Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Zeit des Fastens, aber auch der Freude

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Nicole Jegerlehner

«Für mich ist das keine Frage, ich halte Ramadan»: Cihan Sari liebt diese besondere Zeit im Jahr – in der er während eines Monats tagsüber weder essen noch trinken darf. Der Türke, der in der Schweiz geboren wurde, mit zwei Jahren aber in die Türkei zog und bei seinen Grosseltern aufwuchs, hat erstmals mit dreizehn Jahren gefastet. «So ab sechs, sieben Jahren habe ichs probiert – aber da fastete ich nie mehr als eine Stunde», sagt er lachend. Seit seinem ersten richtigen Fasten hat er jedes Jahr Ramadan gehalten, und das Fasten tagsüber nie gebrochen.

1997 ist Cihan Sari in die Schweiz zurückgekehrt, und auch hier fastet er. Im christlichen Umfeld sei dies nicht komplizierter als in der Türkei: «Wer arbeitet, muss arbeiten, auch im Fastenmonat – egal, ob in der Türkei oder in der Schweiz.» Er müsse sich mit seinem Glauben den Gegebenheiten anpassen. Eigentlich sei Fasten in der Schweiz fast einfacher: «Das mildere Klima erleichtert einiges.»

«Gott gibt uns Geduld»

Das Datum für Ramadan verschiebt sich jedes Jahr (siehe Kasten). Besonders hart ist das Fasten, wenn die Zeit wie dieses Jahr in die Sommermonate fällt. Wenns tagsüber heiss ist, wird der Verzicht auf Wasser hart. «Aber Gott gibt uns Geduld», sagt Cihan Sari.

Während des Ramadans stehen Cihan Sari und seine Frau um drei Uhr in der Nacht auf, um Sahur zu sich zu nehmen – die Mahlzeit vor der Dämmerung. Bevor die Dämmerung aufkommt, beenden sie die Mahlzeit und legen sich wieder hin. Cihan Sari schläft bis etwa 7.30 Uhr, dann geht der Medien- und Kommunikationsstudent in die Bibliothek, um zu lernen. Manchmal lässt die Konzentration in der Fastenzeit aber nach. «Einige Sachen lese ich drei, vier Mal», sagt der 32-Jährige. Er lernt, «bis ich müde bin, so bis gegen 16 Uhr». Ab und zu geht er auch mit seinen Freunden in die Mensa. «Mich störts nicht, wenn jemand neben mir isst oder trinkt», sagt er. «Das ist kein Problem.» Viel schwieriger sei es, wenn jemand neben ihm rauche: «Ich bin selber Raucher, und es ist hart, bis am Abend zu warten.»

Nach dem Bibliotheksbesuch geht Sari nach Hause und beginnt mit dem Kochen; seine Frau kommt erst nach ihm nach Hause. Ist das Kochen nicht eine besondere Herausforderung, wenn der Hunger nagt? «Nein – und wenn man einmal aus Zerstreutheit ein Gericht abschmeckt, ist das kein besonders schweres Vergehen, denn das kann beim Kochen unbewusst passieren.»

Wie ist das mit dem Wasser, das beim Schwimmen in den Mund gelangt? «Das ist schlimm, denn man geht ja bewusst ins Bad und weiss, was beim Schwimmen passiert», sagt Cihan Sari. Er geht darum während des Ramadans nie ins Freibad. «Ich hatte meine Ferien in der Türkei, das ist kein grosser Verzicht», sagt er lachend.

Nach der Dämmerung, so um 21 Uhr, ist Essen wieder erlaubt. Zur Iftar, der Mahlzeit nach der Dämmerung, gehen Cihan Sari und seine Frau oft in die Moschee, auch wegen der speziellen Gebete während des Ramadans, der Terahi. «Am Wochenende laden wir Freunde ein und essen mit ihnen», sagt Cihan Sari. Das mache auch diese spezielle Zeit aus: «Im Ramadan sind wir mit Freunden zusammen – es ist eine Zeit der Freude und des Zusammengehörens.» Darum geniesse er die Zeit des Fastenmonats. Ramadan bedeutet Cihan Sari aber auch, seine Beziehung zu Gott zu stärken. Er glaubt auch daran, dass sein Fasten hilft, dass ihm Sünden erlassen werden.

«Jeder lebt, wie er will»

Seine nicht muslimischen Freunde fragten ihn oft, wie er die Fastenzeit aushalte, und meinten, sie könnten das nicht. «Aber eigentlich verschieben wir ja nur die Essenszeiten auf die Nacht, statt tagsüber zu essen», sagt er. Er hat auch muslimische Freunde, die keinen Ramadan halten. Das stört ihn nicht: «Jeder lebt so, wie er das will.»

Bereits jetzt freut sich Sari auf Bairam, das Fest, welches den Fastenmonat abschliesst. «Wir feiern zusammen mit Freunden in der Moschee.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema