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Stadt Freiburg: «Wir werden alles tun, um eine Schliessung zu verhindern»

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Das Fri-Son steht vor einer finanziellen Krise. Zum zweiten Mal in Folge verzeichnet das Konzert- und Veranstaltungslokal ein erhebliches Defizit. Mit einer Überschuldung von über 30’000 Franken droht der Einrichtung nun die Insolvenz.

Rund 57’000 Franken im Jahr 2022 und rund 61’000 Franken im Jahr 2023: Das legendäre Freiburger Konzert- und Veranstaltungslokal Fri-Son erleidet im zweiten Jahr in Folge ein erhebliches finanzielles Defizit. Insgesamt türmt sich der Schuldenberg des Fri-Son auf über 30’000 Franken. Wie die Verantwortlichen am Mittwoch in einer Mitteilung schreiben, sei damit «die Existenz dieser pulsierenden kulturellen Einrichtung bedroht».

Die Gründe für das Defizit sind vielfältig: Massiv steigende Energiekosten (+125 Prozent) und rückläufige Bareinnahmen aufgrund sinkender Besucherzahlen bei Partys und Konzerten machen dem Fri-Son zu schaffen. Die sich verändernde Musiklandschaft erschwere es zunehmend, grosse Publikumsgruppen anzulocken, heisst es in der Mitteilung. Die Konsequenz: Die Einnahmen sind aktuell nicht mehr kostendeckend.

Kostensenkung unmöglich

Die Fixkosten weiter zu senken, ist unmöglich, schreibt das Fri-Son. Die Einkommenssituation der Mitarbeitenden sei «bereits jetzt prekär». Diese Problematik betreffe zahlreiche Konzert- und Veranstaltungslokale in der ganzen Schweiz im Bereich aktuelle Musik:

Das Fri-Son ist kein Einzelfall.

Trotz bereits «widerstrebend» umgesetzter Massnahmen wie Preiserhöhungen für Getränke und Tickets ist eine nachhaltige Lösung noch nicht in Sicht. Diese Massnahmen sowie finanzielle Garantien erlaubten zwar die Fortführung der Aktivitäten im Jahr 2024, jedoch blieben die Aussichten für 2025 ungewiss. «Das Finanzmodell muss überdacht werden, um wieder existenzfähig zu werden.»

Community ist gefragt

Das Fri-Son setzt auf die Unterstützung der Community und hat verschiedene Initiativen gestartet, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Dazu gehören Spendenmöglichkeiten beim Ticketkauf wie die Angebote Gib Zehn und Gib Zwanzig. Sie ermöglichen es, beim Kauf eines Tickets 10 oder 20 Franken mehr zu bezahlen, um die Institution zu unterstützen.

Auch an der Bar ist es möglich, einen Franken mehr auf den Getränkepreis zu bezahlen. Zudem gibt es neu einen Webshop mit Merchandise-Artikeln mit Fri-Son-Logo und geplante Verbesserungen im Programmangebot, «um die Rentabilität der Veranstaltungen zu steigern».

Die Gründe für das Defizit des Fri-Son sind vielfältig. 
Archivbild: Anne Gugler 

Unerwünschte Kompromisse

Dennoch werden gemäss der Mitteilung Kompromisse bei bestimmten grundlegenden Werten des Fri-Son notwendig sein. So könne das Lokal etwa bei der Auswahl der Künstler und Gruppen weniger auf Schweizer Künstler und neue Gruppen setzen. «Solche Massnahmen sind langfristig ganz klar nicht wünschenswert», schreibt das Fri-Son dazu.

Eine Versammlung mit Förderern sowie Vertreterinnen der Stadt und des Kantons habe bereits stattgefunden, um die Probleme zu erörtern. Die Teilnehmenden zeigten sich der Mitteilung zufolge besorgt und erkennen die Dringlichkeit einer Lösung.

«Eine Schliessung des Fri-Son ist für die Stadt nicht wünschenswert», sagt Laurent Dietrich, Mitte-Gemeinderat und Kulturdirektor der Stadt, gegenüber den FN:

Wir werden alles tun, um das zu verhindern.

Denn das Konzertlokal sei weiterhin sehr wichtig für die Stadt. Für den Fall des Fri-Son habe die Stadt eine kleine Taskforce aufgeboten, «sodass wir alle die gleichen Informationen haben», sagt Dietrich weiter. Wahrscheinlich gebe es gegen Sommer oder im September ein besseres Bild der Situation.

Laut Laurent Dietrich, Kulturdirektor der Stadt Freiburg, soll die Schliessung des Fri-Son verhindert werden. 
Archivbild: Alain Wicht

Nicht wegzudenkende Institution 

Auch für Gerhard Andrey, Grüne-Nationalrat und Präsident des Kulturvereins Verein C, ist die finanzielle Situation des Fri-Son besorgniserregend und kein Einzelfall, wie er auf Anfrage der FN schreibt. «Das Konsumverhalten der jungen Menschen, aber auch der Konzertmarkt haben sich in den vergangenen Jahren massiv verändert.» Das erfordere eine grosse Anpassungsleistung. Er schreibt weiter:

Die Pandemie hat das ihrige dazu beigetragen, dass Kulturhäuser jetzt in organisatorische und finanzielle Schwierigkeiten geraten sind.

Für Grüne-Nationalrat Gerhard Andrey ist die finanzielle Lage des Fri-Son besorgniserregend. 
Archivbild: Charles Ellena 

Als Dachverband der professionellen Kulturinstitutionen sei der Verein C bis jetzt nicht direkt in die Gespräche involviert, so Andrey. Auf die Frage, ob und was der Kanton gegen eine Schliessung des Fri-Son unternehmen würde, antwortet Andrey Folgendes:

Natürlich ist die finanzielle Beteiligung durch die öffentliche Hand langfristig sicherzustellen.

Es sei aber genauso wichtig, dass den verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Akteuren bewusst wird, wie eng das Fri-Son und andere Kulturlokale mit der lokalen Wirtschaft und dem Tourismus verflochten seien. «Der Staatsrat sollte sich dieser strategischen Gesamtsicht annehmen.» 

Eine Stadt Freiburg ohne Fri-Son? «Das wäre ein herber Verlust und gilt es unbedingt zu verhindern», schreibt der Grüne-Nationalrat weiter. «Das Fri-Son ist eine nicht wegzudenkende Institution, die seit Jahrzehnten die Stadt und den Kanton Freiburg kulturell weit über die Kantonsgrenzen hinaus prägt.» 

Programm 

Patent Ochsner im Fri-Son 

Trotz finanzieller Schwierigkeiten erlauben die Massnahmen und gewisse finanzielle Garantien die Fortsetzung der Aktivitäten im 2024. So wird beispielsweise eine der grösseren Schweizer Gruppen am 15. und 16. November im Fri-Son auftreten: Patent Ochsner. Ein Name, der sich bei den Deutschschweizerinnen und Deutschschweizern mitten ins Herz gebrannt hat. Die Schweizer Mundartband wird bei diesen Konzerten ihr neues Album mit noch geheimem Namen präsentieren. Das verrät das Kulturlokal auf seiner Website. Die treibende Kraft hinter Patent Ochsner ist Büne Huber, der seit drei Jahrzehnten Lieder schreibt. 

Büne Huber von Patent Ochsner. 
Archivbild: Aldo Ellena

Die zwei Konzerte finden ab 20 Uhr statt. Tickets können bereits jetzt auf der Website des Fri-Son bezogen werden. Der Vorverkauf endet eine Stunde vor Türöffnung. agr

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