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Wissen für den Notfall

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Wissen für den Notfall

Der Frauenraum Freiburg stellt drei neue Dienstleistungen vor

Gesundheit, Computer und Internet: Diese Themen stehen im Mittelpunkt von drei neuen Projekten des Frauenraums Freiburg.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Eine junge Mutter aus dem Kosovo, wohnhaft in einer Freiburger Agglomerationsgemeinde, stellt fest, dass es ihrem Kind nicht gut geht. Weil sie nicht weiss, an wen sie sich wenden soll, versucht sie, ihren Mann oder einen Verwandten zu erreichen. Vergeblich: Erst gegen Abend kann sie jemand mit ihrem kranken Kind ins Spital bringen – das Kind hat inzwischen einen Blinddarmdurchbruch.

Das Gesundheitssystem verstehen

Dieser Fall war der Auslöser für das Projekt «Kleine Ursachen – grosse Erleichterungen», das der Frauenraum Freiburg kürzlich den Medien vorgestellt hat. Immer wieder stelle man fest, dass gerade ausländische Frauen Mühe mit dem schweizerischen Gesundheitssystem hätten, sagte Annelise Meyer vom Frauenraum. Im Notfall wüssten sie nicht, wo sie Hilfe bekämen. Vermehrt gelte dies auch für junge Schweizerinnen, die im Zeitalter der wachsenden Mobilität und der abnehmenden sozialen Bindungen nicht mehr wie früher auf das Wissen ihrer Mütter und Grossmütter zurückgreifen könnten.

Am Freitag, dem 29. April, beginnt deshalb im Frauenraum ein siebenteiliger Kurs, geleitet von verschiedenen Expertinnen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen. Den teilnehmenden Frauen wird darin unter anderem das Freiburger Gesundheitssystem mit seinen Notfallmechanismen erklärt. Weitere Themen sind Hygiene und Ernährung, kranke Kinder, Schwangerschaft und Geburt oder Nothilfe. Im letzten Modul werden auch Frauen aus verschiedenen Kulturen zu Wort kommen und von ihren jeweiligen volksmedizinischen Traditionen erzählen.

Zugang zur Computerwelt

In zwei anderen Frauenraum-Projekten geht es um den Zugang zum Computer und zum Internet. «Espacefemmes.job» stellt ab sofort in den Lokalen des Frauenraums zwei Computer zur Verfügung, an denen Frauen einerseits Bewerbungen und Lebensläufe schreiben und andererseits Jobrecherchen im Internet durchführen können. Die Dienstleistung ist gratis und unbetreut. Für all jene, die Schwierigkeiten mit der Bedienung des Computers haben, ist jeweils am Dienstagvormittag eine Ansprechperson anwesend. Sophie Truffer Bel, Mitglied des Berufsberatungsteams des Frauenraums, erklärte, warum das neue Angebot einem Bedürfnis entspricht: «Viele Frauen haben keinen Zugang zu einem Computer: entweder weil sie nie einen besessen haben oder weil das Gerät nach einer Trennung zusammen mit dem Mann verschwunden ist.»

Aus dem gleichen Grund hat der Frauenraum die Idee eines Cybercafés für Frauen lanciert. Schon seit 2004 werden Einführungskurse in die Welt des E-Mail angeboten; die nächsten Kurse sind für April und Mai 2005 geplant. Als Ergänzung dazu soll künftig im Frauenraum ein Internet-Café zur Verfügung stehen. Geplant ist die Anschaffung von drei Computern. Sobald die Finanzierung gesichert sei, werde das Projekt umgesetzt, sagte die Verantwortliche Pascale Maudry-Vonlanthen. «E-Mail und Internet können besonders für Ausländerinnen wichtige Kommunikationsmittel sein. Sie fördern die Integration und die Autonomie der Frauen», so Maudry-Vonlanthen.

