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Marc Abplanalp: «Zu Beginn der Saison litten wir an einer Wahrnehmungsverzerrung»

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Nach 20 Jahren bei Gottéron spielt Marc Abplanalp seit Anfang Saison bei Düdingen. Im Interview erklärt er, wie er das erlebt und warum die Bulls immer besser in Fahrt kommen.

Nach schwachem Start haben sich die Düdingen Bulls in der Mysports League zuletzt deutlich gesteigert. Aus den vergangenen sieben Spielen resultierte bloss eine einzige Niederlage in der regulären Spielzeit – gegen Leader Dübendorf. Mit den Partien am Mittwoch in Lyss und am Samstag zu Hause gegen Arosa stehen diese Woche zwei wegweisende Spiele gegen Gegner an, die nur drei beziehungsweise zwei Punkte mehr auf dem Konto haben als die Sensler.

Wichtiger Eckpfeiler im Team der Bulls ist Marc Abplanalp. Der langjährige Gottéron-Verteidiger führt Düdingen gleich in seiner ersten Saison als Captain an. Der 37-Jährige steht in jedem Spiel erwartungsgemäss oft und lange auf dem Eis und hat nach zwölf Spielen ein Tor und vier Assists auf seinem Konto.

Marc Abplanalp, wie geht es Ihnen in Ihrem neuen Leben?

Grundsätzlich sehr gut. Ich denke, der Übergang vom Profieishockey ins normale Berufsleben mit Eishockey als Hobby ist mir ganz gut gelungen. Das ist nicht selbstverständlich, ich bin in den letzten Monaten oft gefragt worden, ob ich in ein Loch gefallen sei.

Und? Sind Sie das?

Nein, das ist nie passiert. Sicher auch, weil ich eben weiterhin Eishockey spiele. Im Sommer trainierte ich so wie sonst auch. Und auch das Garderobenleben habe ich weiterhin. Ich habe eine Megafreude am Eishockey. Nicht, dass ich davor keine Freude gehabt hätte, aber den Sport als Hobby zu betreiben, ist noch einmal etwas anderes.

Was Sie vorher mit einem tieferen Pensum nebenberuflich waren, sind Sie nun hauptberuflich: Lehrer an der Berufsschule. Wie haben Sie da den Übergang erlebt?

Sehr positiv. Dass ich das System und die Abläufe bereits gekannt habe, machte den Übergang sicher viel einfacher, als wenn ich von null auf hundert hätte starten müssen. Aber klar, eine gewisse Angewöhnungszeit benötigt man schon. Früher war beispielsweise der Aufwand fürs Korrigieren recht klein, jetzt unterrichte ich in fünf Klassen Allgemeinbildung, was doch einen ziemlichen Korrekturaufwand mit sich bringt.

Gibt es Momente, in denen Sie das Profieishockey vermissen?

Nein, ich bin wirklich grad sehr zufrieden mit meinem Leben.

Nicht einmal wenn Sie sehen, dass Ihre ehemaligen Teamkollegen auf Rang zwei stehen?

Überhaupt nicht, ich habe mich sehr über ihre Superserie gefreut. Ich habe noch immer Kontakt zu den Spielern, wir treffen uns manchmal zum Mittagessen. Aber ich vermisse den Profisport nicht. Erst recht nicht den Druck, der ständig auf einem lastet. Der wird ja durch eine starke Serie und eine gute Klassierung in der Tabelle keineswegs kleiner. Für Profis ist Leistungsdruck allgegenwärtig, du musst immer liefern, eine Pause liegt nicht drin. Ich will nicht sagen, dass man als Amateur nicht ebenfalls immer alles geben muss, aber es ist halt doch etwas anderes – ein Hobby eben.

Mit den Düdingen Bulls spielen Sie nun auf dritthöchster Stufe. Hat Sie in der Mysports League etwas überrascht?

Nicht wirklich, ich konnte mich nach meinem Rücktritt vom Profisport gut darauf einstellen, dass das Niveau nun ein anderes sein wird, dass es Sachen gibt, die nicht so laufen wie in der National League.

Was zum Beispiel?

Da gibt es sehr viele kleine Dinge. Das Trikot und die Stulpen holst du dir im Nebenraum selbst, da hängt nicht einfach alles schön an deinem Platz in der Garderobe. Am Morgen vor den Spielen ist man natürlich auch nicht für ein Warm-up auf dem Eis, zudem gibt es Tage ohne Training, den Dienstag zum Beispiel. Es brauchte für mich deshalb eine gewisse Angewöhnungszeit, um etwa in Mittwochspielen sofort bereit zu sein und von Anfang an in die Partie zu finden.

Hat sich Ihre Spielweise in der neuen Liga verändert?

Man passt sich zwangsläufig ein wenig ans Niveau an, das ist schwierig zu verhindern. Man hat schliesslich mehr Zeit, also nimmt man sich diese Zeit plötzlich auch. Zumal auch möglich ist, dass ein Mitspieler gar nicht bereit ist, wenn man zu schnell denkt und spielt. Der Nachteil davon, sich viel Zeit zu nehmen, ist allerdings, dass man dann beginnt, komplizierte Dinge zu machen. Wenn man keine Zeit hat, trifft man oft die einfachen, intuitiv richtigen Entscheide.

Wie sind Sie zufrieden mit Ihren ersten zwölf Spielen für die Bulls?

Nicht unzufrieden, aber auch nicht komplett zufrieden. Ich möchte noch ein bisschen mehr Einfluss auf den Spielausgang nehmen, meinen Beitrag leisten, dass knappe Spiele auf unsere Seite kippen. In einem verlorenen Shootout zum Beispiel verschoss ich meinen Penalty, solche kleinen Dinge kann ich sicher noch besser machen.

Erhoffen Sie sich mehr Skorerpunkte?

Manchmal haben wir Mühe mit Toreschiessen. Da würde ich gerne helfen, aber man kann es nicht erzwingen. Es bringt auch nichts, wenn ich ständig nach vorne stürme und dann hinten fehle.

Mit zwei Punkten aus den ersten fünf Spielen ist die Mannschaft sehr schlecht in die Saison gestartet. Seither hat Düdingen in sieben Spielen viermal gewonnen und einzig gegen Leader Dübendorf in der regulären Spielzeit verloren. Was ist der Grund für diese positive Entwicklung?

Zu Beginn der Saison litten wir an einer Wahrnehmungsverzerrung. Vor allem teamintern stimmten die Zielsetzung und die Selbsteinschätzung nicht damit überein, wo wir wirklich standen. Wir spielten eine gute Vorbereitung und schätzten uns wohl etwas gar stark ein. Entsprechend locker gingen wir die ersten Partien an. Vor allem in den ersten zwei Spielen wurde uns mit zwei hohen Niederlagen aber sofort aufgezeigt, dass wir uns jeden Punkt hart erarbeiten müssen. Wir haben uns teamintern ausgesprochen und befinden uns seither auf dem richtigen Weg. Jeder macht auf dem Eis seinen Job, das, was es braucht, um für das Team die Chancen auf den Sieg zu erhöhen. Das hat dazu geführt, dass wir nun deutlich mehr Punkte holen.

Dann liegt für Düdingen in dieser Saison die erstmalige Qualifikation für die Playoffs der Mysports League drin?

Allemal! Wenn alle am gleichen Strick ziehen, bin ich sehr zuversichtlich. Aber wir werden das nicht locker schaffen, wir werden auch nicht einen Platz in den Top 3 belegen. Wir müssen immer alles geben, lieber 110 als 100 Prozent – wenn wir das tun, dann werden wir in der Tabelle weiter nach oben klettern.

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