Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Zusammenarbeit auf allen Ebenen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zusammenarbeit auf allen Ebenen

Die Spitäler Merlach und Tafers stellen ein gemeinsames Konzept vor

Die stationäre Grundversorgung der 70 000 Einwohner des See- und Sensebezirks soll sichergestellt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, planen die beiden Bezirksspitäler für die Zukunft eine engere Zusammenarbeit.

Von PATRICK HIRSCHI

Mit dem bernischen Münchenwiler haben die Verantwortlichen der Bezirksspitäler Tafers und Merlach einen symbolträchtigen Ort für die Pressekonferenz ausgesucht. Auch die Grossräte der beiden Bezirke sowie die zuständigen Gemeinderäte sind bereits einen Tag zuvor auf diesem «neutralen Terrain» über die zukünftige Zusammenarbeit der beiden Spitäler informiert worden.

Das Konzept dieser bezirksübergreifenden Zusammenarbeit nennt sich «Nordosten». Raphael Kessler, Chefarzt für Innere Medizin in Tafers, informierte über die in seinen Augen bedeutendste Änderung, die aus dieser Zusammenarbeit hervorgeht: So wird in den medizinischen Disziplinen Anästhesie, Orthopädie/Traumatologie sowie Chirurgie zukünftig pro Disziplin je ein Team unter der Verantwortung eines Chefarztes zuständig sein. Diese Teams werden in beiden Spitälern tätig sein. Im Bereich Radiologie wird ein Chefarzt zu je 50 Prozent jeweils in Merlach und in Tafers arbeiten. Die Innere Medizin hingegen bleibt in beiden Spitälern erhalten.

Geriatrie bereits angelaufen

Auch im paramedizinischen Bereich wird zusammengelegt. Für die Anästhesie- und OP-Pflege wird in Zukunft ein einziges Team in beiden Spitälern wirken. Hand in Hand arbeiten beide Häuser auch in den Beratungsangeboten. Das neueste Angebot in Merlach ist die Logopädie und Ergotherapie. Diese beiden Bereiche sollen aber auch in Tafers angeboten werden. Auch für die beiden Spitalapotheken wird zukünftig nur noch ein Team zuständig sein, wie Hubert Schibli, Direktor des Spitals Merlach, erklärt.

Im Seebezirk sind gewisse Neuerungen im Rahmen des neuen Leistungsauftrags für das Spital Merlach bereits umgesetzt. Seit Anfang August ist im vierten Stock, wo vor einem Jahr die Abteilung für Geburten geschlossen wurde, die Geriatrie- und Rehabilitationsabteilung eröffnet worden (die FN berichteten). «Angesichts der demografischen Entwicklung eine zukunftsträchtige Sparte», meint Ernst Lipp, Chefarzt in Merlach. Gerade die Geriatrie erwartet auch Zuweisungen von anderen Spitälern, sogar von hochspezialisierten Zentren wie dem Berner Inselspital, bestätigt Stefan Goetz, Leitender Arzt dieser neugeschaffenen Abteilung, gegenüber den FN.

Auch das psychiatrische Angebot wird in Merlach ausgebaut. In diesem Bereich ist die Zusammenarbeit mit dem Kantonalen Psychiatrischen Spital Marsens vorgesehen. Die grösste Neuerung für das Spital Tafers ist das Angebot der postoperativen Überwachung (siehe Kasten).

Mehrmals wird betont, dass Patienten aus dem See- und Sensebezirk nach wie vor ihr angestammtes Spital aufsuchen können. Tendenziell sei es eher das Spitalpersonal, das gegebenenfalls hin und her pendeln müsse.

Die Notaufnahme bleibt an beiden Orten bestehen. Allenfalls könne aber ein Hausarzt im Seebezirk entscheiden, einen Notfallpatienten bei Bedarf direkt in ein anderes Spital zu schicken. Der Operationssaal in Merlach ist ab Januar 2006 nur noch tagsüber von Montag bis Freitag in Betrieb, wie Hubert Schibli erinnert.

Einschneidend sind die Veränderungen auch auf Direktionsebene. «Angestrebt wird, dass nur noch ein einziger Direktor für beide Spitäler zuständig sein wird», sagt Siegfried Walser, Präsident des Bezirksspitals See. Für operative Angelegenheiten werde ein Ausschuss aus beiden Spitalvorständen gebildet.

