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«Wir werden bezahlt, um zu gewinnen»

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Gottéron kassiert viel zu viele Tore. 65 waren es in den bisherigen 14 Partien. Die Rapperswil-Jona Lakers, in der letzten Saison die Schiessbude der Liga, bringt es auf 57 Gegentore–bei zwei Spielen mehr auf dem Konto als die Freiburger. Umso wichtiger ist die Rückkehr von Jérémie Kamerzin für die heutige Partie in Lugano. Der Verteidiger musste die vergangenen neun Spiele verletzungshalber pausieren. «Es ist wichtig für uns, dass Jérémie wieder einsatzbereit ist», sagt Trainer Gerd Zenhäusern. «Das Kader war zuletzt etwas knapp.» Weil mit Marc Abplanalp ein weiterer Verteidiger auf lange Sicht ausfällt (siehe Kasten), bestand in der Freiburger Hintermannschaft kein Handlungsspielraum. Inklusive Kamerzin stehen Zenhäusern nun wieder sieben Backs zur Verfügung, was besonders dem Kräftehaushalt der Defensivspieler zuträglich ist.

Blessuren ein Teil des Jobs

Gut einen Monat musste Kamerzin das Geschehen von der Tribüne aus verfolgen. «Damit musste ich länger pausieren, als erwartet. Jetzt hoffe ich, dass ich es hinter mir habe und die Mannschaft endlich unterstützen kann.» Der Walliser hatte sich im Heimspiel gegen Servette einen Muskelriss im Arm zugezogen. «Die letzten Wochen waren sicher keine einfachen. Aber Blessuren gehören nun einmal zu unserem Job. Es gibt Schlimmeres im Leben. In jeder Woche ziehen sich Spieler Verletzungen zu, teils noch viel schlimmere, als ich sie hatte. Das relativiert vieles.» Dennoch ist Kamerzin froh, jetzt endlich wieder voll trainieren zu können. «Lange war ich eingeschränkt und konnte nur etwas für die Beine tun. Ich habe die Zeit genutzt, um Schwächen in der Beinarbeit zu beheben.»

Training mit Intensität

Nicht einfacher gemacht habe seine Situation, dass es der Mannschaft so gar nicht läuft. «Es sind meine Teamkollegen, Freunde. Es ist hart, zum Zuschauen verdammt zu sein.» Kamerzin ist aber überzeugt, dass Gottéron den Weg aus der Krise finden wird. «Die Mannschaft hat Charakter. Ich bin mir absolut sicher, dass eine Reaktion kommen wird.» Dies nicht zuletzt dank dem Einfluss Zenhäuserns, den Kamerzin noch aus seiner Zeit beim HC Lausanne in der Nationalliga B kennt. «Gerd ist ein Trainer, der viel mit den Spielern kommuniziert. Er versteht es, eine positive Stimmung zu verbreiten.» Die gute Atmosphäre ist denn auch im Training zu spüren, obwohl die Einheiten intensiver scheinen als noch unter Hans Kossmann. «Das liegt sicher daran, dass es für uns Spieler wie ein neuer Start ist. Aber als ich letzte Saison vor den Playoffs zu Gottéron stiess, war das Training ebenfalls exzellent. Kossmann hatte gute Arbeit geleistet. Nur ist seine Message nicht mehr bei allen Spielern angekommen.»

«Nichts mehr zu verlieren»

Eine gute Stimmung und intensive Trainings sind gewiss schön und gut, aber auch für Kamerzin ist klar, dass die Equipe ab sofort Leistung zeigen muss, will sie die Playoff-Hoffnungen nicht frühzeitig begraben müssen. «Das steht ausser Frage. Ein ehemaliger Trainer von mir pflegte zu sagen, dass wir nicht bezahlt werden, um zu spielen, sondern um zu gewinnen. Mit dieser Aussage bin ich einverstanden.» Nach vier Niederlagen en suite soll heute ausgerechnet beim wiedererstarkten HC Lugano ein Anfang gemacht werden. «Als Letzter haben wir sowieso nichts mehr zu verlieren. Niemand erwartet im Tessin einen Sieg von uns. Also können wir nur überraschen.»

