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Wo den Freiburgern der Schuh drückt

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Wo den Freiburgern der Schuh drückt

Ateliers für die lokale Agenda 21 sollen konkreten Projekten Platz machen

Für eine nachhaltige Entwicklung herrscht in Freiburg Handlungsbedarf. Über 300 Bürger haben nämlich Ideen geliefert, wie sie ihre Lebensqualität verbessern wollen. Jetzt werden konkrete Projekte ausgearbeitet und vorgelegt.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

«Dies ist eine gute Möglichkeit für die Bevölkerung, selbst nachhaltige Politik zu betreiben», sagte Jean-Claude Verdon, einer der beiden Projektbeauftragten, am Mittwochabend beim ersten Forum zur lokalen Agenda 21. Über 300 Personen haben sich an den Ateliers in den Quartiervereinen geäussert und dabei rund 350 konkrete Vorschläge eingebracht.

Gemeinderat entscheidet Ende Jahr

Die Pilotgruppe für die Agenda 21 in Freiburg sucht nun auf der Basis dieser Vorschläge innovative Projekte im Schnittbereich von Wirtschaft, Sozialem und Umwelt. Deshalb sind am ersten Forum über 60 freiwillige Bürgerinnen und Bürger in Arbeitsgruppen aufgeteilt worden. In den Themenbereichen «Mobilität», «Integration in den Quartieren», «Kommunikation/Information», «Öffentliche Räume», «Quartierkultur/Treffpunkte» und «Wirtschaft» werden bis nach dem Sommer in acht bis zehn Sitzungen konkrete Projekte ausgearbeitet. Diese sollen im Herbst dem Gemeinderat vorgelegt werden. Der Rat entscheidet dann Ende Jahr, welche Projekte auch tatsächlich umgesetzt werden.

Der zuständige Gemeinderat Claude Masset gab bereits ein klares Zeichen dafür, dass die Exekutive in eine nachhaltige Entwicklung investieren und einer partizipativeren Politik mit den Bürgern positiv gegenüberstehe. Der Gemeinderat hat mit Maurice Egger auch eine Person mit einem 25-Prozent-Pensum zum Agenda-21-Delegierten bestimmt.

Bevölkerung macht sehr gut mit

«Die wahre Herausforderung besteht darin, dass Politiker, Pilotgruppe, Agenda-21-Delegierter und Koordinatoren die Teilnehmenden nicht enttäuschen», sagte Jean-Claude Verdon. Es gehe darum, heutige Bedürfnisse zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen einzuschränken. Einiges werde in Freiburg schon heute gemacht, anderes müsse jetzt angepackt werden. Oft fehle nämlich die Langfristigkeit. Und wenn konkrete Projekte entstünden, die allen Kriterien der Nachhaltigkeit entsprächen, bestehe eine Möglichkeit für Bundessubventionen, sagte Verdon.

Und wo herrscht laut Stadtfreiburger Bevölkerung Handlungsbedarf? Die Mobilität muss besser werden. 76 Vorschläge verlangen bessere Lösungen im Bereich motorisierter Verkehr, 34 für Zweiräder und Fussgänger und 32 für den öffentlichen Verkehr.

Auch die öffentlichen Räume für Spiel und Sport sowie Grünräume und Gärten wurden 47 bzw. 33 Mal genannt. Und schliesslich waren auch Quartierzentren und -vereinigungen mit 33 Nennungen ein grosses Thema.
Ansonsten setzen alle Quartiere unterschiedliche Schwerpunkte. «Für mich war überraschend, dass das
Unsicherheitsgefühl, das in den Medien viel thematisiert wird, kaum vorgekommen ist», sagte die Agenda-21-Beauftragte Isabelle Baeriswyl. Die 350 Vorschläge seien aber nicht nur als Kritik am Bestehenden zu verstehen, sondern auch ein Anmelden von Bedürfnissen und Träumen. Lebensqualität heisst das Stichwort.
Einsatz für Lebensqualität

Isabelle Baeriswyl ist mit Jean-Claude Verdon Agenda-21-Beauftragte der Stadt. Sie zeigt sich optimistisch angesichts der grossen Beteiligung.

Warum braucht Freiburg eine lokale Agenda 21?

Wir sind in einer Zeit, wo man sich gewisse Gedanken über die Gesellschaft und die Entwicklung der Stadt machen muss. Bei der Uno-Konferenz 1992 wurden die Gemeinden aufgerufen, auch auf lokaler Ebene für Nachhaltigkeit zu sorgen. Der Generalrat hat dann einen Antrag aus seinen Reihen angenommen und der Gemeinderat hat diesen Auftrag umgesetzt.

Was bringt es?

Eine Verbesserung der Nachhaltigkeit. Die längerfristige Idee besteht darin, dass die Stadt jede einzelne ihrer Entscheidungen unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit für spätere Generationen prüft. Mit den kurzfristigen Projekten, die hier ausgearbeitet werden, soll vor allem die Lebensqualität verbessert werden.

Sind Sie auf dem richtigen Weg?

Ja, die grosse Beteiligung der Bevölkerung zeigt, dass sie wirklich etwas verbessern will. Auch bis anhin politisch wenig engagierte Leute oder Zugezogene haben mitgemacht. Es herrscht Handlungsbedarf, sonst hätte es nicht 350 Vorschläge gegeben. Jetzt denke ich, dass die Gemeinderäte das Spiel mitmachen. Es ist ihnen bewusst geworden, dass die lokale Agenda 21 in den Quartieren viel Herzblut geweckt hat. chs

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