Worauf beim journalistischen Schreiben geachtet werden muss 

Die Schülerinnen und Schüler lernen im Rahmen des Zisch-Projekts, wie man Zeitungsartikel schreibt. Die FN waren bei einer Klasse zu Besuch.

Lautes Gerede, Gelächter, eine Wasserflasche wird zum Trinken geöffnet. Die Schülerinnen und Schüler blättern und lesen in ihren Büchern, während jemand das klappernde Fenster zu schliessen versucht. Wer das Schulzimmer der Klasse von Elektroinstallateuren im 3. Ausbildungsjahr betritt, wird von aufgeweckten Geistern empfangen.

Diese Schülerinnen und Schüler gehören zu einer der 12 Klassen, die am Projekt «Zeitung in der Berufsfachschule» teilnehmen. Bei einem Besuch der «Freiburger Nachrichten» sollen die Lernenden auf das Schreiben von Artikeln für die FN vorbereitet werden. Die Projektredaktorin bringt den Klassen den Journalismus, den Aufbau eines Artikels, das journalistische Schreiben und dessen Tücken näher.

Einsatz der Zeitung 

Es wird erst langsam ruhig, als Nicole Roux, Lehrerin für Allgemeinbildung, den Schülerinnen und Schülern den ersten Auftrag dieser Stunde gibt: Sie sollen ein Interview in der Zeitung lesen, die zentralen Aussagen mit Leuchtstift hervorheben und die Elemente eines Artikels benennen.

Stühle werden gerückt, die Jugendlichen holen sich jeweils ein Zeitungsexemplar. Eine Zeitung fliegt einmal quer durch den Raum und wird von einem Schüler gefangen, der Rest der Klasse lacht. Dann ist nur noch das Rascheln der Zeitung zu hören. Es wird konzentriert gelesen, das Kinn in die Hände gestützt. Zwischendurch tauschen sich die Jugendlichen untereinander aus.

Meinung zu Zisch 

Nachdem die Lernenden den ersten Auftrag erledigt haben, wird dieser mit der ganzen Klasse besprochen. «Jetzt wo Sie das Interview von Christophe Nydegger gelesen haben, was denken Sie eigentlich selber von dem Projekt Zisch?», fragt Nicole Roux ihre Schüler und Schülerinnen.

Zuerst zögern die Jugendlichen, niemand meldet sich. Schliesslich gehen doch einige Hände in die Höhe. «Es ist gemütlich, mit der Zeitung in den Unterricht zu starten», sagt eine Schülerin. Vereinzelte Lacher. «Wenn es darum geht, dass wir mehr zur Zeitung greifen, dann ist es sicher eine gute Sache. Aber wenn mehr Leute sich für einen Beruf bei der Zeitung entscheiden sollen, dann müsste man das Projekt vor der Berufsschule machen», meldet sich schliesslich ein Schüler. Nicole Roux ist zufrieden, dass die Jugendlichen das Projekt doch ganz gut finden.

Die Welt des Journalismus 

Die Klasse ist positiv eingestimmt, nun kann der Hauptteil des Klassenbesuchs beginnen: eine Einführung in den Journalismus durch die Projektredaktorin. Die Schülerinnen und Schüler hören interessiert zu, manche heben zwischendurch die Hand. Die Rolle des Journalisten wird erklärt, der Aufbau eines Artikels angeschaut und diskutiert, wie Titel am besten gesetzt werden. 

Zum Teil gibt es bei Zeitungen ganze Abteilungen, die sich nur um das Schreiben von Titeln kümmern.

Anne Gugler 
Projektredaktorin FN

Das Augenmerk der Präsentation liegt auf dem journalistischen Schreiben und was dabei beachtet werden muss, damit die Jugendlichen auf das Artikelschreiben vorbereitet werden. Sie sollen aktiv statt passiv schreiben und Infinitiv-Titel vermeiden, gibt die Projektredaktorin Beispiele. «Wie ihr jetzt gesehen habt, muss man als Journalist auch in der Grammatik fit sein.» Vereinzelte Lacher und kollektives Stöhnen. Die Lernenden scheinen nach der Einführung einige Bedenken bezüglich des Artikelschreibens zu haben. «Können nicht Sie unsere Artikel schreiben?», fragt eine Schülerin scherzend. Am Ende scheinen die Schülerinnen und Schüler trotz des Schwalls an Informationen jedoch motiviert zu sein, ihre Artikel für die «Freiburger Nachrichten» zu schreiben.​