Andrej Kurkow siedelt seinen Roman «Graue Bienen» im Frontgebiet zwischen der ukrainischen Armee und den prorussischen Separatisten in der Nähe von Donezk an. Seit drei Jahren herrscht Krieg. Fast alle Einwohner haben das Dorf verlassen. Doch der Bienenzüchter Sergej ist geblieben. Ihn interessiert nur das Wohlergehen seiner Bienen.
«Graue Bienen» ist ein pazifistischer Roman. Es geht um die Sinnlosigkeit des Kriegs, um die universale Flüchtlingsfrage: Wo bin ich fremd, wo ist mein Zuhause. Mit trockener Lakonie erzählt er aus der Perspektive des kleinen Mannes, der im Weltgeschehen nichts zu melden hat. Der Autor zeigt sein Talent, die Natur in poetischen Beschreibungen erklingen zu lassen: die Stille des Winters, den sanften Windhauch des Sommers, das Summen glücklicher, gesunder Bienen.
Andrej Kurkow: «Graue Bienen». Diogenes Verlag 2019, aus dem Russischen von Johanna Marx und Sabine Grebing.
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