Untertitel: Keine «Freiburger» Untersuchung
Autor: Von ARTHUR ZURKINDEN
Einen Bericht des Staatsrates über die Invalidenversicherung (IV) im Kanton Freiburg forderte CVP-Grossrat Georges Emery.
Freiburg in der «orangen Zone»
Eine Studie verlangte er, weil sich Freiburg in der «orangen Zone» befindet, also zu jenen sieben Kantonen gehört, bei denen die Zahl der IV-Rentner überdurchschnittlich zunimmt. «Der Staatsrat sollte den Ursachen nachgehen», sagte er und dachte dabei auch an die Ärzte, welche die Invalididät bestätigen. Seiner Ansicht nach muss ein politischer Wille vorhanden sein, um die Situation zu verbessern und die Probleme nicht der nächsten Generation zu überlassen.
Antworten schon bekannt
Laut Staatsrätin Ruth Lüthi sind die Antworten auf die aufgeworfenen Fragen grösstenteils schon bekannt. Sie wies dabei auf verschiedene Studien hin, welche sich mit dem Problem befassen. Aber auch Gespräche mit den Verantwortlichen im Kanton hätten bereits stattgefunden. Sie verheimlichte dabei nicht, dass eine etwas andere Beurteilung der Fälle durch die Ärzte die stärkere Zunahme im Kanton Freiburg erklären könnte. Massnahmen seien ebenfalls im Rahmen der 4. und 5. IV-Revision vorgesehen.
Mit Ausnahme der CVP und der «Öffnung» äusserten sich die andern Fraktionen gegen eine spezielle Freiburger Studie. «Es muss gehandelt werden, aber vorerst auf Bundesebe- ne», betonte SVP-Sprecher Heinrich Heiter. CSP-Sprecherin Antje Burri-Escher wies auf den Wandel in der Gesellschaft hin, der vermehrt auch mit psychisch Kranken verbunden sei. Laut SP-Sprecherin Antoinette Romanens wird in Freiburg die Sozialhilfe nur als provisorische Massnahme betrachtet, bevor die Menschen an die IV abgeschoben werden.
