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Aebischers komplizierter Weg zurück

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Es passierte Mitte Februar, im Super-League-Spiel zwischen den Berner Young Boys und Lugano. Michel Aebischer zog sich bei einem Zweikampf mit Alexander Gerndt einen Zehenbruch im linken Fuss zu. Der YB-Mittelfeldregisseur spielte die Partie zwar noch zu Ende, wenige Tage später musste er sich aber einer Operation unterziehen. «Ich habe danach einen Spezialschuh mit einer flachen und harten Sohle erhalten, damit ich meine Zehe nicht bewegen kann», erklärt der Heitenrieder, der im YB-Mittelfeld während einer Partie meist mehr als elf Kilometer abspult. «Ein Zehenbruch hört sich so banal an. Wie unangenehm es ist, realisiert man erst, wenn man merkt, wie oft man die Zehe braucht.»

Aufbautraining im Homeoffice

Von der auferlegten sechswöchigen Trainingspause hatte Aebischer zwei hinter sich, als der Coronavirus die Fussballwelt lahmlegte. Wenn es einen guten Zeitpunkt gibt, um eine verletzungsbedingte Wettkampfpause einzulegen, dann hatte ihn der Sensler erwischt. Ohne den Druck, möglichst rasch aufs Feld zurückkehren zu müssen, konnte sich der 23-jährige Nationalspieler die nötige Zeit lassen, um seine Verletzung auszukurieren. Zugleich erschwerten die eingeführten Schutzmassnahmen das Aufbautraining. «Nach vier Wochen Corona haben alle Spieler von YB einen Hometrainer nach Hause geliefert bekommen», erzählt Aebischer. «Jeden Tag erhalten wir von unserem Konditionstrainer ein Programm, das wir machen müssen und das eineinhalb bis zwei Stunden dauert.» Los gehe es jeweils mit Velo fahren auf dem Hometrainer, dann folgen Rumpfübungen, ein kleiner Teil Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer, Joggen und Sprint. «Inzwischen kann ich wieder alle Übungen machen. Manchmal spüre ich meine Verletzung noch, aber das ist normal. Bis alles vollständig verheilt ist, braucht es noch etwas Zeit.»

Mit Humor durch schwierige Zeiten

Mit dem Ball kommt Aebischer derzeit allerdings nicht so viel in Kontakt wie üblicherweise. «Langsam, aber sicher hätte ich gerne den Ball wieder in den Füssen», gesteht der Mittelfeldspieler. «Ich kann zwar jonglieren und alleine auf einem Platz einige Torschüsse üben, aber es ist nicht das Gleiche wie ein richtiges Training oder gar ein Match.» Zudem vermisst er den Kontakt zu seinen Mannschaftskollegen. «Seit einiger Zeit können wir über die Zoom-App Live-Trainings mit der ganzen Mannschaft machen. Es ist eine lustige und wohltuende Abwechslung, wenn alle zugeschaltet sind und man die anderen sieht und hört.»

Bei den Young Boys nimmt man die bundesrätlichen Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus sehr ernst – und beim Schweizer Meister ist man sich durchaus seiner Vorbildfunktion bewusst. So haben alle Spieler auf der Vereinshomepage ein Video gepostet, in dem zu sehen ist, wie sie ihr «Homeoffice» bewältigen. «Wir wollten mit dieser Aktion die Leute darauf hinweisen, dass wir zu Hause bleiben, und sie ermutigen, es uns gleichzutun», erklärt Aebischer. Der Sensler bewies bei seiner Challenge Humor und kickte mit WC-Papier-Rollen quer durchs Elternhaus, ehe er am Ende eine Rolle aus dem Dachfenster direkt via geöffnetes Schiebedach ins Auto bugsierte. «Im dritten Anlauf hat es geklappt», erzählt Aebischer mit einem Lachen. «Es ist schon erstaunlich, auf was für Ideen man kommt, wenn man immer zu Hause ist.»

WC-Rollen anstatt Fussbälle

Anstatt WC-Rollen ins Auto würde der Heitenrieder lieber Bälle ins Tor schiessen. Ob er dies in der aktuellen Saison noch einmal tun kann? «Das wäre schön, aber vieles liegt derzeit noch im Ungewissen. Ich hoffe, dass die Pandemie so schnell wie möglich vorübergeht; die Saison fertigzuspielen ist momentan nicht das Wichtigste.»

Seine Freunde nicht mehr sehen zu dürfen, im Restaurant nicht mehr mit Kollegen etwas Feines essen zu können, das vermisse er momentan am meisten, sagt Aebischer nachdenklich. «Viellehrt lehrt uns die aktuelle Krise, das Zwischenmenschliche wieder mehr zu schätzen.»

 

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