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Freiburger Rockband bewegt sich auf den Wogen der Schwärme

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Die Instrumentalrock-Band Darius tauft am Samstag im Fri-Son ihr neues Album «Murmuration». Im Gespräch erklären die Freiburger, was die Musikszene der Westschweiz auszeichnet, wie Musik Geschichten erzählt und was Vogelschwärme mit Lärm auf der Bühne zu tun haben.

Drei Gitarren, Bass, Schlagzeug: Das ist die Besetzung der Freiburger Band Darius. Richtig gelesen: drei Gitarren. Die braucht es auch, um den gewaltigen Darius-Sound zu erzeugen – die betonschweren Riffs und Gitarrenwände, mit denen die Band ihren Instrumentalrock seit Jahren immer wieder neu erfindet und in epische Höhen treibt. Am Samstag taufen Sylvain Aebischer, Alan Brunetti, Yannick Neveu, Samuel Riedo und Julien Bernard ihr neues Album im Fri-Son – einem mythischen Ort für Fanatiker harter Rockmusik.

Magischer Ort

Hier treffen die FN Darius bei den Proben für das Konzert. Im Rahmen einer Künstlerresidenz machen sie den legendären Musikklub an der Giessereistrasse für einige Tage zu ihrem Zuhause. Der grosse Konzertsaal ist sauber aufgeräumt, wo sonst viel Gedrängel herrscht, sieht es jetzt eher aus wie in einem sehr geräumigen Tonstudio. Auf der Bühne die Band, eine dichte Wolke aus Lärm erfüllt den Raum. «Wir haben schon einige Male hier gespielt, aber das Fri-Son fasziniert uns immer von Neuem», sagt Aebischer. «Es ist ein magischer Ort. Die Bühne ist ein Monument der Rockgeschichte.»

Wenn die Effektgeräte und Gitarren auf der Bühne bereit sind, dröhnt ein kraftvoller Lärm durch den Raum. Auf ihrem neuen Album «Murmuration» entwickeln die fünf Freiburger ihren typischen Darius-Sound weiter: Die Ruinen des Post-Rock, wo die Geschichte der Band vor über einer Dekade begann, dienen ihnen als Fundament, auf dem sie einen verdichteten Instrumentalrock aufbauen, der an Russian Circles erinnert oder an Mogwai in ihren lautesten und kürzesten Songs. «Wir wollten weg von den ausufernden Post-Rock-Songs. In den letzten Jahren sind wir lauter, radikaler und dadurch auch konziser geworden», erklärt Neveu.

Geschichten aus Lärm

Ihren Sound beschreiben Darius als «Post irgendetwas». Mal schleichen sich Black-Metal-Fragmente in die Kompositionen ein, mal schrammen die Gitarren wie im Grunge, hin und wieder sind Anflüge von Stoner Rock zu spüren. Stets schweben die technisch perfekt gespielten Kompositionen über einem Nebel aus Noise. «Der Sound muss eine narrative Komponente haben», fasst Alan Brunetti das Grundkonzept von Darius zusammen. «Wenn die Musik keinen Text hat, entstehen die besseren Welten im Kopf.» Für wenig einfallsreiche Zuhörerinnen und Zuhörer gibt die Band auch gleich ein paar Anregungen: «Vielleicht klingt es mal nach einer weiten Wüste oder nach der Unendlichkeit des Weltraums», so Neveu. Wenn ihr neues Album der Soundtrack zu einem Film wäre, dann wohl zu einem von Denis Villeneuve: «Zu so was wie Dune würde unser Sound passen», sagt Neveu. «Der Film müsste sehr dramatisch sein und kathartische Szenen haben», ergänzt der Sensler Samuel Riedo, der erst vor kurzem zu Darius gestossen ist (siehe Video).

Geordnetes Chaos

Auch der Name des neuen Albums hat eine visuelle Inspiration: Als «Murmuration» bezeichnet man im Englischen und Französischen die koordinierte Bewegung von Vogelschwärmen am Himmel oder von Fischschwärmen im Wasser. «Mir gefällt das Hypnotische daran», so Neveu. «Die Bewegungen sind auf den ersten Blick chaotisch, aber wenn man genauer hinschaut, ergeben sie eine perfekte Struktur, ein geordnetes Chaos. Das entspricht unserem Sound.»

In der Westschweizer Rockszene der Romandie haben sich Darius mit ihrem Sound in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Das aktuelle Album erscheint auf dem Label Hummus Records aus La Chaux-de-Fonds. «In der Romandie gibt es eine viel experimentellere Rock- und Metal-Szene», sagt Neveu. «Die Metalbands der Deutschschweiz sind oft puristischer, bleiben streng bei bestimmten Stilen. Wenn eine Band Thrash Metal macht, dann macht sie Thrash Metal und experimentiert selten herum. In der Romandie sind wir da viel offener und versuchen, neue Wege zu gehen.»

In der Nische

Eine offenere Spielart von Rock ist laut Neveu der Gegenwart angemessener. Deshalb sei die Westschweiz zur Bastion für Gitarrensounds der härteren Gangart geworden. «Gitarrenrock erlebt im Moment eine schwere Zeit. Sie ist nicht mehr so en vogue wie auch schon, und wir bewegen uns dadurch zunehmend in einer Nische», erklärt Neveu. Grund für Zukunftsängste löst das bei der Band jedoch nicht aus: «Erstens machen wir unsere Musik ja nicht, um gut anzukommen und reich zu werden», so Neveu. «Zweitens glaube ich, dass musikalische Trends zyklisch sind. Heute sind vielleicht gerade Jungle und Breakbeat angesagt. Aber morgen ist es wieder roher Lärm. Gitarrenrock ist nämlich unzerstörbar.»

Plattentaufe mit illustren Gästen

Am Samstag taufen Darius ihr neues Album «Murmuration» im Fri-Son. Mit von der Partie sind zwei weitere Schweizer Bands, die den instrumentalen Lärm der Freiburger ergänzen. Das Trio Beurre kann man mit Fug und Recht als Supergroup bezeichnen: Chadi Messmer und Luc Hess (Coilguns) kommen aus der stilbildenden Rockszene von La Chaux-de-Fonds, der Luzerner Elischa Heller zeichnet unter anderem für Projekte wie Film 2 verantwortlich. Die Newcomer von Glaascats aus Châtel-Saint-Denis gewannen 2022 beim M4music Festival in Zürich den Fondation-Suisa-Award in der Kategorie Rock. (lr)

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