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2200 neue Lehrverträge

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2200 neue Lehrverträge

Viele Jugendliche fangen nächste Woche im Kanton Freiburg eine Lehre an – Einige suchen noch eine Stelle

Über 2000 junge Leute nehmen im Kanton Freiburg am 26. August eine Berufslehre oder eine auf eine Lehre vorbereitende Ausbildung in Angriff. Etwa 50 OS-Abgänger sind noch auf der Suche nach einer Lehrstelle.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Die Internet-Plattform www.berufsberatung.ch führt für den Kanton Freiburg zurzeit noch 135 freie Lehrstellen auf. Das sind deutlich weniger als im vergangenen Jahr um die gleiche Zeit. Wie Marc Chassot, Dienstchef des kantonalen Amtes für Berufsberatung und Erwachsenenbildung, präzisiert, hängt dies aber vor allem damit zusammen, dass man die Zahlen heuer genauer erhoben hat.

Tatsache ist, dass die freien Lehrstellen nicht unbedingt der Nachfrage jener Jugendlichen entsprechen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen. Wie schon in den vergangenen Jahren sind im Bau- und im Gastgewerbe noch überdurchschnittlich viele Stellen zu vergeben. Diese Berufe hätten bei den Jungen nach wie vor ein schlechtes Image, erklärt Fritz Winkelmann, Dienstchef des kantonalen Amtes für Berufsbildung. Beliebt seien demgegenüber etwa die Ausbildungen zum Polymechaniker, zum Bauzeichner, zum Automatiker oder zum Informatiker.

Praktikumsangebot wenig genutzt

Um auch die weniger angesehenen Berufe aufzuwerten, hat das Amt für Berufsberatung diesen Sommer die Aktion «Praktikum und Job» lanciert. Die Idee bestand darin, im Bau- und Hotelleriebereich einwöchige Praktika zu vermitteln, die bei Bedarf auch in einen mehrwöchigen Sommerjob münden konnten. Das Echo auf das neue Angebot war laut Marc Chassot aber gering: Von etwa 40 Praktikumsplätzen konnten nur gerade sieben besetzt werden.

Mehr Erfolg hatte die Einführung einer Telefon-Hotline, bei der Jugendliche auf Lehrstellensuche individuelle Hilfe erhalten. Mehr als 170 Anrufe sind bisher eingegangen, und fast 60 Jugendliche wurden persönlich betreut. Der Telefondienst wird zu zwei Dritteln vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie finanziert. Die Linie ist noch bis Ende August in Betrieb (026 305 42 01).

Anzahl Lehrverträge stabil

Zwischen 46 und 47 Prozent aller OS-Abgänger entscheiden sich jedes Jahr dafür, eine Berufsausbildung anzufangen. Diese Zahl sei in den vergangenen Jahren bemerkenswert stabil geblieben, so Chassot. Nach wie vor würden mehr junge Männer als Frauen und mehr Deutsch- als Welschschweizer eine Lehre in Angriff nehmen.

Über 2200 neue Lehrverträge wurden 2004 bereits abgeschlossen. Das sind 300 mehr als im Vorjahr. Allerdings wurden dieses Jahr auch die Verträge im Rahmen der «Brücken zur Lehre» (siehe Kasten) mitgezählt. Rechne man ohne diese Verträge, so sei die Zahl in etwa stabil geblieben, hält Fritz Winkelmann fest.
Bei den «Brücken zur Lehre», also den Angeboten zur Vorbereitung einer beruflichen Grundbildung, ist vor allem bei den so genannten Motivationssemestern eine starke Zunahme zu verzeichnen: 2003 haben daran 129 Jugendliche teilgenommen; Mitte Juli 2004 waren bereits 198 eingeschrieben.

Schulentlassene im Wartesaal

Dass die Möglichkeit eines Motivationssemesters immer häufiger genutzt wird, ist für Winkelmann und Chassot nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Zwar sei es wichtig, dass Jugendliche mit schulischen Lücken und mangelnden Vorstellungen über ihre berufliche Zukunft auf diese Weise aufgefangen würden. Im Gegensatz zu einer praktischen Ausbildung, einer Vorlehre oder einer Anlehre sei ein Motivationssemester aber keine endgültige Lösung. «Es ist eine Art Wartesaal», sagt Marc Chassot, der diesen Weg denn auch erst dann empfiehlt, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Keine Arbeit für 15-Jährige

Man dürfe die Situation nicht dramatisieren, so Chassot. Wenn man aber den Jugendlichen zuhöre, merke man schon, dass sie immer mehr Schwierigkeiten hätten, eine Lehrstelle zu finden.

