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Hubert Waeber über steigende Abopreise und Andrea Glauser

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Leistet sich der Club einen siebten Ausländer? Wird die Zuschauerkapazität weiter ausgebaut? Und wie sehr ist er erschrocken, dass Andrea Glauser in der NHL ein Thema ist? Gottérons Präsident Hubert Waeber im Interview.

Hubert Waeber, seit dem Saisonende sind ein paar Tage vergangen. Wie sieht Ihre Bilanz aus?

Ich bin immer noch sehr enttäuscht. Nach der super Saison war die Erwartung da, dass wir zumindest den Final erreichen. Wenn ich jedoch einen Schritt zurückgehe, muss ich sagen: Wir hatten das Ziel, in der Qualifikation in die Top 4 zu kommen. Das haben wir geschafft. Dann war es ein Ziel, mindestens den Halbfinal zu erreichen. Das haben wir geschafft. Ein Ziel war es, eine Mannschaft zu haben, die offensiv und attraktiv spielt. Das haben wir ebenfalls geschafft. Wir wollten zudem neue junge Spieler integrieren. Das haben wir teilweise geschafft. Das alles darf man nicht vergessen, auch wenn am Ende die Erwartungen höher waren als das, was wir in den Playoffs erreicht haben.

Mal abgesehen vom Sportlichen dürften Sie als Präsident ohnehin sehr zufrieden sein mit der Saison.

Ja, im aussersportlichen Bereich kann man von einer sensationellen Saison sprechen. Jedes Spiel war ausverkauft, die Gastronomie hat gut funktioniert. Wir haben erneut Sponsoren dazugewonnen, mittlerweile sind wir bei 640, es gibt keinen anderen Sportclub in der Schweiz, der so viele Sponsoren hat. Und die Nachfrage ist immer noch da. Auch das Ergebnis wird positiv sein, wir gehen mindestens von einem ähnlichen Gewinn wie letzte Saison (550’000, Red.) aus und werden Reserven bilden können.

Sie haben in der abgelaufenen Saison die Zuschauerkapazität noch einmal erhöht. Stehen da weitere Projekte an?

Wir hoffen, dass wir für nächste Saison noch einmal 150 zusätzliche Plätze schaffen können. Das wäre noch einmal eine Terrasse, gegenüber der bereits bestehenden Terrasse. Die Ingenieure haben grünes Licht gegeben. Nun sind wir am Offerten einholen und schauen, wie wir das Projekt realisieren können, am liebsten wären wir bereits für Anfang Saison bereit. Für die Saison danach möchten wir dann noch einmal 150 Plätze schaffen – dazu müssen wir jedoch die ganze Ventilation modifizieren. Dann haben wir mit knapp 9400 Plätzen dann aber das Limit erreicht.

An Fans, die ins Stadion wollen, mangelt es Gottéron nicht.
Bild: Keystone

Die Nachfrage nach Tickets ist riesig. Ist es ein Thema, das Angebot, sprich Tickets und Abonnements, zu verteuern?

Wir haben letzten Sommer bewusst darauf verzichtet, die Preise zu erhöhen. Wir hatten zuvor ein gutes Jahr und wollten nicht so kurz nach der Coronapandemie gleich die Abopreise erhöhen. Eigentlich wäre es aber gerechtfertigt gewesen. Die Energiekosten sind massiv gestiegen, um 200’000 bis 250’000 Franken. Auf kommende Saison hin werden wir deshalb die Tarife erhöhen müssen, nicht massiv, aber so, dass wir wenigstens die zusätzlichen Energiekosten decken können. Und wir dürfen nicht vergessen: Von den ersten vier Mannschaften im Klassement haben drei einen Mäzen oder Multimillionäre, die ohne Limit investieren können. Wenn wir mit diesen Teams mithalten wollen, müssen wir sukzessive das Budget erhöhen, gleichzeitig werden wir in der Liga weiterhin dafür kämpfen, dass es zu einer Financial-Fairplay-Einigung kommt.

