Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Yendi-Angestellte erhalten April-Löhne

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Bloss nicht jetzt schon sich beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) als arbeitslos melden: Diesen Tipp gab eine Delegation des kantonalen Amts für den Arbeitsmarkt am Mittwoch bei einer Informationsveranstaltung für die Angestellten der vor dem Konkurs stehenden Modekette Yendi (die FN berichteten).

Beim RAV sollten sich die Angestellten am ersten Tag nach dem Konkursentscheid melden, sagt Charles de Reyff, Dienstchef des Amts für den Arbeitsmarkt. Dies könnte in zwei bis drei Wochen der Fall sein. Der Grund ist nämlich folgender: Bis zu vier Monate vor dem Konkursentscheid bezahlt die Öffentliche Arbeitslosenkasse die Leistungen der Angestellten wie Lohn, Ferien, 13. Monatslohn, wenn der Arbeitgeber dazu nicht mehr in der Lage ist. «Diese Leistungen sind zu 100 Prozent garantiert», so de Reyff. Wer sich aber beim RAV als arbeitslos meldet, erhält bloss 80 Prozent der vorherigen Leistungen.

«Alle Yendi-Angestellten erhalten also ihren Lohn für den Monat April. Sie haben vorläufig kein Risiko», sagt de Reyff den FN. Die Gewerkschaft Unia hatte bekannt gegeben, dass das Unternehmen nicht mehr in der Lage ist, die April-Löhne auszuzahlen. Gemäss de Reyff seien für den Monat März noch sämtliche Löhne bezahlt worden.

«Ab sofort auf Stellensuche»

Nach einer allgemeinen Information über die gesetzlichen Bestimmungen und die nächsten Schritte verteilte das Amt für den Arbeitsmarkt am Mittwoch Formulare für die Anmeldung beim RAV. «Wir haben den Angestellten vorgeschlagen, das Formular auszufüllen, aber das Datum noch offenzulassen.»

Die Botschaft an die Angestellten war aber klar: «Ab sofort müssen sie auf Stellensuche gehen.» De Reyff kann nicht genau beziffern, wie viele Yendi-Angestellte im Kanton Freiburg von Arbeitslosigkeit bedroht sind. «Die Situation ändert sich fast täglich. Es sind bereits Angestellte weggegangen.» Ungefähr 80 Personen seien am Hauptsitz in Bulle und 20 bis 40 Personen in den Filialen des Kantons betroffen.

Bis zu einem Konkurs sind die Angestellten verpflichtet, ihrem Arbeitgeber jeden Tag zur Verfügung zu stehen. Arbeit hat es aber kaum mehr: Die Boutiquen sind fast leer.

Alle Verträge über Bulle

Wenn die Öffentliche Arbeitslosenkasse für ausstehende Löhne aufkommen muss, so betrifft dies rund 500 Yendi-Mitarbeiter aus der ganzen Schweiz. Sie alle haben ihre Arbeitsverträge mit dem Hauptsitz in Bulle unterschrieben.

Zwar muss sich nun die Freiburger Abteilung der Öffentlichen Arbeitslosenkasse damit beschäftigen, de Reyff betont aber, dass dafür keine Steuergelder verwendet werden, sondern einzig Beiträge aus der nationalen Kasse. «Nach einem Konkursentscheid fordert die Arbeitslosenkasse das Geld stellvertretend für die Arbeitnehmer als Gläubiger zurück», so de Reyff.

Wenig Hoffnungen bestehen für die Angestellten auf einen Sozialplan. Zwar ist ein solcher für ein Unternehmen mit über 250 Angestellten seit Mitte letzten Jahres Pflicht, doch wenn beim Unternehmen kein Geld mehr da ist, fehlt dieses auch für einen Sozialplan. De Reyff sagt, dass gewisse Unternehmen Gelder für einen Sozialplan in einen Fonds einlegen. Bei Yendi sei dies aber nicht der Fall gewesen.

Der drohende Konkurs Yendis verbunden mit einer baldigen Massenarbeitslosigkeit unterscheidet sich von anderen Stellenverlusten im Kanton in den letzten Jahren. Wie de Reyff sagt, sei beispielsweise die Schliessung von Ilford über mehrere Monate im Voraus angekündigt worden. Bei Pavatex seien die Fronten zwischen der Geschäftsführung und dem Personal verhärtet gewesen. Das Amt für den Arbeitsmarkt sei damals als Vermittler aufgetreten, was bei Yendi nicht nötig sei.

Gemäss de Reyff dürfte die Vermittlung des Yendi-Personals schwierig werden. Neben einigen Personen aus dem sehr speziellen Bereich des Mode-Designs sei ein Grossteil des Personals im Bereich Logistik und Verwaltung tätig. Da sei der Arbeitsmarkt ziemlich gesättigt.

Kapazitäten bei RAV

Auf das RAV des Südens des Kantons wartet somit in Kürze viel Arbeit. «Es wird zu Beginn eine Welle sein, aber mit der Zeit können wir die Arbeitslast bewältigen», so de Reyff. Dem Amt für den Arbeitsmarkt komme entgegen, dass derzeit saisonbedingt die Arbeitslosigkeit im Kanton Freiburg und in der Schweiz eher tief ist und somit bei der RAV Kapazitäten frei sind.

Verfahren

Der Konkurs wird von Freiburg aus bearbeitet

Seit rund zwei Wochen ist das Schicksal der Firma Yendi mit Sitz in Bulle klar: Die Verantwortlichen der Modehauskette haben am 11. April beim zuständigen Gericht um Eröffnung des Konkursverfahrens ersucht. Das Gericht dürfte in den kommenden Wochen den Konkurs aussprechen. Das anschliessende Konkursverfahren wird das Kantonale Konkursamt vor eine grosse Herausforderung stellen. Die Forderungen der Gläubiger werden nämlich alle von Freiburg aus bearbeitet. Dies betrifft auch die rund 100 Yendi-Verkaufsstellen in der ganzen Schweiz. Das Kantonale Konkursamt wollte gegenüber den FN noch keine Stellung beziehen, wie diese Arbeit abgewickelt wird, solange der Konkurs noch nicht ausgesprochen ist.

uh

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema