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Sensler Schweizer Gardist: «Meine Freunde dachten, ich nehme sie auf den Arm»

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Der 20-jährige Nicolas Hirt aus St.Ursen wird am heutigen Montag in Rom offiziell zum Schweizer Gardisten vereidigt. Im Gespräch mit den FN sagt der junge Sensler, weshalb er sich für diesen Weg entschieden hat und warum seine Kollegen auf Instagram jetzt dem Vatikan folgen.

Nicolas Hirt, Ihre Vereidigung steht kurz bevor – wie geht es Ihnen im Moment?

es  Das ist der Tag, an dem die neuen Hellebardiere vor Gott schwören, wenn es sein muss ihr Leben für den Heiligen Vater hinzugeben. In den letzten Wochen haben wir uns sehr gut vorbereitet, um mental und physisch bereit zu sein für diesen besonderen Moment. Ich freue mich sehr, auch weil meine Familie mit meinen Grosseltern nach Rom reist, um bei der Vereidigung dabei zu sein.

Wollten Sie schon immer Schweizer Gardist werden?

Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, vielleicht einmal Schweizer Gardist zu werden, aber am Anfang war es nicht konkret. Erst als ich 2019 mit der Familie ein paar Tage in Rom verbracht habe und mich mit einem aktiven Gardisten kurz austauschen konnte, habe ich gespürt, dass es wirklich etwas für mich sein könnte. Danach habe ich mich für die Schnupperreise eingeschrieben, welche die Schweizergarde zweimal im Jahr organisiert. Während dieser Reise wurde mir ein tiefer Einblick in den Alltag eines aktiven Gardisten gewährt.

Wie hat Ihre Familie auf diesen Entschluss reagiert?

Ich kann mich sehr glücklich schätzen, da meine Familie felsenfest hinter mir steht. Als ich meinen Eltern gesagt habe, dass ich nun mindestens zwei Jahre in Rom dienen werde, haben sie mir ihr volles Vertrauen geschenkt. Auch meine Grosseltern sind wirklich stolz auf mich und haben grosse Freude daran, einen Enkel bei der Päpstlichen Schweizergarde zu haben.

…und Ihre Freunde?

Bei meinen Freunden waren erst viele verblüfft und dachten, ich nehme sie auf den Arm, als ich ihnen erzählt habe, dass ich mich für diesen Dienst verpflichtet habe. Aber nachdem ich ihnen das genauer erläutert habe, fanden sie es sehr interessant und haben mir schon gesagt, dass sie mich einmal in Rom besuchen kommen. Was mich zum Schmunzeln gebracht hat, ist, dass nun auch meine Freunde vermehrt der Instagram-Seite der Päpstlichen Schweizergarde folgen, um sich auf dem Laufenden zu halten.

Wie wird man Schweizer Gardist?

Ich habe mich frühzeitig bei der Päpstlichen Schweizergarde beworben. Der Bewerbungsprozess war mit ein bisschen Bürokratie verbunden, da doch einige Zivildokumente angefordert werden. Zudem wird ein Gesundheitscheck vom Hausarzt und ein Empfehlungsschreiben der Pfarrei verlangt. Als ich diese Dokumente alle beisammen hatte, schickte ich meine Bewerbung und wurde dann zu einem ersten Gespräch mit dem Verantwortlichen der Rekrutierungsstelle aufgeboten. Zwei Wochen später bekam ich die Einladung zu einem zweiten Gespräch mit dem Kommandanten der Päpstlichen Schweizergarde. Ein paar Tage später lag ein Brief mit vatikanischer Briefmarke bei mir im Briefkasten, darin befand sich das Aufgebot für Januar 2024.

Nicolas Hirt in der Dienstuniform mit Béret.
Bild: Jessica Krämer / GSP

Seit Januar sind Sie in Rom – was haben Sie bisher erlebt?

Die ersten zwei Monate habe ich als Rekrut mit viel Lernen verbracht. Im ersten Monat hatte ich viele Italienischlektionen, viel Theorie für die Orts- und Personenkenntnisse oder auch Arztbesuche. Einen grossen Teil der Zeit haben wir auch mit dem Exerzieren verbracht, damit wir die Hellebarde beim Laufen gerade halten oder alle im Gleichschritt marschieren. Danach ging es für einen Monat zurück in die Schweiz. Genauer gesagt nach Isone im Tessin, wo wir auf dem Waffenplatz taktische Ausbildung genossen haben.

Es war wirklich schön, nach einem Monat in Rom die Schweizer Berge wiederzusehen, auch wenn es nicht die Kaiseregg war…

Nach der Ausbildung im Tessin wurden wir zu Hellebardieren befördert und durften dann auch mit dem Dienst anfangen. Schon bald darauf stand das Osterfest vor der Türe, und direkt danach haben wir auch schon mit den Vorbereitungen für die Vereidigung am 6. Mai angefangen.

Gibt es ein Erlebnis, woran Sie sich besonders gern erinnern?

Die Ostermesse auf dem Petersplatz! Während der ganzen Zelebration hatte ich Dienst auf dem Platz und konnte den Pilgern den Weg weisen und Ordnungsdienst leisten. Das Dekor war wirklich malerisch mit bunten Blumen und mit dem Ehrenpikett der Gardisten in Rüstung vorne beim Heiligen Vater. Das anschliessende Urbi et Orbi war auch sehr schön und hat die ganze Messe gut abgerundet.

Was war die wertvollste Lektion, die Sie bisher gelernt haben?

Es gibt zwischen den Menschen verschiedene Interessen, Talente, Berufungen und Schicksale. Hier in Rom fällt das einem täglich auf.

Am Morgen begegnet man im Dienst zum Beispiel einem Kardinal, am Nachmittag einem aufdringlichen Touristen, und am Abend sieht man einen Obdachlosen, der in den Strassen Roms schläft.

Jeder dieser Menschen hat seine eigene Vorgeschichte, die uns nicht bekannt ist oder die wir ganz einfach nicht nachvollziehen können. Es liegt aber auch nicht an uns, über diese Leute zu urteilen. Jeder einzelne Mensch hat die gleiche Würde und verdient es, mit gleichem Respekt behandelt zu werden.

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie an Ihre Zeit als Schweizer Gardist denken?

Am meisten freue ich mich jetzt auf die Vereidigung. Wir bereiten uns seit mehr als einem Monat auf dieses Ereignis vor, und die Vorfreude steigt mit jedem Tag. 

Über Nicolas Hirt

Zur Person

Zusammen mit drei Geschwistern ist Nicolas Hirt auf einem Bauernhof in der Nähe von Bürgeln zweisprachig aufgewachsen. Er besuchte die Primarschule in St.Ursen und die Orientierungsschule in Tafers. Anschliessend absolvierte er die kaufmännische Lehre bei einer Bank und schloss die Berufsmaturität erfolgreich ab. Danach verbrachte er vier Monate in Afrika und arbeitete an einem Freiwilligenprojekt mit, bevor er Anfang 2023 die Rekrutenschule absolvierte. Seit Anfang dieses Jahres lebt Nicolas Hirt in Rom bei der Päpstlichen Schweizergarde. (san)

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