Warum wäre das wichtig?

Damit die Budgets nicht explodieren. Während der Pandemie haben alle Clubs erzählt, sie müssten nun bremsen. Kaum war die Pandemie fertig, war es aber wieder vorbei damit. Durch den Ukraine-Krieg und die vielen Topspieler, die dadurch aus der KHL auf den Markt kamen, sind die Lohnsummen wieder massiv gestiegen. Wenn wir vorne mitspielen wollen, müssen wir in diesem Bereich mithalten. Es soll keine Entschuldigung sein, aber Lausanne hat ein viel grösseres Budget für die erste Mannschaft als wir. Wir haben vor allem auf Qualität geschaut, was auf Kosten der Breite ging. Andere Mannschaften können sich ein qualitativ hochstehendes und ein breites Kader leisten. Auf dieses Ziel müssen wir ebenfalls hinarbeiten – und dafür müssen wir nun einmal mehr Einnahmen generieren.

Macht der Club bereits ein wenig Geld locker, um nächste Saison ein breiteres Kader zu haben?

Wir sind aktuell an einer zweiten Version des Budgets, am 1. Mai werden wir eine dritte Version erstellen. Wahrscheinlich kommen wir nicht darum herum, dass wir einen siebten Ausländer von Beginn der Saison an haben. Mit Champions League und Spengler Cup stehen zusätzliche Spiele an. Und ich möchte nicht, dass wir uns nächstes Jahr in den Playoffs vorwerfen lassen müssen, dass wir zu spät ein breites Kader aufgestellt haben. Gleichzeitig ist klar der Wille da, mehr mit den Jungen zu arbeiten, diesen in den verschiedenen Wettbewerben mehr Eiszeit zu geben.

Andrei Bykow erhielt bei Gottéron keinen Vertrag mehr für nächste Saison.
Bild: Keystone

Als Präsident ist für Sie nebst dem sportlichen Erfolg immer auch ein zufriedenes Publikum wichtig. Mit Andrei Bykow wurde ein absoluter Publikumsliebling verabschiedet, der zudem starke Playoffs gezeigt hat. Trauern Sie dem Entscheid nach?

Natürlich habe ich ein weinendes Auge. Aber das war ein Strategieentscheid – und solche Entscheide kann man nicht kurzfristig treffen. Wir wussten, dass wir die Mannschaft unbedingt verjüngen müssen und nicht ein weiteres Jahr warten können. Wenn die Jungen nicht genug Eiszeit erhalten, gehen sie in einen anderen Club, so einfach ist das. Hätten wir einen Bykow oder Jörg behalten, hätten die Jüngeren weniger Eiszeit gehabt.

Ein Spieler, der in jungen Jahren Gottéron verlassen hat, um mehr Eiszeit zu erhalten, ist der Düdinger Andrea Glauser. Nun ist er 28 und einer der besten Verteidiger der Liga. Sie haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass Sie regelmässig in Kontakt mit ihm stehen und ihn nach Freiburg zurückholen möchten, wenn sein Vertrag in Lausanne 2025 ausläuft. Sind Sie erschrocken, als Sie erfahren haben, dass offenbar Interesse aus der NHL besteht?

Nein, erschrocken nicht. Natürlich würden wir ihn übernächste Saison gerne bei uns sehen. Aber ich würde es ihm als Sensler selbstverständlich gönnen, wenn er in Nordamerika eine Chance erhalten würde. Bei seinem Entscheid über die Zukunft muss und wird er sich jedoch sicherlich auch überlegen, dass es irgendwann dann zu spät ist, um nach Freiburg zurückzukehren. Einen 33-jährigen Glauser werden wir nicht mehr zurückholen.

Lausannes Andrea Glauser würde Hubert Waeber ab 2025 gerne wieder im Gottéron-Dress sehen.
Bild: Keystone

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