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Alex Marros Supersaison: «Ich fahre wieder aggressiv und frech»

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    Der Skicrosser Alex Marro hat in dieser Saison zwei Schritte nach vorne gemacht und ist auch in der Hierarchie von Swiss Ski aufgestiegen. Im Interview mit den FN blickt der 28-jährige Freiburger auf sein turbulentes und aussergewöhnliches Jahr zurück.

    Alex Marro, wo würden Sie die abgelaufene Saison auf einer Punkteskala von null bis zehn einordnen?

    Eine Neun. Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist. Der Höhepunkt war das Weltcup-Rennen in St.Moritz, wo ich als Siebter erstmals in die Top 10 gefahren bin. Das war ein Traumtag, obwohl sogar die Finalteilnahme möglich gewesen wäre. Toll war auch der 10. Platz in Bakuriani.

    Werden Sie seit Ihrem Exploit anders wahrgenommen?

    Es hat sich nicht viel verändert. Nur einmal, im darauffolgenden Rennen in Georgien, kam der Servicemann der Kanadier auf mich zu und gratulierte mir. Er meinte, dass ich ihm bisher gar nie aufgefallen sei (lacht). Man kennt sich im Skicross. Hingegen merke ich, dass Leute von ausserhalb meinen Namen öfter in Zusammenhang mit Skicross bringen.

    Erkannt werden Sie auf der Strasse aber wohl noch nicht…

    Nein, noch nicht. Die Medienpräsenz ist zwar in den letzten Jahren gestiegen, aber das Skicross ist nach wie vor eine Randsportart und erhält viel weniger Beachtung als das Ski Alpin. Ich liebe die Abfahrtsklassiker wie Kitzbühel oder Wengen, das sind echt krasse Typen, und es braucht sehr viel Mut, so eine Strecke hinunterzufahren. Aber ich denke, auch wir bieten viel Action. Swiss Ski stuft das Skicross aber immer noch als Freestyle-Disziplin ein. Damit hat unser Sport heute aber nichts mehr zu tun, und es wäre an der Zeit, dass Swiss Ski uns ebenfalls als Alpin anerkennt. Das würde unserem Sport nochmals einen Schub verleihen.

    Wenn beim Skicross die Fahrer zu viert die Piste hinunterrasen, ist Spektakel garantiert.
    Bild: zvg

    Was hat Ihnen in dieser Saison noch besondere Freude bereitet?

    Vor knapp zwei Jahren war ich schon einmal auf dem Weg nach oben, als mich ein Rennunfall zurückwarf. Ich war am Boden, die ersten Tage nach meiner Operation waren der Horror. Der Weg zurück war hart und lang – aber ich habe es geschafft. Das macht mich stolz. Ich habe meine alte Form wiedergefunden, fahre wieder aggressiv und frech. In unserem Sport darfst du keine Angst vor Verlusten haben. Zugleich fahre ich cleverer und weniger kopflos als früher. Dank meiner Leistungen in diesem Jahr schaffe ich den Sprung vom nationalen C-Kader ins A-Kader.

    Was ändert sich für Sie, wenn Sie nun Mitglied des A-Kaders sind?

    Das A-Kader ist hinter dem Nationalkader die zweithöchste Stufe. Im Gegensatz zu den Fahrern des Nationalkaders werde ich mich weiterhin für die Weltcup-Starts qualifizieren müssen. Aber ich habe einen grossen Vorteil bezüglich Trainingsstruktur. Ich bin nun ein fixes Mitglied des Schweizer Weltcup-Teams. Die Trainingsgruppen werden da so eingeteilt, dass alle Weltcup-Fahrer die Vorbereitung zusammen absolvieren. So kann ich viel von meinen Teamkollegen lernen und profitiere entsprechend vom ganzen vorhandenen Know-how.

    Alex Marro bei einem der vielen Sprünge auf den Skicross-Pisten.
    Bild: zvg

    So viele erfreuliche Ergebnisse, und trotzdem bewerten Sie Ihre Saison nicht mit einer Zehn. Woran liegt es?

