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Christian Dubé und die emotionale Diskussion um seine Zukunft

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«In Freiburg wird immer sehr emotional reagiert», ist Trainer Christian Dubé enttäuscht von seinen Kritikern. Sportchef Gerd Zenhäusern will derweil ganz sachlich alles gründlich analysieren – auch die Arbeit des Trainerstaffs.

Christian Dubé hat keine schönen Tage hinter sich. Da war zuerst das Ausscheiden am Mittwoch im Halbfinal gegen Lausanne, über das er auch am Samstagnachmittag, als die wichtigsten Exponenten des Clubs den Medien erstmals ausführlich Red und Antwort standen, immer noch «sehr enttäuscht» war. Und da war auch das Echo in den Medien, wo vielerorts – mal mehr, mal weniger – explizit infrage gestellt wurde, ob er noch der richtige Mann an der Bande ist.

Dubé gehört nicht zu den Personen, die sagen, sie würden nicht lesen, was über sie geschrieben wird. Er hat die Kommentare gelesen und kann, darauf angesprochen, im Gespräch mit den FN seine Verwunderung und Enttäuschung darüber nicht verbergen. «Ich verstehe es, aber es ist nicht professionell. In Freiburg wird immer sehr emotional reagiert.» Man dürfe nicht vergessen, dass noch einige Spieler im Team seien, die erst einmal lernen müssten, zu gewinnen. «Das ist leider die Realität.» Ein solches Scheitern wie gegen Lausanne werde helfen, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen.

«Ich liebe Freiburg»

Er hinterfrage auch seine eigenen Auftritte ständig, es gebe stets Dinge, die er besser machen könne. «Aber ich bin immer mit vollem Einsatz dabei und versuche, das Maximum herauszuholen. Ich mache dabei Fehler, das ist klar, aber es gibt nicht wenige Spieler, die auch wegen des Staffs bei Gottéron so gut funktionieren.» Trainerdebatten aus den Emotionen heraus zu führen, sei nicht richtig.

Noch hat Dubé ein Jahr Vertrag. Hat der 46-Jährige, der seit 2011 im Club ist, zunächst als Spieler, dann als Sportchef und seit 2019 als Trainer, überhaupt Lust, bei Gottéron zu bleiben? Oder hat er die Nase voll von Freiburg? «Nein, ich liebe Freiburg. Natürlich sind wir alle nur Menschen, haben Familien – wenn du dann in den Medien andauernd auf die Kappe kriegst, kannst du mal die Nase voll haben, aber das sind jeweils nur Momentaufnahmen.»

Dubé würde gerne länger bleiben

Grundsätzlich sei er immer noch positiv. «Ich versuche seit zehn Jahren, hier etwas auf die Beine zu stellen. Wir haben zuletzt klar an Stabilität gewonnen, nicht viele Teams können von sich sagen, dass sie in den letzten drei Jahren zweimal im Halbfinal waren. Nun haben wir immer mehr auch das Budget, um langsam, aber sicher ganz oben mitzuspielen.» Er sei nicht bereit, alles schlechtzureden, auch in dieser Saison nicht. «Es war nicht alles für die Tonne. Wir spielten eine Rekordqualifikation. War der zweite Rang womöglich zu gut? Vielleicht. Einige Spieler performten aussergewöhnlich, das hat riesige Erwartungen geweckt. Womöglich hätten wir jetzt eine andere Diskussion, wenn wir die Regular Season auf Rang vier abgeschlossen hätten.»

Christian Dubé nach einer der enttäuschenden Halbfinalniederlagen.
Bild: Keystone

Für Dubé ist deshalb klar: «Ob ich mich auch in Zukunft bei Freiburg sehe? Absolut! Ich mag den Club, habe ein Haus hier, meine Familie ist hier zu Hause.» Letztlich habe er jedoch keine Kontrolle darüber, ob der Club weiter mit ihm arbeiten wolle. «Aber ich bin trotz der Enttäuschung über das Halbfinal-Out positiv, wir machen vieles richtig, und Gottéron ist weiter auf dem aufsteigenden Ast. Wir werden nun intern alles analysieren, ich habe aber das Gefühl, dass innerhalb des Clubs grundsätzlich das gleiche positive Gefühl herrscht.»

Zenhäusern: «Analyse wird tiefgründiger»

Ganz so positiv klang es ein paar Meter weiter bei Dubés Chef nicht. «Nach so einer Saison im Halbfinal mit 1:4 auszuscheiden, ist schwierig zu akzeptieren. Ich habe das Gefühl, dass wir zu mehr fähig gewesen wären, die Mannschaft war ausgeglichen besetzt und hatte genug Routine», sagte Sportdirektor Gerd Zenhäusern. In seiner Analyse will er tiefer gehen, als nur die vier verlorenen Spiele zum Schluss zu analysieren. «Es geht darum, herauszufinden, warum wir in den Halbfinals zweimal keinen Schritt weitergekommen sind.»

Gerd Zenhäusern: «Ich hoffe, die Spieler sind ehrlich.»
Bild: Keystone

Die Einzelgespräche haben bereits begonnen und gehen nächste Woche weiter. Die Spieler sprechen sowohl mit Zenhäusern als auch mit dem Trainerstaff. Danach führen der Trainerstaff und Zenhäusern Gespräche miteinander. «Dadurch wird die Analyse tiefgründiger als in den letzten Jahren, als Trainer und Sportchef die gleiche Person waren», sagt Zenhäusern. «Ich hoffe, die Spieler sind ehrlich, nur so kommen wir weiter. Sonst gibt es nur ein Blabla, und wir bleiben in der Komfortzone. Dort müssen wir aber raus, um in Zukunft besser zu sein.» Er sei gespannt, wie sehr die Spieler sich selbst für das Scheitern verantwortlich machen würden oder inwiefern sie auch Sachen ansprechen werden, die beim Trainerstaff oder auch beim Sportchef nicht richtig laufen.

Playoff-Eishockey ist mehr als ein Spielstil

Letztlich gilt es, der Frage auf den Grund zu gehen, warum Gottéron mit den Playoffs auf Kriegsfuss steht. «Man spricht viel von Playoff-Eishockey. Das ist aber nicht nur ein Stil, dazu gehört vor allem auch, dass alle ihren Teil beitragen. Dass ab und zu jemand Tore schiesst, der das sonst nicht unbedingt tut und so in die Bresche springt, wenn die üblichen Offensivcracks mal nicht abliefern.» Das habe bei Gottéron nicht gut funktioniert, sagt Zenhäusern.

Aber sind das nicht bloss mangelnde offensive Fähigkeiten in den hinteren Mannschaftsreihen? «Das müssen wir nun analysieren. Vielleicht ist es das ganze Paket, das anders aufgegleist werden muss. Wir müssen mit den Spielern arbeiten, müssen ihnen das Vertrauen geben – und sie müssen dieses Vertrauen dann zurückzahlen.»

Apropos Vertrauen: Ist zumindest sicher, dass Christian Dubé im September als Trainer in sein letztes Vertragsjahr startet? «Wir nehmen Etappe für Etappe, nun folgen erst einmal die Gespräche. Aber im Moment gehe ich davon aus, dass im September alle, die einen Vertrag haben, noch da sein werden – also auch der Trainerstaff.»

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