicht. Bei einigen Anlässen gibt es eine folkloristische Vertretung des Bezirks, zum Beispiel durch Trachtenleute. Aber sonst gibt es nichts, das unseren Bezirk repräsentiert. Da braucht es den Sensler Harscht.

Warum machen Sie persönlich beim Harscht mit?

Ich bin stolz darauf, einer Gruppe anzugehören, welche die Kameradschaftspflege sehr hochhält und den traditionellen Idealen nachlebt.

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