    Ich hätte gerne einen Fixplatz für den Weltcup gewonnen. Da wir eine sehr starke Skicross-Nation sind, müssen gewisse Startplätze in internen Qualifikationsrennen ausgefahren werden. Diese Strapazen kann man vermeiden, wenn man einen Fixplatz hat. Diesen hätte ich für nächste Saison gewinnen können, wenn ich es in der Gesamtwertung des Europacups unter die ersten drei oder im Weltcup auf einen Podestplatz geschafft hätte. Als Gesamtfünfter mit zwei Top-10-Resultaten im Weltcup habe ich dieses Ziel knapp verpasst. Das ist insofern ärgerlich, weil ich bei vier Europacup-Rennen nicht gestartet bin. Da ich gute Leistungen im Weltcup erzielt habe, wurden die Ziele neu definiert. Hätte ich im Europacup die eine oder andere zusätzliche Klassierung herausgefahren, hätte es vielleicht für die Top 3 gereicht.

    Da drängt sich die Frage auf, warum Sie auf diese vier Rennen verzichtet haben.

    Ich bin diese Saison mit Europacup und Weltcup zweigleisig gefahren. Im Weltcup musste ich gut performen, um meinen Platz zu halten. Im Europacup wollte ich den Fixplatz holen. Europäisch lief es anfangs nicht so toll, auch weil ich von einem Rennen zum nächsten geeilt bin. Während sich die Europacup-Fahrer teils zwei Wochen vor Ort auf die Rennen vorbereiten konnten, bin ich vom Weltcup kommend erst spät eingetroffen und hatte wenig Vorbereitungszeit. So blieben anfangs die Resultate aus. Also konzentrierte ich mich auf den Weltcup. Trotz vier ausgelassenen Wettläufen blieb ich im Europacup bis zu den letzten Rennen der bestklassierte Schweizer im Gesamtklassement. Daher liess ich das Weltcup-Finale im schwedischen Idre Fjäll aus und konzentrierte mich auf die letzten beiden Europacup-Rennen auf der Reiteralm. Doch leider hat es nicht mehr für die Top 3 in der Gesamtwertung gereicht.

    Mit Weltcup und Europacup war Ihr Programm happig. Wie oft waren Sie während der Saison zu Hause?

    Seit Anfang Jahr waren es nur einige Tage, die ich zu Hause in Marly war. Aber meine Wohnsituation ist eh sehr speziell, da man als Skicrosser viel unterwegs ist und quasi aus den Koffern lebt. In Bern habe ich ein Zimmer in einer WG, wo ich im Sommer einige Wochen wohne. Das liegt nahe bei einem Fitnesscenter, das mich sponsort. Dort kann ich perfekt meine Saisonvorbereitung machen und verliere keine Zeit und Energie mit Hin- und Herfahren. Jeweils einige Wochen trainiere ich in Magglingen, wo ich ein Zimmer der Schweizer Armee habe. Wenn es ab September auf den Gletscher geht, wohne ich in Saas Fee in Team-Appartements von Swiss Ski. Und den Rest des Jahres ziehe ich von Renndestination zu Renndestination.

    Alex Marro gehört neu zum A-Kader von Swiss Ski.
    Bild: zvg

    Wie verdient der Skicrosser Alex Marro seinen Lebensunterhalt?

    Durch Sponsoren, Unterstützungsbeiträge der Armee, Lotteriebeiträge und Prämien – damit komme ich als Profi im Winter über die Runden. In der Zeit, in der ich in Bern wohne und viel Zeit im Fitness verbringe, versuche ich jeweils, als Polymechaniker zu arbeiten. Das bringt mir etwas Einnahmen und gibt mir in dieser Zeit etwas Tagesstruktur.

    Am Freitag hatten Sie den letzten Schneetag in Zermatt, wann beginnt die Vorbereitung für die nächste Saison?

    Jetzt habe ich zwei Wochen Ferien, dann geht es schon wieder los.

    Wenn es im Herbst wieder losgeht, steht für Sie die Saison der Bestätigung an. Bereitet Ihnen diese Herausforderung Kopfzerbrechen?

    Nein, ich weiss, was ich kann. Ich habe in der Vergangenheit aber die Erfahrung gemacht, dass es mir nicht guttut, zu hohe Ziele zu setzen. Wenn ich sie dann nicht erreiche, ist die Enttäuschung jeweils zu gross. Deshalb konzentriere ich mich auf das Wichtigste: jeweils in die Finals der besten 32 Fahrer reinzukommen. In den Heats ist dann alles möglich. Über allem schwebt natürlich die WM, die nächstes Jahr in St.Moritz ausgetragen wird. Dabei zu sein, wäre ein Traum. Es dürfte aber hart werden, mich zu qualifizieren, da vom Schweizer Team nur fünf Fahrer starten können. Aber St.Moritz liegt mir ja…

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