Denn mit 14 Spielern, davon vier Ausländern, ist der Sturm nicht wirklich breit aufgestellt. Verletzungen könnten sich deshalb mehr denn je als Hypothek erweisen, zumal es sich Dubé kaum einmal erlauben dürfte, auf Verteidiger Gunderson zu verzichten, und so nur drei ausländische Stürmer zum Zug kommen können. Abgesehen davon kann man davon ausgehen, dass der Trainer in der heiklen Ausländerfrage die richtigen Entscheide treffen und die Egos des Quintetts mit der richtigen Kommunikation wird bei Laune halten können.
Offen ist derweil, ob es Dubé ohne Sean Simpson kann. Als er vor Jahresfrist Trainer Mark French feuerte und selber runter an die Bande stieg, sicherte sich Dubé mit einem klugen Schachzug die Expertise des ehemaligen Nationaltrainers. Der gewiefte Taktiker Simpson ist nun weg, und Dubé, der mit seiner Leidenschaft und Energie im Team gut ankommt, muss zeigen, dass er auch taktisch mit den Besten seines Fachs konkurrenzieren kann. Zuzutrauen ist es dem Kanadier, der an sich selbst die höchsten Ansprüche stellt und nun ein Lehrjahr hinter sich hat, allemal.
Inwiefern das neue Stadion Einfluss auf die Leistungen auf dem Eis haben wird, muss sich weisen. Negativ-Beispiele wie die SCL Tigers, Biel oder zuletzt Lausanne haben gezeigt, dass das erste Jahr in einer neuen Halle kein Vorteil sein muss. Im Fall von Gottéron kommt hinzu, dass die Sitzplätze im St. Leonhard aufgrund der Pandemie nur zu zwei Dritteln gefüllt werden dürfen und die Stimmung ohne die lautstarken Anhänger auf den Stehplätzen gedämpft sein dürfte – nicht nur wegen des obligaten Mundschutzes für die Zuschauer. Dass die Freiburger die durch die neue Halle ausgebauten wirtschaftlichen Möglichkeiten nicht komplett ausschöpfen können, ist doppelt ärgerlich.
Unter anderem deshalb beginnt heute für Gottéron eine ganz spezielle Saison. Das allerdings trifft wegen der Pandemie auf alle Beteiligten zu. Nicht nur die Relegation wurde für ein Jahr ausgesetzt, auch das Damoklesschwert eines Saisonabbruchs wegen einer ungünstigen epidemiologischen Lage schwebt über den Köpfen. Erfolg wird darum nicht zuletzt jenes Team haben, das mit diesen Voraussetzungen gut zurechtkommt.
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