Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Alpbetriebe rüsten sich für Trockenheit

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die aussergewöhnliche Trockenperiode, welche die ganze Schweiz vergangenen Sommer fest im Griff hatte, hinterliess auf Freiburger Alpen ihre Spuren: Mitte Juli wandten sich die ersten Alpbewirtschafter mit einem Hilferuf an den Kanton, weil ihnen das Wasser für die Tiere auszugehen drohte (die FN berichteten). Rasch spitzte sich die Lage zu, sodass schliesslich 18 entlegene Freiburger Alpen erst durch Private und später durch die Armee per Helikopter mit insgesamt 440 Kubikmetern Wasser notversorgt werden mussten (siehe Kasten).

 Als das prägendste Ereignis des Alpsommers 2015 stand die überstandene Trockenphase auch am gestrigen Winterkurs des Freiburger Alpwirtschaftlichen Vereins in Plaffeien im Mittelpunkt der Diskussion. «Jeder Alpbetrieb muss sich Gedanken darüber machen, wie er diese Herausforderungen meistern kann», appellierte Vizepräsident Oskar Lötscher an die rund 50 anwesenden Vereinsmitglieder. In mehreren Expertenreferaten beschäftigten sie sich mit den Themen Trockenheit und Wasserversorgung.

Infrastruktur intakt halten

 Weil alle Entscheidungsträger rasch und richtig gehandelt hätten, könne man heute auf eine geglückte Aktion zurückblicken, bilanzierte Vereinssekretär Frédéric Ménétrey die Noteinsätze im vergangenen Sommer. «Wir sehen aber auch, dass sich Extremphänomene dieser Art in unserer Region in immer kürzeren Abständen wiederholen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns gut darauf vorbereiten.» Dabei gehe es in erster Linie darum, sich zu fragen, warum das Wasser im Sommer knapp geworden sei. Liege es an der Infrastruktur, dann müsse diese überprüft und nötigenfalls aufgerüstet werden: «Vorzubeugen ist in jedem Fall besser, als dann allfällige Schäden beseitigen zu müssen.»

Anhand von Analysen des Ingenieur-Agronomen Jean-Bruno Wettstein auf den Alpen im Waadtländer Jura zeigte Ménétrey auf, welche Vorkehrungen die Freiburger Alpbetriebe zur Optimierung ihrer Wasserversorgungen in Betracht ziehen könnten. «Um Verbesserungen durchzuführen, brauchen die Alpbewirtschafter eine genaue Kenntnis ihrer Alp.» Das klinge zwar banal, stelle in Wirklichkeit aber nicht selten ein Problem dar: «Einige Alpbetriebe konnten uns letzten Sommer nicht genau sagen, wie viel Wasser sie benötigen, respektive wie viel sie überhaupt fassen können.» Er riet den Anwesenden deshalb, ein genaues Inventar aller wasserbaulichen Massnahmen zu erstellen. «Diese Infrastruktur muss regelmässig kontrolliert und gewartet werden.» Mithilfe eines sorgfältig gerechneten Bedarfsinventars könnten die Alpbetriebe zudem im Überblick behalten, wie viel Wasser auf der Alp täglich mindestens verbraucht werde–«und ob im Extremfall ein Mangel besteht.»

Eine günstige Variante, um die eigenen Notreserven aufzustocken, seien Folienteiche. «Im Gegensatz zum Waadtländer Jura sieht man diese bisher kaum auf Freiburger Alpen.» Und wenn grössere bauliche Massnahmen angezeigt seien, sollten diese nicht alleine realisiert werden: «In einem Sömmerungsgebiet wie dem unseren macht es meist Sinn, Investitionen gemeinsam mit den Nachbarn zu planen.»

Projekt im Breccaschlund

Wie eine solche Zusammenarbeit aussehen könnte, erklärte Marcel Thalmann, Mitarbeiter beim Amt für Landwirtschaft, anhand des Projekts Breccaschlund. Dort seien im Moment vier Alpgenossenschaften und sieben private Grundeigentümer dabei, ein gemeinsames Wasserkonzept für 15 Alpen und 1100 Tiere auszuarbeiten.

Rückblick

Armeehelikopter flogen 278 Einsätze

Zwischen Mitte Juli und Mitte August 2015 stand der vom Kanton eingesetzte KoordinationsstabHelioszur Bewältigung der Hitzewelle im Einsatz. In dieser Zeit organisierte der Stab unter der Führung von Claude Friderici und Philippe Knechtle den Armeehelikopter-Transport von insgesamt 376 Kubikmeter Wasser, was 278 Rotationen oder rund 64 Flugstunden entspricht. Insgesamt mussten 18 Freiburger Alpen mit über 2000 Tieren per Helikopter notversorgt werden.mz

Meistgelesen

Mehr zum Thema