Bis Mitte nächsten Jahres soll das Konzept grösstenteils umgesetzt sein. Wie Raphael Kessler vorrechnet, werden die beiden Spitäler danach rund 272 Stelleneinheiten anbieten – was einer Zunahme von etwa zehn Einheiten entspricht. Zwar können durch die Zusammenarbeit an sich Stellen eingespart werden. Weil jedoch der Kanton für beide Spitäler neue Leistungsaufträge vorsieht, sei auch zusätzliches Personal nötig.

Investitionsbedarf in Merlach

Bereits existiert ein Budget für das Jahr 2006. Es sieht bei einem Betriebsaufwand von knapp 44 Millionen Franken einen Kostenüberschuss von gut 19 Millionen vor. Es wird eine Bettenbelegung von 89 Prozent erwartet.

Vor allem in Merlach stehen gemäss Hubert Schibli noch einige Investitionen bevor. Etwa 200 000 Franken werden für die neue Geriatrieabteilung veranschlagt. Etwa 1,7 Millionen Franken kommt die vorübergehende Auslagerung der paramedizinischen Dienste in einen Pavillon zu stehen. Für mittelfristige Erweiterungen rechnet Schibli mit rund 20 Millionen. Das entspreche etwa den Investitionskrediten für die Spitäler von Estavayer und Billens, fügt er hinzu.

Dass die beiden Spitäler miteinander zusammenarbeiten, ist auch auf die bevorstehende Kantonalisierung der Spitalversorgung zurückzuführen, die der Staatsrat ab Januar 2007 ins Auge fasst. Diese sieht ein kantonales Spitalnetz unter einer Verwaltung vor. «Wir wollen nicht, dass dann eine neue Behörde bestimmt, was der Nordosten zu tun und zu lassen habe», sagt Josef Boschung, Präsident des Spitals für den Sensebezirk. Diesen Freitag wird der Staatsrat übrigens genauer über die Kantonalisierung informieren.

Warum die Spitäler sich nicht für eine Fusion entschieden haben, erklärt Siegfried Walser, Präsident des Bezirksspitals See: «Angesichts der bevorstehenden Kantonalisierung sollen die politischen Verbände vorderhand noch nicht tangiert werden.» Somit werden also auch nach der Umsetzung des Konzepts die Verbandsgemeinden der beiden Bezirke unab-
hängig voneinander über «ihr» Spital entscheiden.
Ein Fragezeichen bleibt bei der hängigen Einsprache des Krankenkassenverbandes Santésuisse zur kantonalen Spitalliste. Ein allfälliger Entscheid des Bundesrates zu Gunsten der Santésuisse hätte Konsequenzen auf die Spitalplanung des Kantons Freiburg und somit auch auf das Konzept «Nordosten». Doch Siegfried Walser gibt sich siegessicher: «Unser Konzept ist günstiger, effizienter und kundenfreundlicher als alle anderen.»
Zusammenarbeit
wird begrüsst

Gesundheitsdirektorin Ruth Lüthi sieht im «Konzept Nordosten» ein Zeichen dafür, dass die Spitäler von Merlach und Tafers konkret zusammenarbeiten wollen, und begrüsst die Initiative. Sie habe das Konzept noch nicht im Detail studiert, doch es enthalte viele gute und konstruktive Vorschläge, erklärte die Staatsratspräsidentin gestern. Sie weist aber darauf hin, dass das «Konzept Nordosten» sicher nicht genehmigt werde, bevor der Rekurs gegen die kantonale Spitalliste genehmigt sei. Santésuisse hat unter anderem gegen den Leistungsauftrag rekurriert, den der Staatsrat für das Spital Merlach vorgesehen hat.

Die Gesundheitsdirektorin sieht keinen Widerspruch zwischen dem geplanten kantonalen Spitalnetz und dem «Konzept Nordosten». Sie findet es richtig, dass die beiden Spitäler einen Vorschlag ausarbeiten, wie die zukünftige Zusammenarbeit aussehen soll. Das Konzept müsse aber kompatibel mit der kantonalen Spitalplanung sein. Ins Spitalnetz könnten einzelne Spitäler oder auch Spitalverbände aufgenommen werden. ja
Neues Angebot:
Überwachungsstation

Das Spital Tafers will bei der Gesundheitsdirektion den Antrag für die Einrichtung einer Überwachungsstation IMCU stellen. Es handelt sich dabei um ein Angebot, bei welchem Patienten rund um die Uhr von spezialisiertem P

Meistgelesen

Mehr zum Thema