Dies hat gemäss Fritz Winkelmann nicht nur mit dem mangelnden Angebot in gewissen Berufssparten zu tun. Mit dem Inkrafttreten des neuen schweizerischen Berufsbildungsgesetzes am 1. Januar 2004 seien in vielen Berufen auch die Anforderungen gestiegen. Ein weiteres Problem sei die Entwicklung einzelner Berufe: «Es gibt Arbeitgeber, die für 15-jährige OS-Abgänger schlicht keine angemessene Arbeit mehr haben.»
«Brücken zur Lehre»

Im neuen schweizerischen Berufsbildungsgesetz, das Anfang 2004 in Kraft getreten ist, wird die so genannte «Vorbereitung zur beruflichen Grundbildung» einheitlich geregelt. Ziel ist, jenen Jugendlichen zu helfen, die nach der obligatorischen Schulzeit Schwierigkeiten mit dem Einstieg in die Berufswelt haben. Die Angebote sind praxisorientiert und wenden sich an Schulabgänger mit schulischen, sozialen oder sprachlichen Problemen.

Individuelle Möglichkeiten

Im Kanton Freiburg besteht bei den «Brücken zur Lehre» folgende Auswahl:
l Integrationskurs: Er wendet sich an fremdsprachige Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren, die ihre Deutschkenntnisse verbessern wollen. Daneben wird auch Mathematik unterrichtet. In den Werkstätten des kantonalen Berufsbildungszentrums erhalten die Schüler erste Einblicke in die Berufswelt.
l Berufliche Vorbildung: In einem zusätzlichen Ausbildungsjahr können Schulentlassene fehlende Kenntnisse in Deutsch und Mathematik aufarbeiten, Arbeitstechniken üben und ihre Persönlichkeit entwickeln.
l Vorkurs und Motivationssemester: Dieses Angebot richtet sich an Jugendliche, die am Ende ihrer Schulzeit noch keine konkreten Vorstellungen über ihre berufliche Zukunft haben. In einem theoretischen (Vorkurs) und einem praktischen (Motivationssemester) Ausbildungsteil gewinnen sie Selbstvertrauen und lernen ihre Möglichkeiten kennen.
l Vorlehre: Hier können junge Leute, die bereits einen Beruf gewählt und einen Vorlehrvertrag in der Tasche haben, schulische Lücken in Deutsch und Mathematik schliessen.
l Praktische Ausbildung: Sie richtet sich an Absolventen einer Anlehre, die sich auf den praktischen Teil der Abschlussprüfung gemäss Ausbildungsreglement ihres jeweiligen Berufes vorbereiten wollen. cs

Weitere Informationen beim Amt für Berufsbildung, Hinter den Ringmauern (Derrière-les-Remparts) 1, Freiburg. Telefon 026 305 25 00.
Bald Dutzende neuer Lehrstellen?

Im Kanton Freiburg gibt es rund 11 000 Unternehmen, die die strukturellen und personellen Voraussetzungen erfüllen, Lehrlinge auszubilden. Nur 3500 davon verfügen aber über eine entsprechende Bewilligung und gar nur 2200 beschäftigen im Moment tatsächlich einen oder mehrere Lehrlinge.

Aufgrund eines Postulats der Grossrätinnen Christine Bulliard (CVP Flamatt) und Madeleine Genoud-Page (CSP Freiburg) hat das Amt für Berufsbildung 34 000 Freiburger Betriebe untersucht, um das vorhandene Potenzial für die Berufsbildung besser auszuschöpfen. Jenen Arbeitgebern, die bisher keine Lehrlinge ausbilden, obwohl sie die Möglichkeiten dazu hätten, wurde dabei auch die Frage gestellt, ob sie dies künftig ändern möchten. Zu den Interessierten nehm

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