Um den Exploit zu schaffen, gelte es, die individuellen Fehler, die unlängst in Genf wieder ein besseres Resultat verhindert hatten, zu eliminieren. «Wir dürfen nicht Pucks unnötig verlieren», sagt Kamerzin. Mit seinem soliden, schnörkellosen Spiel ist der physisch starke Verteidiger wie geschaffen dafür, den Teamkollegen bei seinem Comeback mit gutem Beispiel voranzugehen.

 

Der heutige Gegner

Die Fakten zum HC Lugano

• Lugano weist mit einer Erfolgsquote von knapp 25 Prozent das erfolgreichste Powerplay der Liga auf.

• Die Tessiner sind die fairste Mannschaft der NLA. Im Schnitt kassiert Lugano 8,3 Strafminuten pro Partie. Zu Hause sind es gar nur 5,4.

• Partien mit Lugano sind zumeist eng. Fünfmal siegten die Südschweizer mit einem Treffer Differenz, fünfmal verloren sie mit einem Tor Unterschied.

• Lugano verfügt über das produktivste Ausländer-Quartett. Petterson (13 Tore), Klasen (7), McLean (5) und Filppula (4) führen die teaminterne Statistik an.

• Am Dienstag fehlten Lugano in Bern (2:3-Niederlage) Ulmer, Maurer, Reuille, Murray, Fazzini und Balmelli, Vauclair und Steinmann fielen im Verlauf der Partie aus.

Vorschau: Pouliot in Lugano der überzählige Ausländer, Conz im Tor

I m Vergleich zum Spiel in Genf vom Dienstag (1:4-Niederlage) kann Gottérons neuer Trainer Gerd Zenhäusern heute Abend in Lugano (19.45 Uhr) wieder auf die genesenen Jérémie Kamerzin, Benjamin Plüss sowie Tristan Vauclair zählen. «Die Rückkehr dieses Trios ist sicherlich kein Luxus. In Genf fehlte uns die Substanz, um über 60 Minuten den Rhythmus hoch zu halten.» Aufgrund des ziemlich knappen Kaders habe er gegen Servette dreieinhalb Blöcke forcieren müssen. «So fehlte uns gegen Ende der Partie etwas der Durchblick.» Das Comeback von Vauclair wird nicht nur für die vierte Formation zuträglich sein. «Spieler wie er und Fritsche geben uns viel Energie. Das sind Krieger. Solche sind gefragt, zumal wir jetzt bereits im Playoff-Modus agieren müssen.»

Keine guten Neuigkeiten gibt es hingegen von Marc Abplanalp, dem zweiten weiterhin verletzten Spieler neben Andrei Bykow. Der Verteidiger, der sich am 10. Oktober in Lausanne eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, ist weit davon entfernt, ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. «Momentan kann ich rein gar nichts machen», sagt Abplanalp frustriert.

Jeder erhält seine Chance

Zenhäusern hat sich festgelegt, welcher der Söldner im Tessin überzählig sein wird. «Marc-Antoine Pouliot war in Genf unser bester Ausländer, hatte aber gegen Schluss müde Beine. Er braucht eine Pause und wird dann am Samstag gegen Zug wieder spielen. Jeff Tambellini kenne ich noch nicht. Deshalb wird er in Lugano die Chance erhalten, sich zu zeigen.» Gleiches gilt für die Goalieposition. «Melvin Nyffeler spielte gegen Servette sehr gut.» Jetzt will Zenhäusern auch Benjamin Conz mit eigenen Augen am Werk sehen. Ob er sich künftig auf einen der Torhüter festlegen will, konnte der Trainer gestern noch sagen. «Dafür ist es noch zu früh.»

Conz wird sich heute Abend im Tessin kaum über mangelnde Arbeit beklagen können. «Lugano ist sehr, sehr gut. Als ich noch Assistent in Biel gewesen bin, war Lugano der bisher beste Gegner. Das Team verfügt über einen guten Mix und wird in dieser Saison weit kommen», zollt Zenhäusern der Mannschaft von Patrick Fischer Respekt. «Wir haben aber die Qualitäten und Mittel, um dort zu bestehen.» Damit dies gelinge, dürfe man Lugano nicht spielen lassen. f s

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