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La Tuile hat Leistungsvertrag mit dem Kanton noch nicht unterschrieben

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Die Zahl der aufgenommenen Personen in der Notschlafstelle La Tuile ist 2023 gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent gestiegen. Jede vierte Nacht hat die Institution ihre maximale Aufnahmemöglichkeiten überschritten. 

Die Armut im Kanton nimmt zu. Das spürt die Obdachlosenorganisation La Tuile ganz konkret. Im Jahr 2023 suchten erneut mehr Personen die Notschlafstelle in der Stadt Freiburg auf. Die Zunahme beträgt 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie dem Jahresbericht 2023 zu entnehmen ist, hat die Notschlafstelle jede vierte Nacht ihre maximalen Aufnahmemöglichkeiten überschritten. Zwischen 2021 und 2023 ist die Zahl der Personen, die in die Notschlafstelle kamen, um ein Drittel auf 660 Personen gestiegen. In den Jahren davor lag die Zahl stabil bei rund 500 Personen.

Dieser Anstieg hat gemäss La Tuile höhere Personal- und Haushaltskosten nach sich gezogen. Dank den Spenden und dem Beitrag der Loterie Romande weist das Geschäftsjahr 2023 mit einem Minus von 50’000 Franken dennoch ein verhältnismässig geringes Defizit auf. 

Problematisch sei die Entwicklung aber dennoch. Dies gelte erst recht, da die kantonalen Subventionen stagnierten. Das stehe in keinem Verhältnis zur Mission von La Tuile. Vereinspräsident Benoît Rey warnt:

Das birgt die Gefahr, dass auch unsere Institution in eine prekäre Lage gerät.

Benoît Rey
Präsident La Tuile

Subventionen ungenügend

Der letzte dreijährige Leistungsvertrag mit dem Kanton ist 2023 ausgelaufen. Doch noch ist kein neuer unterzeichnet. La Tuile habe alle relevanten Argumente eingebracht, betont Rey gegenüber den FN: Bilanzen, Budgets, Zuteilung der Arbeitskräfte und die Kostenrechnung mit einer detaillierten Aufstellung von Ausgaben und Bedarf. Zusammen mit dem Sozialamt habe der Trägerverein eine gute Lösung erarbeitet. Sie sah eine kantonale Subventionierung von 1,2 Millionen Franken vor, gegenüber rund 750’000 Franken bisher. «Doch interne Richtlinien des Kantons für die Budgetplanung haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht», stellt Rey enttäuscht fest:

Nachdem wir unseren Vorschlag präsentiert hatten, hiess es, dass nicht mehr Geld genehmigt werden könne als in den Vorjahren. Doch das ist nicht mehr vertretbar.

Benoît Rey
Präsident La Tuile

Konkret gilt gemäss Rey eine öffentliche Subventionsquote von 31 Prozent. Er hofft, die Blockade mit politischen Massnahmen zu überwinden. So hat der Mitte-Links-CSP-Grossrat erst kürzlich erfolgreich eine Motion eingereicht, die eine Indexierung der Leistungsverträge im Sozialbereich verlangt. In einer anderen Motion hatte er dagegen vergeblich eine automatische Anpassung des Steuersatzes verlangt, sobald der Grosse Rat mehr oder weniger Ausgaben im Budget beschliesst als vom Staatsrat vorgeschlagen. Damit wollte Rey den Handlungsspielraum des Parlaments erweitern, sodass dieses etwa auch Mehrausgaben für soziale Einrichtungen beschliessen kann, ohne diese andernorts kompensieren zu müssen (die FN berichteten).

Haltung des Staatsrates

Bis mögliche politische Massnahmen greifen, wird aber weiterverhandelt zwischen La Tuile und dem Staatsrat. Wie Sozialdirektor Philippe Demierre (SVP) auf Anfrage schriftlich mitteilen liess, könne er wegen der laufenden Verhandlungen noch keine Auskunft über die Höhe der Subvention geben und die erwähnten Beträge ebenso wenig bestätigen.

La Tuile ist aber eine wichtige Institution im Kanton, und wir suchen Lösungen, um sie zu unterstützen.

Philippe Demierre
Staatsrat, Vorsteher der Sozialdirektion

Mehr Migranten aus Europa

Zu schaffen machen La Tuile nebst der hiesigen Armut auch die wirtschaftlichen Faktoren auf europäischer Ebene: «Es kommen bedürftige Menschen aus Europa zu uns, die auf der Strasse leben – Roma, Bettler und Strassenmusiker –, aber auch Menschen, die ihr Glück in unserem Land versuchen, hier Arbeit suchen und dann in eine Notlage geraten», schreibt Tuile-Direktor Eric Mullener im Jahresbericht. «Es ist unsere Pflicht, ihnen eine Erstaufnahme zu bieten, und wir sind stolz, dass wir alle Personen aufnehmen konnten, die es nötig hatten.» Einen weiteren Anstieg könne La Tuile jedoch nicht mehr verkraften. «Es ist nicht unsere Hauptaufgabe, Migrantinnen und Migranten in Not für Langzeitaufenthalte aufzunehmen. Dafür sind in unserem Land andere Organisationen zuständig.»

Freiburgerinnen und Freiburger machen mit gut 77 Prozent aber weiterhin die überwiegende Mehrheit der Begünstigten aus. (rsa)

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