Dreissig Gruppen defilierten am Sonntag durch die Unterstadt. Erfolgreich wurde einmal mehr dem Rababou für seine Schreckenstaten in der Stadt Freiburg der Prozess gemacht.
In der Freiburger Unterstadt gramuselt es. Rund dreissig Gruppen, Wagen und Guggenmusiken sowie Tausende von Zuschauerinnen und Zuschauern haben Aufstellung genommen. Viele stecken in fantastischen Kleidern. Neben der Biene Maya warten ein Käfer und ein Drache auf die Ankunft des Fasnachtsumzugs. Kanonenböller künden das Cortège an. Farbenfroh, lärmig und voller begeisterter Leute startet er auf dem Klein-St.-Johann-Platz. Gleich zwei Flugzeuge fliegen mit. Die Gruppe Frifolia mischt den Kleinen Prinzen mit der Copacabana. Auf dem Wagen liegt das abgestürzte Flugzeug des Prinzen. Ihm zu Ehren tanzt ein Dutzend Blumen. Die anmutigen Tänzerinnen stammen aus einer Freiburger Tanzschule. Rhythmisch werden sie von der Zürcher Tambourengruppe Borumbaia begleitet.
Macron, Napoleon und Berset
Alain Berset hat es mit seinem Flugzeug auf den Fasnachtswagen der Unterstädter Gruppe Les Zéros geschafft. Charles Folly, der die Figur modelliert hat, erklärt: «Wir nehmen meistens Politiker zum Sujet. Bersets abenteuerlicher Flug nach Frankreich sorgte für zahlreiche Karikaturen.» Auf der Laterne werden die Leistungen des Magistrats während der Covid-Pandemie und seine aktuellen europäischen Ambitionen gewürdigt. Yanick Henguely erinnert sich: «Bereits Emmanuel Macron mit Napoleon und Donald Trump mit Kim Il-sung durften mit uns an der Fasnacht mitmachen.» Der Fasnachtswagen ist für den Umzug mit 50 Kilogramm Konfetti ausgerüstet. Die Gruppe weiss, dass an der Freiburger Fasnacht rund 3,5 Tonnen Konfetti herumgeworfen und von Konfettikanonen verschossen werden.
Das Casinobs
Die Freiburger Gruppe Les Feurnickeys gibt ihrem Unwillen über Tempo 30 in der Stadt Ausdruck. Laurent und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter sagen es so: «In der Stadt wird die Geschwindigkeit reduziert, um die finanziellen Einnahmen zu erhöhen.» Die Gruppe führt darum zu Ehren des Freiburger Polizeichefs, Pierre-Olivier Nobs, eine als Casino getarnte Radarfalle mit.
Neun Guggenmusiken sorgen für die lautstarke Kulisse in der Unterstadt. Aus dem zürcherischen Langnau am Albis sind die Albis Chroser angereist. Andere Gruppen stammen aus der Westschweiz und dem Bernischen. Aus Schiltigheim bei Strassburg kommen die Bouc Bleu. Die Elsässer wurden vom Freiburger Organisationskomitee für die Teilnahme an der Bolzenfasnacht ausgewählt. Gruppen-Chef Vincent erklärt: «Für uns ist die Teilnahme eine grosse Ehre und eine Riesenfreude.»
Endlich taucht auf dem Grossrahmenplatz (Place des Grandes-Rames) die Spitze des Umzugs auf. Angeführt wird dieser von der Treichlerformation Les Compagnons Sonneurs aus Vuisternens-devant-Romont. Den absoluten Höhepunkt am Sonntagnachmittag bildet natürlich die Verurteilung und Verbrennung des Rababou. Drei Kanonschüsse und Trommelwirbel kündigen seinen Tod an. Nach dem Prozess für die Schandtaten, die er in den vergangenen Monaten in der Stadt begangen hat, wird er öffentlich verbrannt.
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