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Philippe Furrers Powerplay in der Wirtschaftswelt

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Seit zwei Wochen ist Philippe Furrers Hockey-Karriere zu Ende. Nun blickt der Murtner auf prägende Momente zurück, und er verrät seine Zukunftspläne.

So wie Philippe Furrer am 6. Februar beim Match der Gottéron- und SCB-Legenden in Murten den entscheidenden Penalty versenkte, so entschied er am 30. März um 00:24 Uhr morgens auch die Playoff-Partie gegen Lausanne: mit einer feinen Täuschung und dem Abschluss backhand am Torhüter vorbei.

Seine Heldentat habe sich wohl bereits beim Plauschmatch angedeutet, sagte er und lacht: «Als auf der Murtner Eisbahn Kevin Lötscher seinen Penalty verschoss, wollte ich das Spiel unbedingt beenden. Auch gegen Lausanne hatte ich nach 104 Minuten das Gefühl, es sei jetzt genug.»

Der Playoff-Treffer war das letzte Tor, das Philippe Furrer in seiner über 20-jährigen Karriere als Eishockey-Profi erzielte. Es hatte die Serie gegen Lausanne in entscheidende Bahnen gelenkt, brachte das Heimstadion zum Explodieren und sorgte für pure Freude in den Augen von Furrers Mitspielern. Dieser letzte Höhepunkt gehört zu den Top-3-Momenten seiner Karriere, wie der 36-Jährige sagt. Ein Overtime-Goal war ihm mit Lugano zum Finaleinzug gegen den SC Bern gelungen, und ein weiteres Tor schoss er im Dress der Mutzen, um sich als Quali-Achter für das Halbfinale zu qualifizieren.

Letzter Sieg von Philippe Furrer (l.) im Gottéron-Dress: Am 2. April 2022 lacht er an der Seite von Daniel Brodin nach dem Halbfinaleinzug in die Kamera.
Alain Wicht

Viele Tore erzielte der nun in Murten wohnhafte Berner in seiner Karriere nicht. «Ich war nie der Goalgetter», sagt er. Im Schnitt waren es etwa drei Tore pro Saison, einmal gar sechs. Trotzdem bezeichnet ihn Wikipedia als «Offensiv-Verteidiger». «Das kommt wohl daher, dass ich einen guten ersten Pass spiele und oft im Powerplay eingesetzt wurde.»

Bekanntheit im Nationalteam

Diese Qualitäten verhalfen ihm zur Nomination ins Nationalkader für die WM 2008 in Kanada. Und auch da erzielte Furrer ein Tor. Nein, nicht das Tor, auf das er immer wieder angesprochen wird, sondern sein einziges Nationalmannschaftstor: gegen Dänemark. «Ein Flatterschuss», wie er anmerkt.

Doch natürlich gehört zu Furrers Biografie das spektakuläre Eigentor im Viertelfinal gegen Russland, als er nach einem Bully mit einem Slapshot seinen Goalie Martin Gerber bezwang. Er habe keinesfalls nicht mehr gewusst, auf welcher Seite das gegnerische Tor stand, versichert er. Aber es sei die dritte Wiederholung des Bullys gewesen, den Kopf hatte er unten, mit dem Schlittschuh etwas verkantet, und als er wie abgesprochen hinter dem Tor durchspielen wollte, war das Visier falsch eingestellt. «Marc Reichert wartet noch jetzt auf der blauen Linie.»

Ein enttäuschter Philippe Furrer (54) nach der Niederlage im WM-Final 2013 gegen Schweden.
Keystone/a

Vergessen geht, dass in jenem Spiel ein zweiter Schweizer Verteidiger mit der Hand den Puck ins eigene Tor wischte: Raphael Diaz. «Die Russen hatten zwei Mal auf unser Tor geschossen, und sie führten schon 3:0», erinnert er sich. Hätte er gewünscht, dieses Eigentor wäre nie passiert? «Nein. Ich nahm es mit Humor. Wir hatten ja keine Chance in jenem Spiel, verloren mit 0:6.» Bis heute sei jene russische Mannschaft wohl die stärkste Mannschaft gewesen, gegen die er je gespielt hat.

Crosby im Stile Furrers

Mit der Nationalmannschaft sollte Furrer dann die eindrücklichsten Erlebnisse gehabt haben, blickt er zurück. Da ist die Silbermedaille an den Weltmeisterschaften 2013 von Stockholm. «Was da innerhalb des Teams entstanden war, erlebt man selten. Es begann einfach ineinanderzugreifen, und so gewannen wir neun Spiele hintereinander. Das war jenseits.» Wie der sportliche Erfolg auf das Land überschwappte, merkten Furrer und seine Nati-Kameraden beim Empfang am Flughafen Zürich.

Als «Riesen-Erlebnis» bezeichnet Furrer die Olympischen Spiele 2010 in Vancouver. «Bei der Erinnerung daran läuft es mir noch heute kalt den Rücken hinunter. Wir spielten im Mutterland des Eishockeys gegen die Besten der Welt», sagt er. In der Vorrunde spielte die Schweiz gegen den späteren Olympiasieger Kanada. Auf das 2:2 nach Verlängerung versenkte Superstar Sidney Crosby in Furrer-Manier den entscheidenden Penalty.

