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Zehennägel und elektrische Impulse

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Murten «Tok», «Klick», «Dong», die Skulptur, die da steht, gibt Geräusche von sich. Sie teilt sich mit, nicht durch Worte, sondern schlicht, indem sie sich bewegt. Nur ein knapper metallischer Ton, und schon rotiert das Ding, nach oben, unten, nach allen Seiten.

Das Eisenkonstrukt ist derzeit in Murten zu sehen und ein Werk des Künstlers Jwan Luginbühl – ein Name, der stets die gleiche Assoziation heraufbeschwört: «Ist das nicht …?» Ja, Jwan ist der Sohn von Bernhard Luginbühl, dem mittlerweile 81-jährigen Berner Bildhauer und Eisenplastiker, der oft seine eigenen Werke anzündete, einmal auf dem Vully, als unten die Expo.02 lief.

Dass Jwan Luginbühl auch etwas mit Jean Tinguely zu tun hat, sieht man seinen Figuren an, die offenbar nur zu einem Zweck geschaffen sind: sich unablässig zu bewegen. Ein Zufall ist das alles nicht. Denn Luginbühl ist ein Göttikind Tinguelys und führt gewissermassen dessen Erbe fort. «Er ist im Moment vielleicht der einzige Künstler, der Maschinen dieser Art erschafft», sagt Eveline Harteveld. Die Galeristin ist merklich stolz darauf, Luginbühls Objekte in Murten ausstellen zu können. Denn, so sagt sie, diese seien viel mehr als nur Tinguely- oder Luginbühl-Senior-Kopien.

Das stimmt. Denn die zehn Skulpturen, die endlos klappernd in der Galerie stehen, stellen ihren eigenen Charakter zur Schau. Elektrische Impulse im 40-Sekunden-Takt verleihen ihnen die optische Wirkung eines Perpetuum mobile. Weil kein Motor sie antreibt, ist oft auch nach mehrminütigem Zusehen nicht abzuschätzen, welches der vielen Kugellager sich wohl als nächstes dreht. Als weitere Abgrenzung zu Tinguelys Maschinen arbeitet Luginbühl nicht mit Recycling-Material, sondern mit eigens geschmiedeten Eisenformen.

Poetisch bis anatomisch

Fast zierlich wirken daneben die feinen Aquarelle von Miriam Tinguely. In zerbrechlich wirkenden Farbtönen deutet Jean Tinguelys Tochter die emotionalen Facetten des Lebens an. Einmal poetisch, wenn sich ein Bild auf wenige Pinselstriche beschränkt. Ein andermal fast anatomisch, wenn ein menschlicher Fuss inklusive Zehennägeln zu erkennen ist.

Galerie Harteveld, Ryf 70, Murten. Ausstellung bis am 19. September. Mittwoch bis Freitag jeweils 13.30 bis 18 Uhr; Samstag und Sonntag jeweils 13 bis 16.30 Uhr. www.harteveld-art.ch

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