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Am 22.2.22 stehen in Freiburg keine Hochzeiten an

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An Schnapszahl-Daten wird gerne geheiratet. Nicht so im Kanton Freiburg, wie der Vorsteher des kantonalen Zivilstandsamts Philippe Tissot auf Anfrage sagte.

Das letzte Datum, das eine Schnapszahl darstellt, liegt neun Jahre zurück. Es war der 12.12.2012. Nun ist es wieder so weit: Nach dem 2.2.22 bietet sich heute, am 22.2.22, gar zum zweiten Mal die Gelegenheit, an einem Tag mit Schnapszahl zu heiraten. Romantikerinnen und Romantiker glauben zuweilen, das bringe Glück. Andere sehen das profaner: Es sei einfach ein Datum, das man sich gut merken könne. Item: Ein Blick in die eidgenössische Statistik zeigt, dass Schnapszahltage beliebt sind, um sich das Ja-Wort zu geben. Dabei übertrifft ein Datum alle anderen: Nie liessen sich in der Schweiz mehr Paare trauen als am 9.9.99. Insgesamt 2497 Ehen wurden an diesem Tag auf einem Standesamt geschlossen. An einem durchschnittlichen Tag sind es 110.

Flaute am Hochzeitshimmel

Einen solchen Spitzenwert dürfte der 22.2.22 allerdings nicht erreichen – zumindest nicht im Kanton Freiburg. Obwohl es eine ähnliche Zahl erst in 200 Jahren wieder geben wird, konkret am 2.2.2222, und die nächste Schnapszahl 3.3.33 immerhin noch elf Jahre auf sich warten lässt, stehen hier nämlich keine Hochzeiten an. Philippe Tissot, Vorsteher des kantonalen Zivilstandsamts, präzisiert allerdings, dass die Freiburger Zivilstandsämter an Dienstagen grundsätzlich keine Eheschliessungen durchführen. Jedoch habe es auch keine Anfragen für diesen präzisen Tag gegeben. «In der Romandie gibt es generell kein besonderes Bedürfnis, an einem Schnapszahl-Datum zu heiraten.» Das sei auch am 2.2.22 nicht anders gewesen, der auf einen Mittwoch gefallen sei. «Es gab nur drei Hochzeiten, zwei in Murten und eine in Freiburg. Und bloss ein Paar hatte sich explizit gewünscht, an diesem Tag heiraten zu dürfen.» Das Zivilstandsamt in Tafers war damals wegen Personalmangel bereits geschlossen (die FN berichteten).

Die Mär vom Glück

Vielleicht ist das auch gut so. Denn laut einer Studie der Universität Melbourne aus dem Jahr 2016 werden Ehen, die an einem solchen Tag geschlossen wurden, häufiger geschieden als solche, die an einem gewöhnlichen Datum gestartet sind. Ehen mit Schnapszahl-Hochzeitsdatum wurden demnach 18 Prozent öfter geschieden. 

Für die Untersuchung nutzten die Wissenschaftler die Ehe- und Scheidungsregister in den Niederlanden. Sie analysierten die Daten von 1999 bis 2013. Laut den Forschern ist es aber nicht das Datum selbst, das das Risiko des Scheiterns einer Ehe erhöht. Vielmehr gehe es um das, was die Wahl des Hochzeitsdatums über das Paar verrate. Paaren, die an gewöhnlichen Daten heiraten, sei das Wesen ihrer Beziehung und die Frage, ob sie zusammenpassten, möglicherweise wichtiger. Die Wissenschaftler hatten etwa herausgefunden, dass Paare, die an einem besonderen Datum heiraten, weniger Gemeinsamkeiten haben – beispielsweise in Sachen Erziehung und Alter. 

Klarsicht ratsam

Aus diesem Grund ist es möglicherweise besser, beim Heiraten ein bisschen weniger auf Symbole und mehr auf Klarsicht zu setzen. Dazu rät auch die Herkunft des Wortes Schnapszahl. Der Ausdruck leitet sich von Trinkspielen ab, bei denen jene Person einen Schnaps ausgeben muss, die identische Zahlen würfelt oder Ergebnisse erspielt. Eine andere Deutung bezieht sich auf die Tatsache, dass nach übermässigem Alkoholkonsum Doppelbilder auftreten können, wodurch aus einer 2 eine 22 werden kann.

Pandemie

Weniger Eheschliessungen

Das Interesse, sich das Ja-Wort zu geben, ist im Kanton Freiburg nicht nur an Schnapszahltagen gering. Auch sonst wird aktuell weniger geheiratet. Gemäss Philippe Tissot, Vorsteher des kantonalen Zivilstandsamts, ist die Zahl der Eheschliessungen während der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. 2019 wurden 1605 Heiratsdossiers eröffnet, im Jahr 2020 waren es 1420 Dossiers. Das entspricht einem Minus von 185. Dieser Trend setzte sich 2021 fort. Im letzten Jahr heirateten 1409 Paare. rsa

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