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Wo die Vierzehnjährigen hingehen

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«Alle haben ’nen Job – ich hab Langeweile! Keiner hat mehr Bock auf Kiffen, Saufen, Feiern», dröhnt die Stimme eines deutschen Rappers aus der Musikanlage. Die Stimmen der Jungen gehen unter in Marterias Abgesang auf die vegane, sportliche Helene-Fischer-Gesellschaft. Allerdings ist Saufen, Kiffen, Feiern so gar nicht der Zweck des Jugendraums Flamatt, der vergangenen Freitag wiedereröffnet wurde (siehe Kasten).

Obwohl: Feiern eigentlich schon. Und das am Besten zusammen mit anderen Jugendlichen aus Flamatt. Denn auch wenn Familie immer wichtig ist: Die meisten Teenager verbringen ihre Zeit am Allerliebsten mit Freunden. Auch am Abend. Solange sie allerdings noch die Orientierungsschule besuchen, sind Kneipen im Dorf oder in der Stadt Freiburg keine Option. Dafür sind Jugendräume da – hier wissen die Eltern, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind, hier wissen die Jugendlichen, dass sie auf ihre Freunde treffen und sich im Winter nicht die Finger abfrieren. Und so ist Saufen und Kiffen für die Jugendlichen gar nicht erst Thema.

Weder Kneipe noch Schule

Damit nichts schiefgeht, arbeitet der Jugendarbeiter Kevin Zeh in einem 80-Prozent-Pensum in den beiden Jugendräumen Flamatt und Wünnewil. Kevin Zeh ist die Ruhe in Person – er wirkt wie jemand, dem man als Vierzehnjährige auch gerne mal seine Probleme erzählt hätte. «Ich bin schon lange bei den Pfadfindern, war auch Leiter: Ich wusste schon früh, dass ein sozialer Beruf das Richtige für mich ist», so der Mittzwanziger. Gerade ist er mit seinem Studium in Sozialer Arbeit fertig geworden. Selbstverständlich können die Jungen mit Problemen zu ihm kommen, sagt er. Was ihm wichtig ist: «Der Jugendraum soll nicht wie Schule sein. Man kann sich ausleben, ist freier. Alkohol und Drogen sind allerdings verboten. Und Handyfotos nur noch mit der Erlaubnis der fotografierten Person machen.»

Der Raum kommt gut an

Seit Oktober arbeiten Kevin Zeh und ein Jugendteam an diesen Räumen: «Wir haben gestrichen, gebaut, genagelt» – und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Farbenfrohe Graffiti, eine Bar mit Softdrinks, ein Saal eigens für Kinoaufführungen, ein Raum zum Tanzen mit einer tollen Soundanlage – der Jugendraum Flamatt bietet alles, was für einen gemütlichen Abend unter Freunden nötig ist.

«Ich finde es cool hier, viel besser, als immer nach Wünnewil gehen zu müssen», sagt die dreizehnjährige Laura. Auch Pascale und Sven, beide 14 Jahre alt, mögen den Jugendraum Flamatt: «Es hat mehr Platz und ist chilliger.» Sven hat auch bei der Einrichtung des Raums mitgeholfen. «Die Elektronik war etwas kompliziert», erklärt er, «aber ich will später Multimediaelektroniker werden, und da muss man so was können.»

Flamatt: Der erste Jugendraum stand unter Wasser

N icht zum ersten Mal gibt es in Flamatt einen Jugendraum: Bis 2007 gab es ein ähnliches Angebot: «Doch dann hat ein Hochwasser den Raum geflutet», sagt Jugendarbeiter Kevin Zeh. Für die Jungen gab es fortan relativ wenig Beschäftigungsmöglichkeiten: «Wenn man nicht gerade in einem Verein ist, gibt es in Flamatt nicht viele Beschäftigungen für Jugendliche.» Der Jugendraum in Wünnewil existierte zwar weiterhin. Allerdings seien die Jugendlichen aus Flamatt selten nach Wünnewil gegangen: «Es ist eine gewisse Distanz: Es handelt sich zwar um eine einzige Gemeinde, doch es sind zwei Dörfer.» Nun gibt es in beiden Dörfern eine Möglichkeit, wie die Jugendlichen ihre Freizeit sinnvoll gestalten können.

Der wiedereröffnete Jugendraum in Flamatt wird jeweils am Mittwochnachmittag geöffnet sein sowie jeden zweiten Freitagabend. Ausserdem werden auch ein paar Mal im Jahr Discos organisiert. kf

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