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«Wir werden die Preise zerschlagen»

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«Wir werden die Preise zerschlagen»

Die Xa SA will mit innovativen Lösungen den Schweizer Zahlungsmarkt aufmischen

Die neu gegründete Xa SA in Givisiez will als erste Anbieterin in der Schweiz Informatiklösungen für Zahlterminals und für Kassensysteme verbinden. Starthilfe erhofft man sich von dem auf Anfang 2005 geplanten Systemwechsel im Bank- und Kreditkartenwesen.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Die neuen Debit- und Kreditkarten, die ab Januar 2005 von Europa aus die Welt erobern sollen, unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum von denen, die wir heute im Portemonnaie haben. Die Revolution findet auf einer Fläche von der Grösse eines Fingernagels statt: in dem goldfarbenen Chip, den wir von den heutigen Bankkarten kennen.

Äusserlich wird sich dieser Chip kaum verändern, innen aber wird er ein ganz anderer sein: nicht mehr wie bisher ein reines Speichermedium, sondern ein regelrechter Mini-Computer, der die Funktionen der heutigen Magnetstreifen übernehmen wird (siehe Kasten).

Potenzial erkannt

Weil die Magnetstreifen viel betrugsanfälliger sind, wollen Europay, Mastercard und Visa (EMV) die Verantwortung für Missbräuche ab 2005 auf die Geschäftsleute abwälzen, sofern diese bis dahin nicht auf das neue System umgestellt haben. Es wird deshalb erwartet, dass binnen kurzer Zeit allein in der Schweiz rund 80 000 Zahlungsstationen ersetzt werden.

Das Treuhand- und Informatikunternehmen Aufirex SA in Givisiez hat das Potenzial dieses Marktes erkannt. Seit zwei Jahren sind sieben Personen damit beschäftigt, ein Zahlungsterminal zu entwickeln, das der neuen, internationalen EMV-Norm entspricht. Der erste Prototyp liegt seit vergangenem Winter vor, ein zweiter ist derzeit in Arbeit. Die Markteinführung soll im Verlauf des kommenden Jahres erfolgen.

Um das neue Terminal zu vertreiben, hat Aufirex-Direktor Pierre Bays vor zehn Tagen die Spin-off-Gesellschaft Xa SA gegründet. Vorerst besteht sie nur aus einer Hand voll Leuten und ist in den Räumlichkeiten der Aufirex angesiedelt. Sobald aber die Produktion und der Verkauf der neuen Zahlungsstation anlaufen, will Bays expandieren: 30 bis 60 Leute sollen bis zum Jahr 2005 neu eingestellt werden und sich um Entwicklung, Marketing, Logistik und Administration kümmern.

Am liebsten möchte Bays mit der Xa SA in Givisiez bleiben. Sollte dies nicht möglich sein, will er auf jeden Fall nach einer Alternative im Kanton Freiburg suchen. Die Produktion wird das neue Unternehmen nicht selber übernehmen, sie soll aber in der Schweiz geleistet werden.

Harter Preiskampf in Sicht

Die grossen Pläne kommen nicht von ungefähr. Laut Bays beträgt das Marktpotenzial für die neuen Zahlungsstationen allein in der Schweiz 157 Millionen Franken. Mindestens 30 Prozent davon will die Xa SA erobern. Dazu reiche es, kleine und mittlere Unternehmen von dem Produkt aus Givisiez zu überzeugen. Sollte gar der eine oder andere Grossverteiler dazukommen, könnte der Marktanteil noch wesentlich grösser ausfallen.

Um zumindest die Kleinen für sich zu gewinnen, hat Bays ein schlagkräftiges Argument zur Hand. «Wir werden die Preise zerschlagen», sagt er und liefert auch gleich Zahlen: Ein motorisiertes Terminal koste heute in der Schweiz zwischen 3000 und 4000 Franken. Xa SA werde es für weniger als die Hälfte anbieten.

Ähnlich günstig sind vergleichbare Stationen heute in grossen Ländern wie Frankreich, Deutschland, Grossbritannien oder den USA zu haben. Kleinere Länder hingegen kennen ähnliche Preise wie die Schweiz. Dort sieht Bays denn auch einen weiteren Absatzmarkt für sein neues Produkt. Als lukrativ könnte sich ferner der anvisierte Einbezug ausländischer Kartenanbieter erweisen.

Als erste Anbieterin in der Schweiz will die Xa SA darüber hinaus ihre Zahlungsstation mit einer neuen Software-Lösung für die Kassensysteme von Grossverteilern koppeln. Diese soll die herkömmlichen Kassencomputer ersetzen. Dadurch sind laut Pierre Bays Einsparungen von mindestens 2000 Franken pro Verkaufspunkt möglich. Ausserdem werde der Energieverbrauch massiv reduziert, wodurch weitere 100 Franken pro Jahr und Kasse gespart würden.

Keine Angst vor grosser Konkurrenz

Bei so offensichtlichen Vorteilen stellt sich die Frage, ob nicht auch andere Anbieter auf den Zahlungszug aufspringen werden. So einfach sei das nicht, sagt Xa-Chef Bays. «Die Entwicklung dieser Systeme ist sehr komplex. Mehrere Produkt-Entwickler haben sich im Ausland weiterbilden lassen. Ausserdem haben wir mit Aufirex in 15 Jahren viel Erfahrung mit schwierigen Informatikproblemen gesammelt.»

Einzigartig sei in jedem Fall die Kombination von Zahlungsstation und Kassen-Software. Die Konkurrenz mache entweder das eine oder das andere. Grösste Konkurrentin in Sachen Zahlterminals wird vorerst die bisherige Quasi-Monopolistin Telekurs Card Solutions AG bleiben.
Ein Mini-Computer auf der Kreditkarte

Die neue Generation von Bankkarten, die ab Januar 2005 zuerst in Europa und später auf der ganzen Welt lanciert werden soll, wurde von den drei Riesen Europay, Mastercard und Visa gemeinsam entwickelt. Kleinere Anbieter werden notgedrungen folgen.

Die grundlegende Neuerung besteht darin, dass ein Computerchip die Funktionen der heutigen Magnetstreifen übernehmen wird. Darüber hinaus eröffnet er aber völlig neue Anwendungsmöglichkeiten, bei denen der Fantasie kaum Grenzen gesetzt sind. Vom bereits bekannten elektronischen Kleingeld (Cash-Funktion) über das Speichern medizinischer Daten bis zur Identifizierung durch persönliche biometrische Merkmale ist alles denkbar.
Die neue Kartengeneration wurde entwickelt, um den zunehmenden Missbrauch der gegenwärtig verwendeten Magnetstreifen in den Griff zu bekommen. Um vorerst mit älteren Systemen kompatibel zu bleiben, werden die neuen Karten aber weiterhin mit einem Magnetstreifen ausgerüstet sein. cs

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