Der Arzt rät zu Bewegung

Doch seit dem 14. April und dem Out gegen die ZSC Lions im Hallenstadion ist Philippe Furrers aktive Karriere vorbei. Dass es ein spezieller Moment war, realisierte er, als seine Mitspieler beim Verlassen des Eises für ihn Spalier standen und ihn seine Frau und die drei Töchter mit Tränen in den Augen empfingen. Seine Frau habe einen engen Bezug zum Eishockey gehabt, so Furrer. Und die Kinder hätten sich gewünscht, dass er das Eis mit einem Pokal verlässt.

Seither hat Furrer die Schlittschuhe nie mehr angezogen. «So, wie es gekommen ist, bin ich dankbar und zufrieden.» Dass es fertig ist, werde er wohl richtig merken, wenn er sich nicht mehr im Sommertraining quälen muss. «Für meinen Körper ist es das Beste. Er schreit förmlich nach Ruhe.» Eben noch sei er beim Sportarzt gewesen und habe ein «Debriefing» gemacht. Der Arzt habe ihm ein gutes Zeugnis ausgestellt und als Tipp auf den Weg gegeben, er solle künftig im Büro öfters mal aufstehen.

Gottéron-Verteidiger Philippe Furrer machte sich schon 2020 nach einer Gehirnerschütterung Rücktrittsgedanken.
Keystone/a

Dass es auch ganz anders hätte sein können, weiss Philippe Furrer aufgrund seiner letzten Gehirnerschütterung, als gar ein vorzeitiges Karriereende drohte. «Es ist eine der schlimmsten Verletzungen, weil sie sich auch auf das Privatleben auswirkt», sagt er nachdenklich. «Bei dieser Verletzung bist du plötzlich zum Nichtstun verdammt.» Damals habe er sich kaum mehr mit den Kindern abgegeben und keine Mails oder SMS mehr beantworten können. Letztlich hatte dies gar den jetzigen Übergang in die Privatwirtschaft gefährdet.

Gefallen an Immobilien

Nach einer Abschiedsgala im Juni im Berner Kursaal wird dieser Schritt am 1. Juli offiziell. Dann wird Philippe Furrer als Inhaber und Leiter Akquisition für die Region Bern und Seeland bei der Immoseeker AG in Murten beginnen. «Wir sind stark im Verkauf von Liegenschaften: von der Wohnung bis zum Schloss», umschreibt Furrer sein künftiges Tätigkeitsfeld. Durch seine häufigen Kontakte zu Architekten entwickelt er auch ganz gerne Immobilienprojekte.

Philippe Furrer wird künftig in der Immobilienbranche arbeiten.
Alain Wicht/a

Der ehemalige Sportgymnasiast hat später die Innenarchitektur entdeckt: «2008 durfte ich in Kerzers ein Haus mit den Murtner TKS Architekten erstellen. Ich habe alles mit dem Architekten selbst entwickelt», blickt er zurück. Daraus entstanden eine Freundschaft und ein siebenjähriges Praktikum neben dem Eishockey. Furrer sagt, er habe sich in Burgdorf und in Freiburg für ein Architektur-Studium interessiert. An beiden Orten sei dies aber nicht mit dem Hockey vereinbar gewesen. Seinen begonnenen Bachelor in Business Administration will er in den nächsten Jahren noch beenden.

Das Haus in Kerzers hat er später über die Firma Immoseeker verkauft; dieser Kontakt hat ihm die Türe zur Immobilienbranche geöffnet und ihn fasziniert: «Mit Immobilien kann man gleichzeitig den Käufer und den Verkäufer glücklich machen.» 

Hockey als Lebensschule

Leute glücklich zu machen, sei ihm schon im Sport ein Antrieb gewesen. Das Hockey als Lebensschule habe ihn Selbstständigkeit, Disziplin und Qualitätsdenken gelehrt. Auch den Konkurrenzkampf und den Umgang mit Niederlagen kenne er vom Sport her. Zudem bezeichnet sich Furrer als jemanden, der gerne Projekte anpackt: «Für mich war im Eishockey jede Saison wie ein neues Projekt.»

Zudem hat Furrer mit seinem Bruder das Start-up tp brothers für den Online-Verkauf von hochwertigen Herren-Unterhosen gegründet und mit Marco Plaen das Lebensmittelgeschäft Konsum mit Fokus auf regionale Produkte aufgebaut.

Obwohl er die Schlittschuhe an den Nagel gehängt hat, will Philippe Furrer (l.)  auch bei der nächsten Ausgabe des Freundschaftsspiels «Oldies but Goldies» auflaufen.
Corinne Aeberhard/a

Überhaupt verfügt Furrer, der am liebsten mit seinem Vornamen angesprochen wird, über ein gutes Beziehungsnetz in der Region. «Murten vereint alles, was ich immer gesucht habe.» So schätzt er es, in einer Sackgasse eines Quartiers zu leben, in dem es rund 90 Kinder gibt. Gerne wohnt er den traditionellen Anlässen wie der Fastnacht und der Solennität bei, und er liebt es, auf dem See zu böötle.

Die Schlittschuhe will er nächstes Jahr beim Legenden-Match «Oldies but Goldies» wieder schnüren. Im Gottéron- oder im SCB-Dress? «Das wird sich noch weisen; wohl dort, wo ich eingeteilt werde», sagt er.

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