«Kleine Ursachen – grosse Erleichterungen»: 29. April, 20. Mai, 10. Juni, 2. September, 16. September, 7. Oktober, 4. November, jeweils 14 bis 16 Uhr. Anmeldung obligatorisch: 026 424 59 24. Der Kurs findet auf Französisch statt, kann aber je nach Nachfrage auch auf Deutsch organisiert werden.

«Espacefemmes.job»: Die beiden Computer stehen während der Bürozeiten zur Verfügung (9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr).

E-Mail-Kurse werden mit vier angemeldeten Frauen durchgeführt, je nach Nachfrage auch auf Deutsch.

Viel Einsatz für die Sache der Frau

Chancengleichheit für Frauen in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz: Dafür steht der Frauenraum Freiburg ein. An der Generalversammlung zog man Bilanz.

Von HELEN LAGGER

Gemütliche Sofas, Bücher und Konferenzräume: Der Frauenraum in der Hans-Fries-Gasse in Freiburg ist Treffpunkt, Informationszentrum und öffentlicher Diskussionsort in einem. Er ist konfessionslos und politisch unabhängig. Frauen aus 49 Ländern aus allen vier Kontinenten sind sich hier schon begegnet.

Präsidentin Yvonne Gendre freute sich letzte Woche an der Generalversammlung über die zahlreich anwesenden Mitglieder. Stolz blickte man auf das vergangene1 Jahr zurück. Der Frauenraum hat insbesondere Immigrantinnen bei der Stellensuche unterstützt sowie Sprach- und Internetkurse organisiert. Freizeitaktivitäten standen ebenfalls auf dem Programm. Kulinarisches aus allen Ecken der Welt wurde gemeinsam ausprobiert. Zum Kulturaustausch gehörten auch haitische Märchenabende oder peruanische Kindertheater.

Doch auch Freiburg und die Schweiz allgemein wurden den Immigrantinnen näher gebracht, unter anderem mit Besuchen im Greyerzer Museum oder im Bundeshaus.

Kampf auf der politischen Ebene

Im vergangenen September setzte sich der Frauenraum für ein zweifaches Ja zur erleichterten Einbürgerung ein. «Die lügnerische und fremdenfeindliche Kampagne der SVP hat zu diesem katastrophalen Resultat geführt. Mehr als je ist es jetzt wichtig, sich für die Anliegen der Ausländer einzusetzen», so die kämpferische Reaktion der Frauenraum-Verantwortlichen zum Nein an der Urne.

Auch die Reaktionen auf die Abwahl von Ruth Metzler kamen zur Sprache. Die Frauenwache, die vor dem Bundeshaus errichtet worden sei, sei als Symbol gegen Sexismus zu verstehen.

Der Frauenraum ist eine Plattform für Frauen aus den unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Kreisen. Er wird in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern und unter Federführung des Vorstands geleitet. Mit zu seiner Struktur gehört ein Beratungsdienst, der die Frauen bei ihren Berufsplänen unterstützt, ein Bildungsangebot sowie der Kinderhort, der vielen Müttern einen Besuch des Raumes überhaupt ermöglicht. Flexibilität und Zugänglichkeit sind dem Verein ein Anliegen.

Mit einer Zeitschrift

Der Vorstand des Frauenraumes ist in Arbeitsgruppen aufgeteilt. Im Vorstand selbst bleibt ein Mitglied jeweils sechs Jahre, damit für genügend Bewegung gesorgt ist. Der aktuelle Vorstand wurde vollständig wiedergewählt. Neu gewählt wurden Pascale Maudry-Vonlanthen, Catherine Marik und Muriel Perroud.

Präsidentin Yvonne Gendre hat viele Pläne. Der im letzten Jahr erfolgreiche Weihnachtsmarkt soll weiter ausgebaut werden. Neu soll eine Zeitschrift herauskommen und am internationalen Frauenlauf teilgenommen werden. Spontanaktionen sind nicht ausgeschlossen.

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